Jonsson und die SG BBM äußern sich - Romero als heißer Kandidat Trainer-Aus gibt Rätsel auf

Von Andreas Eberle
Der aktuelle und der künftige Bietigheimer Trainer beim Händeschütteln? Hannes Jon Jonsson (links) und Iker Romero, Co-Trainer beim TSV Hannover-Burgdorf, zollen sich Respekt. Das Bild stammt vom Erstliga- Spiel der SG BBM gegen die Niedersachsen am 9. Mai 2019. ⇥ Foto: Marco Wolf

Die Vertragsgespräche zwischen der SG BBM Bietigheim und Hannes Jon Jonsson sind gescheitert. Ein Grund könnte der Spanier Iker Romero sein, der wohl neuer Coach wird.

Die Nachricht, dass sich die Wege der SG BBM Bietigheim und Trainer Hannes Jan Jonsson im Sommer trennen, hat in der Handball-Region viel Staub aufgewirbelt. Selbst für Insider aus dem nahen Umfeld des Zweitligisten kommt der Abschied überraschend. „Es gibt eben Situationen, in denen ein befristeter Vertrag nicht verlängert

ie Nachricht, dass sich die Wege der SG BBM Bietigheim und Trainer Hannes Jon Jonsson im Sommer trennen, hat in der Handball-Region viel Staub aufgewirbelt. Selbst für Insider aus dem nahen Umfeld des Zweitligisten kommt der Abschied überraschend. „Es gibt eben Situationen, in denen ein befristeter Vertrag nicht verlängert wird, auch wenn beide Seiten nicht unglücklich miteinander sind. Hannes hat bei uns einen guten Job gemacht. Es gibt keinen klassischen Grund für die Trennung“, erklärte SG-Geschäftsführer Bastian Spahlinger am Montag im Gespräch mit der BZ und beteuerte: „Hannes war in der Trainerfrage unser erster Ansprechpartner.“

„Wir haben viele Gespräche geführt, haben es aber nicht geschafft, den Vertrag zu verlängern“, sagte Jonsson zu dem Thema. Der 40-jährige Isländer macht keinen Hehl daraus, dass er sich in Bietigheim-Bissingen immer wohl gefühlt habe: „Ich habe die Zeit hier genossen. Die Arbeit mit der Mannschaft hat mir viel Spaß gemacht, auch wenn wir durch Corona einige schwierige Aufgaben bewältigen mussten.“

Am Sonntagabend informierte die Vereinsführung in Person von Spahlinger, Sportdirektor Jochen Zürn und Teammanager Jens Rith im Rahmen einer Videokonferenz die Mannschaft über Jonssons Abgang zum Saisonende – ohne Beisein des Trainers. Dieser hatte seine Spieler allerdings bereits unter der Woche von der Entwicklung in Kenntnis gesetzt.

Als ganz heißer Kandidat für die Nachfolge des Isländers wird der Spanier Iker Romero (40) vom TSV Hannover-Burgdorf gehandelt. Aktuell assistiert der Weltmeister von 2005 noch Recken-Coach Carlos Ortega, mit dem er einst als Spieler beim FC Barcelona auch die Champions League gewonnen hat – beide sind befreundet. Romeros Vertrag bei den Niedersachsen läuft am Saisonende aus. Der 200-malige spanische Nationalspieler hat 2015 seine aktive Laufbahn beendet und arbeitet seit 2017 in Hannover als Co-Trainer. Szenekennern zufolge ist er sowohl bei der Mannschaft als auch im Umfeld des TSV sehr beliebt.

Dass Romero das Zeug zum Cheftrainer hat, ist in der Fachwelt unbestritten. In seiner Montagsausgabe spekulierte der „Mannheimer Morgen“ sogar über ein Engagement beim Bundesliga-Topklub Rhein-Neckar Löwen, der zurzeit einen Nachfolger für den scheidenden Martin Schwalb sucht – und berief sich auf eine spanische Quelle. Da Romeros Frau, die Ex-Nationalspielerin und Ex-Metzingerin Laura Steinbach, aus Bad Urach stammt, wäre eine Wechsel des einstigen Weltklasse-Spielmachers in den Süden auch aus familiären Gründen attraktiv. Wird’s nun also Bietigheim, möglicherweise mit einem langfristigen Vertrag? Spahlinger hält sich öffentlich (noch) bedeckt. „Iker ist ein interessanter Trainer-Kandidat auf dem Markt. Wir können aber noch nichts Konkretes bestätigen“, sagte der Geschäftsführer auf BZ-Nachfrage. Ein Dementi hört sich anders an.

Feuer bis zur letzten Minute

Ähnlich spannend ist die Frage, wohin es Jonsson nun im Sommer zieht. „Ich habe einige interessante Möglichkeiten und Anfragen, sowohl aus Deutschland als auch aus dem Ausland. Wohin die Reise geht, ist aber noch offen“, sagt der Vater zweier Kinder. Er hatte das Bietigheimer Team im Februar 2019 im Bundesliga-Abstiegskampf übernommen und mit dem Verein in der Folgesaison nur knapp den sofortigen Wiederaufstieg verpasst. Bis zu seinem Vertragsende will sich Jonsson voll für die SG BBM einsetzen. Sein Versprechen: „Wir werden die Saison bis zur letzten Minute mit Feuer und Freude durchziehen – und zwar zu 100 Prozent.“

 
 
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