Jahresserie Bauhof Gießen, mähen, kontrollieren, pflanzen

Von Jürgen Kunz
Zehn Bäume wurde auf den Flächen der Gemeinde ausgetauscht und ein Baum wurde neu gepflanzt.   Foto:  

Das siebenköpfige Erligheimer Team um Bauhofleiter Christian Grill ist im Frühjahr mit Pflanz-, Pflege- und Reparaturarbeiten viel beschäftigt.

Die Einsätze im Winterdienst waren in diesem Jahr für den Erligheimer Bauhof überschaubar. Dafür hat üblicherweise das Frühjahr für Bauhofleiter Christian Grill und seine sechs Kollegen viel Arbeit parat. Bäume werden gepflanzt und die öffentlichen Spielplätze der Gemeinde sowie die Spielbereiche am Krippenhaus, am Kinderhaus und an der Grundschule müssen kontrolliert und gepflegt werden.  

Elf bis zu vier Meter hohe Laubbäume wurden im März von den Bauhofmitarbeitern im Gemeindegebiet gepflanzt, zehn davon waren ein Austausch von beschädigten oder kranken Bäumen. Vor dem Rathaus wurde die kranke Linde durch eine italienische Erle ersetzt. Die mediterrane Variante des Erligheimer Wappenbaums wurde nach umfänglicher Diskussion im Gemeinderat ausgewählt, da diese kein „so großer Wassersäufer“ sei. „Wir haben insgesamt Bäume ausgewählt, die das Stadtklima gut vertragen und trocken- wie auch Streusalzresistent sind“, erklärt Bauhofleiter Grill im Gespräch mit der BZ.

Gesamtkosten von 1000 Euro pro Baum

Je nach Durchmesser kostet ein Baum aus der Baumschule Förstner zwischen 250 und 500 Euro, erklärt Grill weiter. Mit den Aufwendungen für Bagger, Erde und Material kommen schnell Kosten von 1000 Euro pro Baum zusammen. Über die eingebauten Bewässerungsschläuche werden die Neupflanzungen wöchentlich gegossen. „Die Anwachspflege dauert bis zu fünf Jahre“, sagt der Bauhofleiter, danach sind dann nur noch die Pflegeschnitte nötig.

„Das Frühjahr ist der Start für die Haupterhaltungszeit bei den Spielplätzen“, so Grill. Zunächst wird der Fallschutz kontrolliert und aufgefüllt, der Sand ausgetauscht und notwendige Reparaturen auf den fünf öffentlichen Spielplätzen im Gemeindegebiet sowie am Krippenhaus, am Kinderhaus und an der Grundschule erledigt. Rund 50 Kubikmeter Fallschutz wurde in den letzten Wochen eingebracht, etwa 25 Tonnen Sand wurden von den Bauhofmitarbeitern ausgetauscht. „Der Sand wird alle zwei Jahre ausgewechselt“, erklärt Grill. Das alte Material wird am Bauhof gelagert und für Reparaturarbeiten, etwa bei Rohrbrüchen, wiederverwendet. Zwei Bauhofmitarbeiter sind mit diesen Tätigkeiten rund eine Woche beschäftigt.

Zusätzlichen werden auf den Spielplätzen marode Hölzer oder Schaukeln ausgewechselt. Für die Unterhaltung der Spielplätze sind kalkulierte Kosten von rund 10.000 Euro im Haushalt eingeplant, für die Erneuerung von Spielgeräten werden jährlich zwischen 10.000 und 20.000 Euro von der Gemeinde ausgegeben. Alle drei Monate führt der Bauhof eine Kontrolle der Spielplätze durch. Für diese Sicherheitsüberprüfung ist ein Lehrgang nötig. „Zwei Mitarbeiter haben zurzeit diese Qualifikation“, erklärt Grill. Zusätzlich werden die Spielplätze ein Mal im Jahr durch eine externe Prüfungsfirma („Spielplatz-TÜV“, wie Grill sagt) kontrolliert.

„Je nach Bedarf und Nutzung ist eine tägliche beziehungsweise wöchentliche Sicht- und Funktionskontrolle vorgeschrieben.“ Hinzu kommen im Sommer alle zwei Wochen das Mähen, Gießen und Müllensorgen. „Die Spielplätze sind eine ständige Aufgabe des Bauhof“, betont der Bauhofchef.

In den nächsten Tagen steht nun die Erligheimer Weinkanzel auf dem Arbeitsplan des Bauhofs – diese wird neu aufgebaut. „Es ist eine Generalsanierung“, so Grill, denn durch Beschädigungen und Witterungseinflüsse sind etliche Balken marode und morsch. Die Tragbalken werden an der Weinkanzel ausgetauscht und der Boden erneuert: „Wenn das Material kommt, wollen wir bis zum 1. Mai fertig sein.“

Entlang der Straßen und an den Beeten heißt es jetzt für den Bauhof mähen und gießen und ab Mitte Mai – nach den Eisheiligen – steht die Sommerbepflanzung an. Außerdem kümmert er sich um die Unterhaltung der Feldwege, an denen vielfach Schotter eingebracht wird.

 
 
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