Jahresabschlusskonzert Besigheim Mit Pauken und Trompeten

Von Susanne Yvette Walter
Das Jahresabschlusskonzert Foto: /Martin Kalb

Volles Kirchenschiff beim Jahresabschlusskonzert in der Besigheimer Stadtkirche.

Die Menschen strömen zum Jahresabschlusskonzert am Donnerstagabend in die Besigheimer Stadtkirche. Dicht an dicht sitzen Freunde von triumphierendem Bläserklang in den Reihen und auf der Empore. Von ganz oben ertönt ein Trommelwirbel, gefolgt vom ersten Triumphzug der Trompeten. „Die Trummet ist ein herrlich Instrument wenn ein guter Meister allerley Melodeyen zu wege bringen kann“, schrieb einst der alte Bach.

Der Thomaskantor hat das Wort - auch zum Jahresabschluss in Besigheim.

Bach und andere Komponisten

Zuversichtlich sollen die Zuhörer ins neue Jahr starten. Diese Botschaft teilen neben Johann Sebastian Bach auch andere Barockkomponisten.

Johannes Mayr, Organist und preisgekrönter Meister in der Orgelimprovisation, hat zusammengestellt, was den Zuhörer mit Schwung und tänzerischem Elan ins Neue Jahr starten lässt: Trompeten, Pauken und die Orgel haben das Wort bei einer Sinfonie für Fanfaren von Jean-Joseph Mournet, einem Zeitgenossen von Bach.

Samuel Scheidt, ein Vorläufer von Bach, steuert einen Psalm zum Lob Jesu bei. Georg Friedrich Händel darf nicht fehlen mit einem schwungvollen Werk für zwei Trompeten und dem wechselvollen Klang des Jagdhorns.

Zwischen Trompete und Jagdhorn

Professionell agierende Bläser sind hier am Werk. Musiker, die wendig zwischen Trompete und Jagdhorn hin und her wechseln. Johannes Mayr, der Arrangeur, hat in der Vergangenheit hier in der Stadtkirche schon so manches charmante Konzert auf die Beine gestellt.

Er unterrichtet an der Tübinger Hochschule für Kirchenmusik und lässt eine seiner Improvisationen hören. Klangfarbenreichtum bestimmt dieses Konzert. Johannes Mayr zieht markante Register. Im zweiten Teil kommen klangstarke moderne Komponisten zu Wort. Zeitgenossen wie John Rutter und Manuela Nägele oder Johannes Mayr selbst haben Literatur entworfen, die die Weihnachtsbotschaft transportiert. Manuela Nägele kreiert eine Meditation für Jagdhorn, Pauken und Orgel.

Angels Carol, das Werk von John Rutter, sieht neben dem weichen, engelsgleichen Jagdhornklang auch ein Glockenspiel vor. Zu beiden gesellt sich die Orgel im Farbenreichtum ihrer Register.

Optimistischer Blick ins neue Jahr

Hier sind Profis am Werk, zweifellos. Auf der Empore ganz oben unter dem Kirchendach stehen Musiker, die schnell und wendig in verschiedenen Kombinationen aufeinander eingehen können. Wie in einem Atemzug legen sie ein Konzert hin, das den optimistischen Blick ins neue Jahr weitet.

Den Schlusspunkt setzen sie in einer Suite von Jeremiah Clarke für drei Trompeten, Pauken und Orgel. Clarke, der Komponist, schließt den Bogen zu Bach und seinen Zeitgenossen.

Die Suite schafft Klangraum für die Hornpipe und schließt markant mit dem Prince of Denmark’s March. Und weil die Musiker mehrfach in der Weihnachtszeit das Weihnachtsoratorium von Bach eingespielt haben, wollen sie dem Besigheimer Publikum die beiden Schlusschoräle nicht vorenthalten und legen als letzte Zugabe noch eine swingende Fassung von „Stille Nacht, heilige Nacht“ obendrauf.

Minutenlang brandet der Beifall im Kirchenschiff. Viele stehen auf und schauen zur Empore hinauf. Dieses Weihnachtsgeschenk kommt beim Publikum an.

  Susanne Yvette Walter

 
 
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