Kinderbetreuung in Besigheim Der Platz wird wieder mal knapp

Von Michael Soltys
Der Kindergarten Schimmelfeld soll erweitert werden, schon jetzt steht ein Container dort. Dazu sind Gespräche der Stadt mit der evangelischen Kirchengemeinde notwendig.⇥ Foto: Helmut Pangerl

Vor allem in den Kindergärten Schimmelfeld und im Martinshaus sind kurz- und mittelfristig weitere Gruppen für die Betreuung von Kindern notwendig. Die Personalsituation ist angespannt.

Zu wenig Personal, eine hohe Auslastung und weiterer Bedarf an Kindergartengruppen, kurzfristig und mittelfristig. Das ist in aller Kürze die Situation der Kinderbetreuung in der Stadt Besigheim, mit der sich der Gemeinderat in seiner Sitzung am Dienstag beschäftigte. Der geplante Neubau der Kita Wald im Ingersheimer Feld (die BZ berichtete am Mittwoch) ist längst nicht die einzige Investition, die auf die Stadt zukommt. 

Dabei gibt es schon jetzt 17 Kindergärten und Kitas in der Stadt, betrieben von der Stadt selbst, von den Kirchengemeinden und mehreren privaten Trägern. Im vergangenen Jahr wurde die neue Kita Kreuzäcker in Ottmarsheim in Betrieb genommen. Um den Bedarf im Schimmelfeld zu decken, wurde dort ein Container aufgestellt. Und der Verein Itzebitz hat in seinem Kinderhaus eine weitere Krippengrippe in Betrieb genommen.

Es reicht immer noch nicht

Alles nicht genug. Zwar fehlen im Moment rechnerisch lediglich vier Krippenplätze, wie Edeltraud Barth im Gemeinderat darlegte. Sie ist bei der Stadt für die Kinderbetreuung zuständig. Diese Kinder könnten im Itzebitz unterkommen, wo je nach Bedarf sogar noch 20 Krippenplätze eingerichtet werden können. Bis Ende des kommenden Jahres sind allerdings auch zwei zusätzliche Kindergartengruppen für Kinder über drei Jahren notwendig, hat Barth errechnet.

Die hohe Nachfrage besteht vor allem in Besigheim, während in Ottmarsheim der Druck nach der Eröffnung der neuen Kita nachgelassen hat. Die Anmeldungen für den Kindergarten Schimmeldfeld, der von der evangelischen Kirchengemeinde betrieben wird, machen eine Erweiterung „dringend erforderlich“, so Barth. Der Container werde dringend gebraucht, der Leihvertrag läuft Ende 2023 aus. Bis zu vier Gruppen könnten hier entstehen.

Auch in den Kitas Wörth und in der Friedrich-Kollar-Straße wird es eng. Sobald die Neubau-Wohnungen im Kronen-Carree komplett bezogen sind, werde der Bedarf weiter steigen. Eltern werden auf den Bühlkindergarten ausweichen müssen, wo es noch freie Plätze gibt.

Neue Gruppen sind auch im Kindergarten Martinshaus notwendig, und zwar je zwei für Kinder über drei und unter drei Jahren. Mit dem Träger, der katholischen Kirchengemeinde, sei die Stadt im Gespräch, um verschiedene Varianten der Erweiterung zu prüfen. Die hohe Nachfrage kommt in diesem Fall von den Eltern in der Neubebauung an der Bietigheimer Straße. Sobald es mit der Bebauung auf dem Gelände der früheren Ziegelei losgeht, dürfte er weiter steigen.

Voll ausgelastet

Auch im Kindergarten Löchgauer Feld rechnet Barth mit einer vollen Auslastung. Eine konstant hohe Belegung melden auch die beiden privaten Kindergärten Zauberwald und Piccolo Paradiso. Der Neubau des Kindergartens Wald im Ingersheimer Feld sollte so gestaltet werden, dass Reserven für den künftigen Bedarf vorhanden sind, empfiehlt sie. Platz ist noch im Itzebitz, wohin die Zweijährigen verwiesen werden sollten, solange es die neuen Gruppen noch nicht gibt. Möglicherweise könnte dort auch eine Gruppe für Kinder über drei Jahre eingerichtet werden, obwohl dies nicht das originäre Ziel von Itzebitz sei.

Fazit der Fraktionen: Die Gespräche mit den beiden Kirchengemeinden über Erweiterungen sollten fixiert werden, machte Marcel Kühnle von der SPD deutlich. „Wir müssen Gas geben“, sagte Achim Schober von der CDU.

Doch selbst wenn alle diese Neubau-Pläne verwirklicht sind: Woher soll das Personal für die Betreuung kommen? Schon jetzt sind sieben Stellen nicht besetzt. Noch könne der Betrieb aufrecht erhalten werden, doch eine Kürzung der Öffnungszeiten deutet sich für Barth an.

 
 
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