Alarm am Freitagabend am Nordwestzipfel Bietigheims: Am Klärwerk „Nesselwörth“ ist im Untergeschoss des Gebäude-Komplexes Schlammentwässerung ein Kabelbrand ausgebrochen, der auch auf den Versorgungskanal zum Betriebsgebäude übergreift. Personen werden vermisst, vier können sich aufs Dach retten.
Jahreshauptübung in Bietigheim-Bissingen Feuerwehr meistert Einsatz am Klärwerk
Die Jahreshauptübung der Wehr fand im „Nesselwörth“ in Bietigheim-Bissingen statt: Fünf Verletzte wurden geborgen und der Brand gelöscht. Stadtkommandant Frank Wallesch ist „sehr zufrieden“.
Realistisches Übungsszenario überlegt
Ein absolut realistisches Übungsszenario, das sich Stadtkommandant Frank Wallesch samt Abteilungskommandanten und deren Stellvertreter ausgetüftelt hatten. Für die Gesamtfeuerwehr Bietigheim-Bissingen, die mit insgesamt 70 Personen, darunter fünf Frauen, und elf Fahrzeugen um 19.42 Uhr anrückte, gab es also alle Hände voll zu tun. Mit dabei: Drehleiter, mobiler Groß-Ventilator und beispielsweise eine Gondel am Kran zur Rettung von Notfallpersonen.
Die Simulation klappte wie am Schnürchen, „Zahnrad griff in Zahnrad“, wie es der Bissinger Stellvertreter des Stadtkommandanten, Sascha Stangl, formulierte, als nach gerade mal 45 Minuten der Blaulicht-Spuk auch schon vorbei war.
Viele verschiedene Aufgaben zu meistern
In der Tat war einiges vermeintlich Aufregendes los: Hier die „Blauröcke“, die sich mit schwerem Atemschutz ins Untergeschoss zur Brandlöschung vorkämpften, während andere den großen Ventilator in Gang setzten, um am Brandherd für frische Luft zu sorgen.
Dort die Drehleiter-Experten, die vier „Verletzte“ vom circa zwölf Meter hohen Klärschlamm-Entsorgungsgebäude retteten. Da die Gruppe, die aus dem großen Nachklärbecken die Löschwasser-Entnahme ermöglichte. Nicht zu vergessen der auf rund 20 Meter ausfahrbare Kran mit Gondel, über die eine Person vom Steg über dem Nachklärbecken in Sicherheit gehievt wurde. Übungsnebel suggerierte Ernsthaftigkeit.
Das Ganze, im Beisein auch von Klärwerk-Chef Georg Ruf und Polizei, mit Argusaugen beobachtet und vielfältig akribisch dokumentiert von der Führungsgruppe um Kommandant Wallesch.
Er erläuterte vor Ort, dass man derlei Jahreshauptübungen den Feuerwehr-Kräften vorab mitteile, weil Überraschungsalarme zu viele Risiken brächten.
Feuerwehrübung fand unter realen Bedingungen statt
Allerdings habe die Übung unter realen Einsatzbedingungen stattgefunden. Frank Wallesch: „Mit dem Ablauf bin ich sehr zufrieden. Alle Übungsziele wurden erreicht. Man muss dabei immer auch bedenken, dass es sich hier um ein Ehrenamt, um Freiwillige handelt. Dass trotz des schönen Wetters und diverser Feste sehr, sehr viele von uns gekommen sind, ist ein sehr gutes Zeichen.“