Die zurückliegenden Wochen und Monate waren für das Team des städtischen Rathauses nicht einfach. „In den vergangenen 50 Jahren hat dies die Gemeinde Oberriexingen noch nicht erlebt. Im März hat sich bereits die Krankheit von Bürgermeister Frank Wittendorfer angebahnt und sich bis zu seinem völligen Ausfall im Frühsommer immer mehr gesteigert“, erklärt der ehrenamtliche Stellvertreter des Bürgermeisters Erich Bannert, der im Laufe der zurückliegenden sechs Monate immer mehr Aufgaben als Rathauschef übernehmen musste.
Jahresgespräch Oberriexingen Ein ungewöhnliches Jahr
Das Rathausteam in Oberriexingen musste 2022 monatelang ohne den erkrankten Bürgermeister Frank Wittendorfer auskommen. Dessen ehrenamtlicher Stellvertreter Erich Bannert ist für ihn eingesprungen.
Wittendorfer weiterhin krank
Wittendorfer leidet weiterhin unter den gesundheitlichen Langzeitfolgen seiner Corona-Erkrankung und wird seine Funktion als Bürgermeister voraussichtlich bis Ende Februar nicht wahrnehmen können. „Frank Wittendorfer hat aber die feste Absicht wieder zurückzukommen, und wir haben gerade gemeinsam Pläne ausgearbeitet, wie sein schrittweiser Wiedereinstieg ab März 2023 im Rathaus gelingen, und ich ihn dabei unterstützen kann“, sagt Bannert.
Doch das waren nicht die einzigen personellen Veränderungen, die die Mitarbeiter der Verwaltung in diesem Jahr schultern mussten. Mit Kämmerer Jens Hübner, der zum Bürgermeister der Nachbarstadt Markgröningen gewählt wurde, verließ ein wichtiger Mitarbeiter Wittendorfers das Rathaus, der viele Projekte wie den „Campus Oberriexingen“ im örtlichen Sport- und Kulturzentrum mit auf die Beine gestellt hatte. „Bei diesem Vorhaben sind wir aber auf einem guten Weg und dies wird uns im nächsten Jahr sicherlich noch weiter beschäftigen“, sagt Bannert. Weniger reibungslos sei die Ausschreibung für die Sanierung des Sporthallendachs verlaufen, auf die die Gemeinde zweimal keine Bieterangebot bekommen habe. „Wir hoffen wirklich, dass wir jetzt auf eine erneute Ausschreibung passende Angebote erhalten“, sagte Bannert.
Später als geplant, aber dennoch erfolgreich, konnten die Sanierungsmaßnahmen in der Hohe Straße beendet werden, während die Bauarbeiten in der Wilhelm-, Weiler- und Hölderlinstraße noch in vollem Gange sind. Abgeschlossen sind dagegen schon die Erschließungsmaßnahmen im Neubaugebiet „Schrannenäcker West“.
Bewerbungen prüfen
„Nach dem Bewerbungsschluss für die 14 Einfamilienhaus-Grundstücke und die Bauplätze für vier Doppelhaushälften, welche im Besitz der Stadt sind, kann ich sagen, dass etwa doppelt so viele Bewerbungen bei der Stadt eingegangen sind“, verriet Bannert. Nun sollen alle Bewerbungen gemäß des ausgearbeiteten Punktesystems überprüft werden. „Ich rechne damit, dass in der zweiten Jahreshälfte 2023 die ersten Bauvorhaben in ‚Schrannenäcker West‘ starten können“, sagte Bannert.
Der Verkauf der städtischen Grundstücke komme dem Haushalt der Stadt zugute, der schuldenfrei ist, da auch im abgelaufenen Jahr keine Kredite aufgenommen werden mussten. Ähnlich entspannt wie bei den Finanzen gestaltet sich die Lage der Stadt Oberriexingen auch bei der Unterbringung von geflüchteten Menschen. „Wir verfolgen dabei nach wie vor die Strategie einer dezentralen Unterbringung und konnten so viele private Wohnungen generieren, dass wir keine Hallen belegen mussten“, sagte Bannert. Dass die Geflüchteten in der Stadt gut integriert sind, sei den vielen ehrenamtlichen Helfern und den Mitgliedern des Arbeitskreises Asyl zu verdanken. Der Stellvertreter des Bürgermeisters blickt optimistisch in die Zukunft, dass die Stadt Geflüchtete auch weiterhin problemlos unterbringen kann.
Bessere Zeiten im neuen Jahr
Weitere Projekte für die kommenden Wochen und Monate sind der forcierte Breitbandausbau in der Römerstadt sowie das Fortschreiten der Digitalisierung in der Verwaltung. „Zudem liegen jetzt die Ergebnisse der Untersuchungen über mögliche Starkregenereignisse in Oberriexingen vor“, sagte Bannert: „Wir wollen über geeignete Schutzmaßnahmen im neuen Jahr mit den Gemeinderäten und Fachleuten sprechen. Es sind aber keine Menschen gefährdet, sondern nur Gebäude wie Scheunen oder ähnliches.“
Bannert wünscht sich für das neue Jahr, dass im Rathausteam wieder der normale Arbeitsalltag einkehren kann und Frank Wittendorfer wieder in sein Amt zurückkehrt. „Auch in den Reihen unserer Gemeinderäte gab es im vergangenen Jahr einige Schicksalsschläge. Daher hoffe ich auf eine bessere Zeit für alle im neuen Jahr“, erklärt Bannert.