Jugendforum Sachsenheim Stadtteilfeste, Fußballkäfig und Lernorte

Von Michaela Glemser
Freitagmittag fand in Sachsenheim das Jugendforum im Jugendhaus Hot statt. Foto: /Martin Kalb

Rund 100 Jugendliche diskutieren und entwickeln beim Sachsenheimer Jugendforum am vergangenen Freitag kreative Projekte für die Stadt Sachsenheim. 

Festveranstaltungen in allen Stadtteilen, geeignete Lernräume in der Stadtbibliothek, ein Boxautomat, ein Fußballkäfig und ein Kleinspielfeld in Hohenhaslach: Die Liste der Projekte, die rund 100 Jugendliche zwischen 14 und 17 Jahren beim diesjährigen Sachsenheimer Jugendforum erarbeiteten, enthielt einige Vorhaben, die sich auch kurzfristig, mit wenigen finanziellen Mitteln umsetzen lassen.

Lob vom Bürgermeister

„Ich bin wirklich begeistert, wie groß die Teilnehmerzahl ist und wie engagiert sich die Jugendlichen in unserer Stadt zeigen. Schon in der Vergangenheit sind aus den Jugendforen viele konkrete Vorschläge entstanden, die später umgesetzt wurden wie die Jugendhütte oder die Calisthenics Anlage“, erklärte Bürgermeister Holger Albrich.

Der Sachsenheimer Rathauschef hatte zu Beginn der Veranstaltung in einem Gespräch mit Jugendreferent Alexander Ghazali die Teilnehmer auf die Jugendbeteiligung in der Kommunalpolitik eingestimmt und über seine eigene Jugend in Sachsenheim berichtet. Anschließend kümmerten sich die Jugendlichen in unterschiedlichen Themengruppen von den Busverbindungen bis zu den Jugendtreffpunkten um konkrete Projektvorschläge. „Wir würden uns über spezielle Lernplätze in der Stadtbibliothek freuen, die echte Rückzugsorte sind. Wir könnten uns dafür Tische, Stühle und Sofas vorstellen, die auch kostengünstig über Secondhand-Möglichkeiten oder durch Spenden erworben werden können“, sagten Souri vom Lichtenstern Gymnasium und Marlene von der Eichwald Realschule. Julian aus Hohenhaslach wiederum hatte sich mit seiner Gruppe Gedanken über eine Belebung der Stadtteile und mehr Zusammenhalt untereinander gemacht. „Wir stellen uns vor, in unterschiedlichen Stadtteilen einzelne Events zu veranstalten, auf denen sich die Menschen treffen und sich Firmen präsentieren können. So soll die städtische Gemeinschaft mehr zusammenwachsen“, betonte der Schüler der Eichwald Realschule.

Natürlich standen auch weitere Treffpunkte für die Jugend in Sachsenheim im Fokus des Interesses beim diesjährigen Jugendforum. Arezu und Simeon vom Lichtenstern Gymnasium beispielsweise hatten in ihrer Gruppe die Idee zur Aufstellung eines Boxautomaten entwickelt, der am Jugendhaus, am Bahnhof oder im Schlosspark eine Möglichkeit zur körperlichen Fitness und zum Stressabbau für die jungen Menschen bieten soll. „Pro Schlag müssen die Nutzer ein kleines Entgelt entrichten, welches die Stadt in die Finanzierungen weiterer Jugendprojekte investieren könnte“, berichteten Arezu und Simeon.

Fußballkäfig auf der Wunschliste

Einen Fußballkäfig in der Stadt als Kleinspielfeld mit Seiten- und Deckennetz sowie Beleuchtung stand ebenfalls auf der Wunschliste der Jugendlichen, da am bestehenden Kleinspielfeld im Großsachsenheimer Schulzentrum die Bälle oft auf das Nachbargelände fallen. Sarah, Selvie und Lilly von der Eichwald Realschule wiederum wünschten sich einen geschlossenen Raum als Treffpunkt für die Jugendlichen, den sie auch teilweise selbst verwalten wollen.

Jugendhütte im Winter zu kalt

„Die Jugendhütte ist offen und als Treffpunkt in der kalten Jahreszeit eher ungeeignet. Wir möchten einen geschlossenen Raum zum Lernen, für Gespräche oder auch für generationenübergreifende Angebote für Senioren“, so die Schülerinnen. Als möglichen Standort hatten sie das Haus der Senioren im Schlossgarten im Blick.

Theo und Nico von der Eichwald Realschule hatten einen Verbesserungsvorschlag für den Bolzplatz an der Kirbachtalhhalle in Hohenhaslach erarbeitet. „Der Platz sollte zu einem Kleinspielfeld mit Kunstrasen für sportbegeisterte Jugendliche auch aus den umliegenden Stadtteilen werden.“ Dass die Busverbindungen aus dem Kirbachtal nach Großsachsenheim eine grundsätzliche Verbesserung erfahren und die Stadt dafür den Kontakt mit dem Busunternehmen sucht, dafür machte sich Ömer von der Kirbachschule mit seiner Gruppe stark. Die Jugendlichen bemängelten vor allem die Unpünktlichkeit der Busse, die teilweise die Haltestellen zu früh verlassen würden. „Ich werde im Gemeinderat über das Jugendforum und seine Projekte berichten. Anschließend sind diese auch Themen im Jugendbeirat“, sagte Jugendreferent Ghazali, der darauf verwies, dass einige Maßnahmen, seiner Meinung nach, niederschwellig und zeitnah umgesetzt werden könnten.  Michaela Glemser

 
 
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