Kinder über Corona „Ich will die alten Zeiten zurück“

Von Gabriele Szczegulski
Grundschüler der Hillerschule erzählen ihre Gedanken über Corona, vor allem das Maskentragen nervt alle sehr, aber auch Freunde treffen oder Oma und Oma sehen, fehlt ihnen.⇥ Foto: Werner Kuhnle

Kinder der ersten bis vierten Klassen der Hillerschule teilen ihre Gedanken zur Corona-Pandemie mit.

Von „alten Zeiten“ sprechen die Kinder der Hillerschule in Bietigheim-Bissingen, wenn sie an die Zeit vor Corona und den „sieben Lockdowns“, so eine Schülerin, denken. „Alte Zeiten“ ist eigentlich ein Begriff, der im Wortschatz von Sieben- bis Zehnjährigen nicht vorkommen sollte. Das sagen die Grundschüler zu Corona und den Beschränkungen.

Was bedeutet es für euch, im Lockdown zu sein?

Maja: Es ist blöd, weil man nichts mit Freunden machen kann und immer Angst haben muss, krank zu werden.

Sarah: Es ist ja schon der ungefähr siebte Lockdown, der dauert ewig, nichts ist normal.

Yahya: Ich bin froh, dass ich in die Notbetreuung darf, dann sehe ich wenigstens andere Kinder.

Maryemm: Immer müssen wir Masken tragen, alles ist geschlossen, in der Freizeit können wir fast nichts machen.
Finn: So langsam habe ich mich an die Maske gewöhnt, aber es ist schade, von niemandem das Lächeln zu sehen. Dass die Schulen mal auf und zu sind, das ist anstrengend. Und dass man zu Hause mit den Eltern lernen muss, dass ist auch anstrengend.

Paul: Ich war einmal in Quarantäne, das war total blöd, denn man konnte nichts machen.

Wie haltet ihr Kontakt mit euren Freunden?

Wiebke: Man darf sich ja nur immer mit denselben Freunden treffen, neue kann man gar nicht kennenlernen.

Lea: Ich treffe meine Freunde nur in der Tagesgruppe, sonst nicht.

Maya: Ich musste eine feste Freundin festlegen, andere kann ich nicht treffen.

Sarah: Ich kann auch Onkel und Tanten nicht sehen, das ist auch traurig.

Yahya: Ich chatte mit Freunden per Videochat.

Noel: Ich vermisse meine Freunde sehr, mit allen zusammen zu spielen, geht ja nicht, immer nur mit einem.

Baran: Ich vermisse meine Freunde sehr und wenn ich sie treffe, dann müssen wir Abstand halten. Außerdem ist das ständige Testen doof und unangenehm.

Mira: Es gibt auch keine Feste mehr, wo man Freunde oder die ganze Familie sehen könnte.

Romy: In fünf Tagen habe ich Geburtstag, ich darf nur eine Freundin einladen, das ist doch langweilig und das ist jetzt schon mein zweiter Geburtstag, den ich nicht richtig feiern darf. Es kommt mir vor, als ob ich meinen Geburtstag noch nie feiern durfte, es ist schon ewig her, dass alles normal war.

Wie ist es in der Familie, ist das anders als vor Corona?

Sarah: Meine Mutter hatte Homeoffice und war gestresst, dann musste sie auch noch mit mir lernen, das war nicht so schön.

Maya: Es gibt viel Streit zu Hause, weil alle zu Hause aufeinander sitzen. Wir sind es nicht gewöhnt, so viel zu Hause zu sein, Normalerweise bin ich bis halb drei am Nachmittag in der Schule, jetzt zu Hause.

Baran: Wir streiten oft, ich bin froh, dass ich, wenn die Shcule geschlossen ist, in die Notbetreuung gehen kann, da ist es besser.

Was vermisst ihr am meisten in dieser Corona-Zeit?

Maya: Dass wir nicht mit der ganzen Familie feiern können.

Romy: Dass man sich nicht umarmen kann.

Baran: Dass wir nicht zusammen Fußball spielen können.

Dinea: Dass wir beim Essen in der Mensa nicht zusammensitzen können.

Nele: Ich vermisse meinen Sport, ich mache Yoga.

Selma: Sport in der Schule und im Verein vermisse ich.

Romy: Ich tanze HipHop in einer Gruppe, das kann ich nicht.

Baran: Dass es keine Schulausflüge gibt.

Lea: Dass wir nicht gemeinsam singen können.

Wiebke: Ich lerne Flöte spielen, ich kann grade nur online mit meiner Lehrerin üben.

Baran: Dass die Läden geschlossen sind, ist blöd.

Was wünscht ihr euch für die Nach-Corona-Zeit?

Mira: Ich will, dass alles wieder so wird wie in den alten Zeiten.

Baran: Wieder Unterricht mit unseren Klassenlehrern.

Sarah: Ich wünsche mir, dass Corona einfach verschwindet, aber das geht leider nicht in einem Tag, also müssen wir durchhalten, aber das geht schon so ewig.

Meryem: Ich wünsche mir, dass wir wieder mal nach Italien fahren können.

Yahya: Dass ich meinen Geburtstag in den Sommerferien ganz groß feiern kann.

Paul: Ich wünsche mir, dass wir endlich mal wieder in den Urlaub fahren können. Wir haben das schon oft geplant und immer wieder musste er abgesagt werden.

Fee: Wir machen jeden Sonntag Familienvideokonferenz. Ich möchte endlich Oma und Opa wieder richtig treffen. Und ich will nach Amerika fahren, da wohnt mein Lieblingsonkel.

Romy: Dass wir uns wieder umarmen können, dass ich sehen kann, wie jemand lacht, dass ich nicht mehr so oft traurig darüber bin.

Dinea: Dass wir spielen können, ohne auf den Abstand zu achten.

Ennio: Dass wir keine Tests mehr machen müssen. Und mein Opa wünscht sich, dass er einfach den Koffer packen und verreisen kann, für ihn wünsche ich mir, dass die Zahlen endlich sinken.

Baran: Ich will meine Onkel, die in der Schweiz und Österreich leben, mal wieder sehen.

Paul: Alle in meiner Familie sind gestresst, deswegen wünsche ich mir, dass wir in den Sommerferien an die Ostsee fahren können.

 
 
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