Jahresgespräch mit Pleidelsheimer Schultes Trotz Problemen optimistisch bleiben

Von Frank Ruppert
Der Pleidelsheimer Bürgermeister Ralf Trettner vor seiner Gemeinde: Er blickt auf ein herausforderndes Jahr 2021 zurück.⇥ Foto: Oliver Bürkle

Bürgermeister Ralf Trettner freut sich über den Fortschritt bei Bauvorhaben der Gemeinde 2021. Trotz Pandemie sei es wichtig, dass sich die Gemeinde ständig weiterentwickele.

Neben der Bekämpfung der Pandemie hat man in Pleidelsheim 2021 vor allem Bauvorhaben vorangetrieben. Dabei handelt es sich unter anderem um ein Mehrfamilienhaus in der Mörikestraße, das schon im Dezember für Mieter bereitstand. Noch bis Sommer dauert es, bis das Ärztehaus fertig ist und beim Bauhof soll es Spätsommer werden, bis die Arbeiten fertiggestellt sind. Der Bürgermeister blickt im Gespräch mit der BZ vor allem auf Auswirkungen der Pandemie und erklärt, warum er zwar grundsätzlich optimistisch an Aufgaben herangeht. Trotzdem glaubt er nicht daran, dass 2022 alles besser wird.

Herr Trettner, 2021 war für viele wegen der Pandemie ein Jahr der schlechten Nachrichten. Welche positiven Aspekte oder Momente bleiben Ihnen denn vor allem in Erinnerung?

Ralf Trettner: Die fünf Impfaktionen, die wir für unsere Bürger und Bürgerinnen und Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen gestemmt haben. Da hat vor allem mein Rathaus-Team eine außerordentliche Leistung erbracht und von der Bürgerschaft tolle Rückmeldungen erhalten. Ohne die Unterstützung unseres Bauhofs und der Hausmeister wäre dies aber alles auch nicht möglich gewesen. Aber auch die Testaktionen, die wir vom Rathaus aus organisiert haben, und der Ortsverband des DRK und unserer Rosenapotheke durchgeführt haben, haben gezeigt, wie wichtig es ist, in herausfordernden Zeiten zusammenzustehen. 

Was lief dagegen nicht so rund? Wo hätten Sie sich mehr Fortschritt gewünscht?

Unsere Bauvorhaben schreiten gut voran, aber natürlich hat es da an der ein oder anderen Stelle pandemiebedingt etwas geholpert. Aber im Großen und Ganzen schaue ich beruflich auf ein ereignisreiches und positives Jahr auf unsere Gemeinde zurück. Entscheidend ist für mich dabei, dass unsere Gemeinde nicht stehen bleibt. So wie sich die Gesellschaft in einem ständigen Wandel befindet, muss sich die Gemeinde auch immer weiterentwickeln und neue Herausforderungen angehen. 

20 Jahre sind Sie im Dienst als Bürgermeister in Pleidelsheim. Waren die vergangenen knapp zwei Jahre die herausfordernsten für Sie oder gab es vergleichbare Krisen?

Das ist ehrlich eine schwierige Frage. Ich bin kein Mensch, der in der Vergangenheit lebt. Außerdem nimmt man mit zunehmendem Alter manche Dinge nicht mehr ganz so dramatisch wahr, wie das von außen betrachtet wird. Keine Frage, die Pandemie ist eine extreme Herausforderung für Gesellschaft, Wirtschaft und Politik. Und alle diese drei Themenblöcke schlagen bei uns in den Kommunen in unterschiedlicher Art und Weise auf.

Ich halte es aber dennoch bei allen Problemstellungen für wichtig, dass man mit Optimismus an die Sache herangeht und nicht destruktiv. Jede Herausforderung bietet auch Chancen, Dinge zu verbessern. Aber ja, in der Komplexität und Vielfältigkeit und Dauer waren die letzten zwei Jahre sicherlich die herausforderndsten für meine Verwaltung aber auch für mich persönlich. 

 Wie ist Pleidelsheim aus Ihrer Sicht bislang durch die Pandemie gekommen?

Das lässt sich heute sicherlich noch nicht abschließend bewerten. Finanziell hatten wir Einbußen hinzunehmen, die im Vergleich zu anderen Kommunen noch mal deutlich schlimmer waren, wie sich auch an unserer Steuerkraft für 2020 zeigt. Gesellschaftlich hat uns die Pandemie auch getroffen und hier vor allem unsere Vereine, die ein sehr wichtiger Teil des Rückgrats unserer Gesellschaft sind.

Wenn wir den Blick nach vorne richte: Was erwarten Sie in Bezug auf die Pandemie von 2022?

Zum einen Verlässlichkeit in die Entscheidungsträger und keine Hauruckaktionen der Politik mehr. Entscheidungen müssen rechtzeitig getroffen werden und die Menschen und die Wirtschaft muss eine Chance haben, diese dann auch in zeitlichem Abstand dazu umsetzen zu können. Als Negativbeispiel sei hier die Einführung der 2G-plus-Regel genannt. Ansonsten zähle ich zu den Menschen, die noch nicht daran glauben, dass 2022 schon alles besser wird. Noch haben wir es nicht in ausreichendem Maß geschafft, die Menschen davon zu überzeugen, dass wir durch die Impfung ein sorgenfreieres Leben bekommen können.

Abseits von Corona, welche wichtigen Themen stehen 2022 für Pleidelsheim auf dem Tableau?

Die Fertigstellung der Bauvorhaben Wohnhaus Mörikestraße und Hauptstraße, Ärztehaus, Bauhof, Pendlerparkplatz, Gewerbegebiet XII.

Vielen Dank für das Gespräch

 
 
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