Kinderbetreuung in Freudental Elternbeiträge werden erhöht

Von Jürgen Kunz
Der Kindergarten Rosenweg in Freudental. Ab September müssen die Eltern für die Kinderbetreuung mehr bezahlen. Foto: /Oliver Bürkle

Vor der Sommerpause legte der Gemeinderat die Gebühren ab 1. September für die Kitas und in der Kernzeitbetreuung fest. Ziel ist es, die Deckungsbeiträge zu erhöhen.

Die Elternbeiträge für das kommende Kindergartenjahr 2022/2023 werden ab 1. September um 3,9 Prozent erhöht. Dies ist das Ergebnis der Beratungen im Gemeinderat, der sich üblicherweise in der letzten Sitzung vor der Sommerpause mit den Gebühren für den Besuch der örtlichen Kindertageseinrichtungen beschäftigt. Auf Vorschlag der Verwaltung orientierte sich der Gemeinderat an den gemeinsamen Empfehlungen der kommunalen Landesverbände und der Kirchen, den sogenannten Landesrichtsätzen.

„Angesichts der rasanten Entwicklung der Kosten für den Betrieb der Kindertageseinrichtungen“, ist für Bürgermeister Alexander Fleig eine Anpassung der Gebühren entsprechend der Empfehlungen der Landesrichtsätze erforderlich.

Einheitlicher Betrag

Eine Änderung schlägt die Verwaltung dahingehend vor, dass für den Krippenbereich eine Gebühr bis zum Eintritt in den Ü 3-Bereich gilt – hier war bisher ab dem zweiten Lebensjahr eine Reduzierung vorgesehen. Aus Sicht des Bürgermeisters sollte für den Besuch der Krippe und dem Ü 3-Bereich jeweils ein einheitlicher Betrag gelten.

Geringer Deckungsbeitrag:

Die Entwicklung des jährlichen Abmangels sei, so Fleig, speziell im Kindergartenbereich in den vergangenen Jahren stetig gestiegen, „leider mit immer weiter steigender Tendenz“. Dies liege zum Großteil an den gestiegenen Anforderungen sowie dem Ausbau von mehr Betreuungsplätzen, allem voran im personalintensiven U 3- und Ganztagsbereich. Auch seien die Beitragseinnahmen weit geringer, als der anzustrebende Kostendeckungsgrad von 20 Prozent. Die jüngsten Zahlen ergeben, so Fleig weiter, einen Deckungsbeitrag von gerade einmal zwölf bis 13 Prozent.

Bedarf gesunken

In den letzten Jahren seien der Bedarf an der Kernzeitbetreuung und damit auch die Anmeldezahlen gesunken, sodass die bisher angestrebte und eigentlich beschlossene volle Kostendeckung nicht mehr gewährleistet werden konnte, erläuterte der Bürgermeister. Der Deckungsgrad lag so zuletzt bei rund 40 Prozent. Fleig geht davon aus, dass im Zuge der Ansiedlung im Neubaugebiet „Alleenfeld“ viele Kinder nach Freudental kommen und hier sicherlich ein weiterer Bedarf gegeben ist, deshalb sollte an der Kernzeit- und Ferienbetreuung festgehalten werden.

Eltern befragt

Wie der Bürgermeister in der jüngsten Gemeinderatssitzung sagte, wurde dies beim Runden Tisch „Kinderbetreuung“ sowie im Rahmen einer Elternumfrage grundsätzlich bestätigt und eine Änderung aufgenommen. So gibt es nun für alle Kinder die Möglichkeit, nur die Frühgruppe zu buchen.

Im Rahmen einer Vorberatung hat sich der Gemeinderat für eine Fortführung der Kernzeit- und Ferienbetreuung ausgesprochen und festgelegt, dass die Gebühren entsprechend einer etwa 60-prozentigen Kostendeckung berechnet werden sollten. Zudem solle die Familienstaffelung entfallen und nur eine Vergünstigung von zehn Prozent für jedes weitere Kind, das in der Kernzeit- und Ferienbetreuung angemeldet ist, gewährt werden.

Sabine Lang, die die Kernzeit- und Ferienbetreuung an der Grundschule Freudental leitet, erläuterte dem Gemeinderat das bestehende Angebot. Sie stellte die Öffnungszeiten der Kernzeitbetreuung während der Schulzeit vor, die vor allem morgens sowie an den beiden Tagen, an denen keine Nachmittagsbetreuung an der Ganztagsgrundschule ist, stattfinden. Hier würden die Kinder vor und nach der Schule betreut und dürfen unter Anleitung die Hausaufgaben machen oder spielen und sich bewegen.

Während der Ferien gibt es eine Betreuung von Montag bis Donnerstag von 7 bis 15 Uhr und freitags bis 14 Uhr. Es würden viele Ausflüge gemacht, etwa ins Freibad, zur Experimenta oder ins Blüba. Fleig lobt die „hervorragende Arbeit“ von Lang und dem Team und hob dabei die wichtige Bedeutung der Kernzeit- und Ferienbetreuung hervor. Im Zuge der Einführung der Ganztagsgrundschule haben sich die Anforderungen geändert. Zudem dürfe die Kernzeitbetreuung keine Konkurrenz zur Ganztagsgrundschule sein, so der Bürgermeister.

Betreuungsgebühren

Kita
Ab dem 1. September beträgt der Elternbeitrag für die Betreuung eines Kinds im Kindergarten (Ü 3) mit 30 Wochenstunden 159 Euro. Für ein Kind im Alter ab zwei bis drei Jahren werden 318 Euro fällig, für ein Kind in der Kinderkrippe fällt ein Elternbeitrag von 376 Euro. Bei den Kita-Elterngebühren gibt es eine Staffelung für Familien mit mehreren Kindern.

Kernzeit
Die Frühgruppe (Montag bis Freitag, 7 bis 8 Uhr) kostet 67 Euro, 151 Euro die Frühgruppe mit Ferienbetreuung. 220 Euro werden fällig für die Früh- und Mittagsgruppe (Montag bis Freitag, 7 bis 8 und Mittwoch 12.30 bis 15 Uhr/ freitags bis 14 Uhr, einschließlich Ferienbetreuung). Die Ferienbetreuung (Montag bis Donnerstag, 7 bis 15 Uhr, freitags 7 bis 14 Uhr) kostet 94 Euro.

 
 
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