Jahresserie Bauhof Das Team für alle Fälle

Von Jürgen Kunz
Bauhofleiter Christian Grill (Mitte) mit seiner Mannschaft: „Wir haben ein gutes Miteinander.“ Foto: /Martin Kalb

In der neuen Artikelreihe begleitet die BZ die Mitarbeiter des Erligheimer Bauhofs durch die nächsten zwölf Monaten. Schon nach dem ersten Treffen wird klar, von ihnen wird voller Einsatz gefordert.

Sie sind Handwerker, Techniker, Landschaftspfleger und sorgen dafür, dass bei Schnee und Eis frühmorgens die Straßen in der Gemeinde geräumt und gestreut werden. Es geht um die siebenköpfige Mannschaft des Erligheimer Bauhofs mit Christian Grill an der Spitze, die von der Bietigheimer, Sachsenheimer, Bönnigheimer Zeitung ein Jahr begleitet wird. „Es ist beruhigend, wenn man einen zuverlässigen und schlagkräftigen Bauhof hat, besonders auch beim Winterdienst“, sagt Bürgermeister Rainer Schäuffele beim ersten Treffen im Aufenthaltsraum, des inzwischen in die Jahre gekommenen und beengten Bauhofgebäudes in der Senke am Baumbach. Nicht zuletzt das Hochwasser im vergangenen Jahr, als das Betriebsgebäude zehn Zentimeter unter Wasser stand, machte deutlich, dass ein neuer Standort am Ortsausgang Richtung Hofen für den Bauhof nötig ist. Der Gemeinderat hat die entsprechenden Beschüsse bereits gefasst – doch dazu in einem späteren Serienteil mehr.

„Wir sind personell sehr gut aufgestellt“, betonte der Erligheimer Bürgermeister. 2023 hat die Gemeinde von der Allevo Kommunalberatung eine Organisationsanalyse erstellen lassen und Christian Grill, der seit neuneinhalb Jahren die Leitung des Bauhofs inne hat, erinnerte sich noch zu gut an die „Notbesetzung“ im Jahr 2022, als es gerade drei arbeitsfähige Mitarbeiter gab. Das Ergebnis der Analyse zeigte, dass auch durch die damals langen Krankheitszeiten im Bauhof die Personalstärke zu erhöhen ist. Es wurde dabei zudem deutlich, dass die 1,1 Stellen für die Vertretungsaufgaben der Hausmeistertätigkeiten für Schule, Kindergarten und August-Holder-Halle auf 1,5 angepasst werden müssen.

Verjüngtes Team

Aktuell setzt sich der Erligheimer Bauhof neben Christian Grill aus dem stellvertretenden Bauhofleiter Micael Lopes Pereira (32 Jahre), Jasch Walter (56), Marcel Walter (36), der für auch für die Gebäude der Gemeinde mit zuständig ist, sowie Matthias Fink (39), Michael Lotterer (31) und Timo Veser (35), der als 60 Prozent Mitarbeiter noch selbstständig in der Garten- und Grünpflege tätig ist. „Ich bin froh, dass wir ein verjüngtes Team haben“, sagt Schäuffele, und es sei ein Glück, dass die drei neuen Mitarbeiter im technischen Bereich gearbeitet und Bauhoferfahrung haben.

Erligheim werde größer und damit würde auch die Aufgaben des Bauhofs wachsen – und auch die Ansprüche der Bürger steigen, so der Bürgermeister: „Die Arbeit des Bauhof sorgt auch für ein gutes Aushängeschild als Gemeinde.“ Damit dies möglich ist, weist der Erligheimer Haushaltsplan 2025 Aufwendungen für den Bauhof in Höhe von knapp 400.000 Euro aus. Diese werden mit den kalkulatorischen Arbeitsstunden der verschiedenen Tätigkeiten verrechnet und ausgeglichen.

Mit großem Engagement leitet Christian Grill, der zuvor in Besigheimer Stadtgärtnerei gearbeitet hat, den Bauhof. „Ich wollte Verantwortung übernehmen und etwas entwickeln“, erklärt der 45-Jährige, warum er diese Aufgabe übernommen hat, und er ergänzt: „Hier in Erligheim kann man was voranbringen.“ Der Fahrzeugpark für die gemeindliche Einrichtung habe sich nach seiner Einschätzung gut entwickelt. Die Bauhofmitarbeiter nützen für die Tätigkeiten drei Fahrzeuge – einen Pickup und zwei Pritschenwagen –, zwei Schlepper sowie verschiedene Geräte und Maschinen. Allein in der kalten Jahreszeit 2024 hat Grill 350 Winterdienst-Kilometer und 40 Arbeitsstunden aufgelistet. „Eine Aufgabe, die neben dem normalen Betrieb läuft“, so Grill. Für ihn und die Kollegen heißt Winterdienst: Rufbereitschaft von 5 bis 20 Uhr. Insgesamt acht Mal musste sein Team im Dezember und Januar, davon drei Mal zwischen Weihnachten und Neujahr, ausrücken. „Insgesamt doppelt so viele Einsätze wie im Winter 2023/2024.“

Meldungen direkt an den Bauhof

Hinweise aus der Bevölkerung müssten nicht über das Rathaus laufen, erklärt der Bürgermeister, es gehe direkt an den Bauhof. Wie Grill dazu bemerkte, habe es Zeiten gegeben, „in denen sich die Leute vielfach über meinen privaten Facebook-Account gemeldet haben“. Dies sei jedoch inzwischen zum Glück weniger geworden. Nach seiner Beobachtung habe das illegale Entsorgen von Müll, etwa in der Erligheimer Kirschenanlage, gerade über Weihnachten und Neujahr stark zugenommen, eben in Zeiten, wenn die Recyclinghöfe geschlossen hätten.

 
 
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