Jürgen Walter wird nicht erneut kandidieren Kreisvorstand von Walters Vorwürfen überrascht

Von Frank Ruppert
Jürgen Walter schießt gegen den Kreisvorstand.⇥⇥ Foto: Lena Lux

Der Rückzug des Abgeordneten Jürgen Walter und seine Anschuldigungen sollen aufgearbeitet werden

Die Grünen im Landkreis geben derzeit ein zerstrittenes Bild ab. Jürgen Walter, langjähriger Landtagsabgeordneter für den Wahlkreis Ludwigsburg, hat am Mittwoch erklärt, sich doch nicht erneut um eine Kandidatur bemühen zu wollen. Als Grund gab er unter anderem die unfaire Behandlung im parteiinternen Wahlkampf an. Unter anderem warf er dem Kreisvorstand der Partei vor, die am Samstag geplante Nominierungsveranstaltung trotz seiner Bitte um Verschiebung nicht verlegt zu haben. Die BZ hat bei Vorstandsmitglied Marcel Hoffmann aus Bietigheim-Bissingen nachgefragt, wie sie die Anschuldigung sieht.

„Wir sind überrascht von den Vorwürfen, da verschiedene Gesprächsangebote gemacht wurden. Zuletzt bat Marcel Hoffmann per Mail um einen Telefontermin, worauf keine Reaktion erfolgt“, schreibt der Kreisvorstand in einer schriftlichen Stellungnahme. Bis heute habe Walter keine überzeugenden Gründe liefern können, warum die Nominierungsveranstaltung am Samstag verlegt werden soll. „Wir weisen die Anschuldigungen an uns sehr klar und entschieden zurück“, so Vorstandsmitglied Hoffmann.

Wie will man im Kreisvorstand wieder für Ruhe in der Partei sorgen?

Mit Klarheit und Transparenz, antwortet der Kreisvorstand. Wichtig sei zunächst, die formalen Dinge zu erfüllen und eine ordnungsgemäße Nominierungsveranstaltung durchzuführen. Im Nachgang erfolge dann eine politische Aufarbeitung der Ereignisse.

Warum hat man es nicht geschafft, den nun durch Tayfun Tok, Swantje Sperling (die Kreisvorsitzende ist in den Rems-Murr-Kreis gewechselt und dort Landtagskandidatin) und Walter erzwungenen Neuanfang schon zur Mitte der Legislaturperiode einzuläuten?

Über den politischen Kurs entscheiden die Mitglieder. Es war auch seit Monaten klar, das die Amtsinhaber Herausforderer haben werden, teilt der Kreisvorstand mit. Mehrere Vorstellungsrunden und viele Gespräche hätten den Mitgliedern die Möglichkeit gegeben, sich ein Bild zu machen und sich mit einen möglichen Wechsel auseinanderzusetzen. „Die Entscheidung trifft aber die Basis.“

Wie geht es weiter im Vorstand? Gibt es einen Fahrplan, wann ein neuer Vorstand gewählt wird?

Der gewählte Vorstand hat den Auftrag, die Nominierungsveranstaltungen ordnungsgemäß durchzuführen und wird spätestens im Oktober mit den Mitgliedern über die weiteren Schritte beraten, so der Grünenkreisvorstand weiter.

 
 
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