Kelly Dulfer und Inger Smits fiebern dem Supercup gegen den Ex-Klub entgegen Holländische Neuzugänge im Fokus

Von bzh
Kelly Dulfer erzielte am Mittwochabend im Testspiel gegen Metz vier Tore. Hier setzt sich die niederländische Nationalspielerin gegen Camilla Micijevic (links) und Astride N’Gouan durch. ⇥ Foto: Marco Wolf

Mit dem Spiel um den Supercup beginnt für die SG BBM Bietigheim die Saison 2021/22. Dabei treffen Kelly Dulfer und Inger Smits auf ihren Ex-Verein Borussia Dortmund. Die Generalprobe gegen Metz glückt.

Meister gegen Pokalsieger, Dortmund gegen Bietigheim. Mit dem Spiel um den Supercup beginnt für die Handballerinnen der SG BBM Bietigheim am Samstag (19.30 Uhr/live bei Eurosport) die Saison 2021/22.

Das Team von Trainer Markus Gaugisch will gleich ein Zeichen setzen und den ersten von maximal vier möglichen Titeln gewinnen. Von den sieben Neuzugängen werden vor allem Kelly Dulfer und Inger Smits im Blickpunkt stehen, für die der Supercup ein schnelles Wiedersehen mit ihrem ehemaligen Team bringt.

Die beiden Holländerinnen sind zwar erst wenige Tage da, fühlen sich aber bereits gut integriert. „Nach den Olympischen Spielen stießen wir letzte Woche zur Mannschaft und fuhren ins Trainingslager nach Kappl. Das war schön, wir konnten alle gleich näher kennenlernen und wurden gut aufgenommen“, freut sich Kelly Dulfer. „Dabei spielt für mich die Sprache eine wichtige Rolle. Es ist ein Vorteil, dass Inger und ich Deutsch sprechen und gut mit den anderen kommunizieren können.“

Neben den ersten Trainingseinheiten hat der 27-Jährigen auch die Wanderung zum rund 2100 Meter hoch gelegenen Almstüberl und der gemeinsame Hüttenabend gefallen: „So richtig in den Bergen war ich noch nie. Es war anstrengend, nach oben zu kommen, hat sich aber gelohnt. Die Aussicht und den Abend habe ich richtig genossen.“

Dulfer zählt zu den weltbesten Abwehrspielerinnen. „Unser Ziel ist eine starke Defensive. Mit Danick Snelder spiele ich seit Jahren schon in der Nationalmannschaft im Innenblock. Das funktioniert ausgezeichnet, aber ich bin überzeugt davon, dass wir bei der SG auch in anderen Besetzungen gut verteidigen werden.“ Von den Qualitäten ihres neuen Teams ist sie begeistert: „Mit diesem starken Kader ist der deutsche Meistertitel fast schon Pflicht!“

Bei Weltmeisterschaften hat die 1,86 Meter große Rückraumakteurin schon Gold, Silber und Bronze bejubelt, dazu EM-Edelmetall gewonnen. Nur bei den Olympischen Spielen ging sie mit „Oranje“ bisher leer aus. Das frühe Viertelfinal-Aus in Tokio wurmt: „Die olympische Medaille ist mein großer Traum.“

Die nächste Gelegenheit bietet sich 2024 in Paris. Zuvor stehen aber die WM 2021 im Dezember in Spanien und Siege mit der SG im Fokus. Auch international. „Es ist enttäuschend, dass wir nicht in der Champions League spielen dürfen. Aber nun wollen wir in der European League weit kommen!“

Die mit Kelly Dulfer aus Dortmund zur SG gestoßene Inger Smits, trotz gleichen Nachnamens nicht mit der schon seit der letzten Saison an der Enz spielenden Xenia verwandt, stammt aus einer Handball-Familie. Ihr jüngerer Bruder Kay spielt beim SC Magdeburg, der ältere Jorn in der niederländischen Heimat. Vater Gino ist Nachwuchstrainer beim Deutschen Handball-Bund.

Mit den drei Bietigheimerinnen Gianina Bianco, Matilda Ehlert und Magdalena Probst wurde er kürzlich überraschend Zweiter bei der U17-EM. „Ein toller Erfolg, zu dem ich ihm gerne gratuliert habe“, freut sich Inger. Die 27-jährige Spielmacherin, bei den Olympischen Spielen in Tokio mit 19 Toren zweitbeste holländische Werferin, bringt als Empfehlung 130 Saisontreffer für Dortmund mit, war die Top-Torjägerin des Meisters. „Wir wollen auch bei der SG aus einer starken Abwehr mit hohem Tempo nach vorne spielen und einfache Tore erzielen. Dafür haben wir die richtigen Spielerinnen und werden das auch schaffen.“ Ein Luxusproblem wegen des gerade im Rückraum üppig besetzten SG-Kaders erwartet Inger Smits nicht. „Auf diesem Niveau spielt bei dem heutigen Tempo niemand mehr 60 Minuten durch. Man braucht auf jeder Position zwei sehr gute Spielerinnen, um ohne Qualitätsverlust wechseln zu können.“ Weil die SG diese Möglichkeit hat, erwartet sie im Supercup einen Sieg: „Ich freue mich, die Dortmunder Mädels wiederzusehen, aber auf dem Spielfeld möchte ich nur eines: Gewinnen und den Supercup mit nach Bietigheim bringen.“

 

So lief das Testspiel gegen Metz

Mit einem 28:25-Heimsieg gegen den französischen Vizemeister und Champions-League-Teilnehmer Metz Handball haben sich die Frauen der SG BBM Bietigheim am Mittwochabend auf den Supercup eingestimmt. Schon zur Pause lag der deutsche Pokalsieger mit 15:10 vorne. Vor 200 Fans in der Sporthalle am Viadukt waren Danick Snelder und Xenia Smits mit vier Toren besonders treffsicher. Die beiden von Borussia Dortmund an die Enz gewechselten Niederländerinnen Kelly Dulfer und Inger Smits waren bei ihrem Debüt im SG-Trikot jeweils dreimal erfolgreich.

 
 
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