Jahresabschluss 2020 der RKH Krankenhäuser wird präsentiert Kliniken erwirtschaften Überschuss trotz Pandemie

Von Frank Ruppert
Der Haupteingang des Bietigheimer Krankenhauses soll verlegt werden.⇥ Foto: Helmut Pangerl

Die Patientenzahlen sanken 2020 wegen Corona, aber Ausgleichszahlungen vom Land verhinderten rote Zahlen.

Der Kreistag beschäftigt sich in seiner nächsten Sitzung am Freitag unter anderem mit den Kreiskliniken der Regionalen Klinken Holding (RKH). Die präsentiert nämlich ihren Jahresabschluss 2020. In der Beschlussvorlage für die Kreisräte zieht die Holdung Bilanz zum Corona-Jahr 2020 und gibt Ausblicke auf die anstehenden Planungen.

Die Finanzen

Überraschend gut lief das vergangene Jahr bei der RKH ab. Die Holding weist einen Überschuss in Höhe von 206 000 Euro aus. Noch besser sieht es beim Ergebnis nur für die gGmbH Ludwigsburg-Bietigheim aus. Die kann sogar ein Plus über 2,4 Millionen Euro verzeichnen. Das alles trotz des Corona-Mehraufwands und geringerer Auslastung. Das liegt laut Beschlussvorlage vor allem an zahlreichen Sondereffekten.

In den Erlösen aus Krankenhausleistungen sind Ausgleichszahlungen vom Land enthalten. Des Weiteren wurden im stationären Bereich die Erlöse der Corona-Testungen vereinnahmt. Die Zuweisungen und Zuschüsse der öffentlichen Hand beinhalten die Landeshilfen für Corona-Mehraufwendungen.

Zahl der Patienten

In Ludwigsburg wurden 36 400 Patienten im vergangenen Jahr stationär behandelt (Vorjahr 44 181). Auch die Zahl der ambulant behandelten Patienten sank von gut 114 208 im Jahr 2019 auf 89 638 im vergangenen Jahr. Ein ähnliches Bild ergibt sich für den Verbund Bietigheim-Vaihingen: Bei den stationären Patienten waren es 16 871 (2019: 18 555), bei den ambulanten 29 118 (36 369).  Dieser Rückgang wird der Pandemie zugeschrieben. Für Corona-Patienten mussten Betten freigehalten werden, außerdem wurden zeitweilig selektive Operationen verschoben, um Kapazitäten frei zu haben.

Personalausstattung

Zwar ist laut Kreistagsvorlage die Zahl der Beschäftigten in den patientennahen Bereichen insgesamt gestiegen. Aber bei den Ärzten fehlten laut RKH acht Vollzeitkräfte, in der Pflege sogar 34. Im Pflegebereich konnte die Personalbesetzung nur durch die Beschäftigung von 18 Anerkennungspraktikanteninnen und -praktikanten einigermaßen sichergestellt werden. Ferner musste  im Umfang von rund 4,05 Millionen Euro Zeitarbeitskräfte, überwiegend im Pflege- und Funktionsdienst, eingesetzt werden. Spricht man mit RKH-Verantwortlichen ist auch immer wieder zu hören, dass besonders im Pflegebereich die Pandemie ihre Spuren hinterlassen hat. Die Arbeitsbelastung führt immer wieder zu Kündigungen. Auf der anderen Seite wurden im Jahr 2020  26 580 Überstunden abgebaut.

Pläne für Bietigheim

Das Krankenhaus in Bietigheim-Bissingen soll umgestaltet werden (die BZ berichtete).  Unter anderem soll der Haupteingang verlegt, Ambulanz- und Funktionsbereiche neu angeordnet und durch einen ergänzenden Neubau für Altersmedizin weitere Bettenkapazität aufgebaut werden. Als Vorabmaßnahme wurden bereits die beiden Notaufnahmen übergangsweise im Erdgeschoss zusammengelegt.  Im Frühjahr 2021 wurde mit den Vertretern der verschiedenen Berufsgruppen das Raum- und Funktionsprogramm mit dem Ziel begonnen, optimale Prozesse für Patient und Belegschaft gestalten zu können. Diese Anforderungen sollen bis zum Herbst 2021 in ein Konzept fließen, das dann Basis für die Unternehmensplanung 2022 und je nach Beschlusslage die Basis für ein Ausschreibungsverfahren ist. Das Simulationszentrum am Standort Vaihingen erfreue sich sehr großer und überregionaler Nachfrage und befinde sich auf Wachstumskurs.

Pläne für Ludwigsburg

Im März 2021 wurde im Klinikum Ludwigsburg eine neue in-terdisziplinäre Überwachungsstation eröffnet. Sie vereint auf 34 Betten  eine Spezialeinheit für Schlaganfall-Patienten der neurologischen Klinik, mit der Überwachungsstation der neurochirurgischen Klinik. Die Planungen für die Erweiterung des Parkhauses sollen in den Jahren 2021/2022 auf Basis eines Verkehrsgutachtens und den Abstimmungen mit der Stadt Ludwigsburg in Bezug auf einen Rahmenplan für das Klinikareal aufgenommen werden.

 
 
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