Jugendfeuerwehrtag in Tripsdrill „Wasser marsch“ in Tripsdrill

Von Jonathan Lung
Bei der Jugendfeuerwehr aus Besigheim konnten große und kleine Besucher die Wasserspritze ausprobieren. Foto: /Martin Kalb

Baden-Württembergs Jugendfeuerwehren präsentierten sich im Erlebnispark. Vor allem war es aber auch ein großes Dankeschön für ihr ehrenamtliches Engagement.

Ein schrilles Heulen dröhnte von der Drohne über die Wiese vor den Achterbahnen, auf der sich, wie vor dem Tor, rote Einsatzfahrzeuge aneinanderreihten, Feuerwehrleute in Schutzkleidung eilten zwischen den Stationen von Tripsdrill umher – leicht konnte man am vergangenen Samstag meinen, im Erlebnispark in einen Großeinsatz der Feuerwehr geraten zu sein.

Die zivilen Gäste im Park blieben allerdings erstaunlich ruhig und durften sogar den Schlauch selbst in die Hand nehmen: Statt in einen Einsatz waren sie in den Aktionstag von Baden-Württembergs Jugendfeuerwehren geraten, das Motto: „Wasser marsch!“

So gab es einiges zu bestaunen: Die Fahrzeugausstellung der Gruppe Wahlheim war ebenso da, die Bietigheimer, auf deren Motorrädern und Quads man probesitzen konnte, die Oldtimer aus dem Rems-Murr-Kreis. Die Drohnengruppe stieg auf und der Abrollbehälter Löschwasser war aufgebaut. Am Materialwagen der Eppinger konnte man hydraulische Zange und Spreizer bedienen – die ein nicht zu unterschätzendes Gewicht hatten.

4000 Jugendliche aus den Feuerwehren kamen

Die interaktiven Stationen der Aktionsmeile boten einen Einblick in den Einsatz: Bergung einer Person im verrauchten Zelt, ebenso wie verschiedenste Spritz-Stationen, wo eine ruhige Hand am Schlauch gefragt war. Spraydosen- über Fettexplosionen wurden als alltägliche Gefahrensituationen ebenso simuliert wie ein Autowrack aufgeschnitten. Eine Löschübung gab es ebenso wie ein Platzkonzert.

Von einer „Win-Win-Situation“ sprach der stellvertretende Landesjugendleiter Oliver Semmler beim Blick über das bevölkerte Gelände: Die Feuerwehr bietet ihren jungen, hochengagierten Mitgliedern ein „großes Dankeschön“ mit vergünstigtem Eintritt. Wenn sie an der Aktionsmeile mithalfen, war der Eintritt für die jungen Feuerwehrleute sogar komplett frei. 4000 Jugendliche hatten so um neun Uhr morgens den Park gestürmt, von 150 Gruppen aus ganz Baden-Württemberg.

Gleichzeitig konnte sich die Jugendfeuerwehr präsentieren – vor den Feuerwehrautos und an den interaktiven Stationen drängten sich zum Teil mehr Parkbesucher als vor der Achterbahn. „Die Zielgruppe der Jugendfeuerwehr ist hier im Park“, weiß der stellvertretende Landesjugendleiter.

Und nicht zuletzt gewann auch der Erlebnispark, mit dem man schon vor drei Jahren, 2021, für den letzten Aktionstag kooperierte, und der an diesem Tag noch um einige Attraktionen reicher war. Bei der Jugendfeuerwehr Baden-Württemberg sind insgesamt über 38.000 Kinder und Jugendliche sowie rund 12.000 Betreuer in über 1000 Jugendfeuerwehren organisiert. „Keine Nachwuchsprobleme“ bestätigte der stellvertretende Landesjugendleiter: von der Jugendfeuerwehr wechseln jährlich über 2000 zu den Aktiven. Das, so Semmler, wolle man aber natürlich so beibehalten.

Konzentration der Jugendfeuerwehren in Tripsdrill

Neben einer Feuerwehrauto-Bastelstation für die Jüngsten stand am Informationsstand zum Werteprojekt auch eine Tafel, auf der das stand, was die Freiwillige Feuerwehr ausmacht: Kameradschaft, Respekt, Verantwortung und Toleranz. Dazu die Frage: „Was bedeutet das für dich?“ Denn: Es geht bei der Jugendfeuerwehr nicht nur um Technik, sondern vor allem um Menschen, die im Team zusammenarbeiten, wie Semmler wichtig ist, zu betonten. Ein Risiko ging von der Konzentration der Feuerwehren aus dem ganzen Bundesland im Erlebnispark aber nicht aus, konnte Semmler beruhigen: Die Einsatzbereitschaft bliebe überall gesichert.

 
 
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