Jugendhaus Löchgau „Ein Ort, an dem Jugendliche ihren Frust loswerden können“

Von Helena Hadzic
Seit der Eröffnung vor zehn Jahren hat sich einiges getan im Jugendhaus: Nun kommen neben Jugendlichen auch immer mehr Kinder. Foto: /Oliver Bürkle

Jugendhausleitung Lisa Kreiser hat im Gemeinderat von der Entwicklung des Jugendhauses berichtet. Derzeit macht sie auch eine Weiterbildung zur Fachkraft für tiergestützte Intervention.

Das Jugendhaus hat sich gut entwickelt und die Arbeit hat sich bewährt“, sagte Bürgermeister Robert Feil in der jüngsten Sitzung des Löchgauer Gemeinderats. Seit des Neubaus im Jahr 2015 hat sich einiges getan in der offenen Jugendarbeit – die Ergebnisse stellte Lisa Kreiser, gelernte Erzieherin und Leitungskraft im Jugendhaus, den Räten am Donnerstag vor.

Erfreulich sei, dass sich die Zielgruppe erweitert habe – mittlerweile wollen auch etwas jüngere Besucher ins Jugendhaus. „Deswegen haben wir unser Angebot auch etwas erweitert, sodass auch unser jüngeres Publikum an den Aktionen teilnehmen kann“, sagt Kreiser.

Unterstützung für’s Jugendhaus

Derzeit besteht das Jugendhaus aus zwei hauptamtlichen Mitarbeiterinnen, nämlich der gelernten Erzieherin Lisa Kreiser mit einem Arbeitsumfang von 100 Prozent, und Jolanta Pfitzer, die gelernte Krankenschwester ist und als Jugendbetreuerin zu 30 Prozent im Jugendhaus mitwirkt.

Seit Kurzem unterstützt auch Lisa Kreisers Schwester Lena die Jugendarbeit. Als Aushilfskraft ist sie einmal im Monat für vier Stunden bei diversen Veranstaltungen dabei. „Es ist schön, dass Frau Kreisers Schwester im Jugendhaus mithilft, wenn Frau Kreiser nicht da ist“, bemerkt Feil. Damit meint er die Weiterbildung zur Fachkraft für tiergestützte Intervention, an der Kreiser derzeit teilnimmt. Diese findet am Institut für tiergestützte Ausbildung und Therapie ITAT in Saarbrücken statt.

Bald wird’s haarig

Mit der einjährigen berufsbegleitenden Fortbildung erhält Kreiser die Qualifizierung, Tiere, wie beispielsweise Hunde, professionell in die Jugendarbeit zu integrieren. Das ist auch das Ziel: ein pädagogischer Begleithund für das Jugendhaus. „Es gibt viele positive Effekte. Beispielsweise lernen die Jugendlichen, Bindungen und Vertrauen aufzubauen“, meint die Leitungskraft. Auch das „Kuschelhormon“ werde ausgeschüttet, das auch bei Müttern ausgeschüttet werde, wenn sie Kinder bekommen, erzählt sie. Die Besucherzahl im Jugendhaus liegt im Durchschnitt bei circa acht bis zehn Besuchern pro Tag, wobei die Gesamtbesucherzahl bei 57 Besuchern liegt und der männliche Anteil höher ist. Alterstechnisch sind es Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene zwischen neun und 22 Jahren.

Das liegt nicht zuletzt an dem breiten Angebot abseits des offenen Angebots. So gibt es beispielsweise einmal im Monat einen „Girlsday“, an dem nur Mädchen Zutritt haben. Seit kurzem gibt es, der Gleichberechtigung geschuldet, auch den „Boysday“ – das hatten sich die Jungs im Jugendhaus gewünscht. Kreiser erzählt lachend: „Die Jungs haben auch ausnahmsweise erlaubt, dass wir als weibliche Mitarbeiter dabei sein dürfen, damit der Tag stattfindet“.

Gut angenommen wurden im Jahr 2022 unter anderem der Horrorfilmabend, die „Müll-Sammel-Aktion“, die von einer Besucherin angeregt wurde und das Jahresprojekt „Flashmob Dance Party in Ludwigsburg“ des Arbeitskreises Mädchenarbeit (MAK).

„Chillen“ am beliebtesten

Für dieses Jahr ist auch ein Volleyball Turnier in Kooperation mit dem Jugendhaus Charisma Oberstenfeld geplant. „Aber am beliebtesten bleibt das offene Angebot – der Alltag der Jugendlichen ist in der schon Schule durchgetaktet, weswegen sie gerne einfach mal chillen“, so Kreiser. Das Jugendhaus sei auch ein Ort, an dem Jugendliche ihren Frust loswerden könnten. Die Resonanz sei positiv, meint Kreiser. Monika De Coninck (CDU) bezeichnete Lisa Kreiser als „Glücksfall“ für das Jugendhaus. „Gut, dass du da bist“, sagte sie zu Kreiser. Bald wolle man auch den Außenbereich etwas umgestalten, erzählt Lisa Kreiser. Das wünschten sich auch die Jugendlichen.

 
 
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