Kirchengemeinde Hohenhaslach Wann kommt der nächste Pfarrer?

Von Michaela Glemser
Das Hohenhaslacher Pfarrhaus muss umfassend saniert werden, bevor ein neuer Pastor einziehen kann. Foto: Werner Kuhnle

Die vakante Stelle der Evangelischen Kirchengemeinde in Hohenhaslach bleibt voraussichtlich noch längere Zeit unbesetzt

Anfang Oktober vergangenen Jahres ging Pfarrer Michael Wanner in den Ruhestand. Seitdem ist die Pfarrstelle in der Evangelischen Kirchengemeinde im Sachsenheimer Stadtteil Hohenhaslach unbesetzt. Die Kasualvertretung hat Pfarrer Thorsten Kisser aus Oberriexingen übernommen. „Die Kirchengemeinde hat die Zeit der Vakanz bisher sehr gut gemeistert, und die von verschiedenen Personen geleiteten Gottesdienste stoßen auf positive Resonanz. Aber natürlich freuen wir uns darauf, wenn wir wieder einen Pfarrer zur Begleitung der Aufgaben in Hohenhaslach haben“, betont der Zweite Vorsitzende des Kirchengemeinderats, Reinhard Baumgärtner, der die Geschäftsführung der Kirchengemeinde in der Zeit der Vakanz übernommen hat.

Noch keine Bewerber

Bisher gibt es nach den Worten von Baumgärtner keinen Bewerber für die unbesetzte Pfarrstelle. Allerdings gebe es einen Interessenten, der jedoch zunächst wissen möchte, wann er tatsächlich in das Hohenhaslacher Pfarrhaus einziehen kann, das zuvor grundlegend saniert werden muss. „Es wäre schön, wenn wir bis Ende dieses Jahres einen Bewerber wählen könnten, der nach der Erneuerung des Pfarrhauses in Hohenhaslach beginnen kann“, macht Baumgärtner deutlich.

Derzeit erstellen die Fachleute des Landesbetriebs „Vermögen und Bau Baden-Württemberg“ eine Kostenschätzung für die anstehende Sanierung, welcher die Vertreter des Oberkirchenrats der Evangelischen Landeskirche in Württemberg ebenso zustimmen müssen wie die Vertreter der Evangelischen Kirchengemeinde in Hohenhaslach.

Das altehrwürdige Gebäude mit seinem imposanten Treppengiebel wurde in den Jahren 1896 und 1897 erbaut und befindet sich im Eigentum des Landes Baden-Württemberg. Zuletzt war es im Jahr 1987 – vor dem Amtsantritt von Pfarrer Ernst Misol – auf Vordermann gebracht worden. Das Gebäude steht unter Denkmalschutz.

Bei einer Begehung im November 2022 waren die einzelnen Schritte der Generalsanierung ausführlich besprochen worden. Neben einer neuen Heizanlage mit Warmwasseraufbereitung werden auch die Sanitäranlagen und die Bäder des Pfarrhauses modernisiert. Auch die Fenster, Türen und die Haustür des in die Jahre gekommenen Gebäudes müssen ersetzt werden.

Noch liegt kein genauer Bauzeitenplan für die anstehende Verjüngungskur des Hohenhaslacher Pfarrhauses vor. Die Finanzierung des Vorhabens schultern das Land Baden-Württemberg und die Evangelische Landeskirche unter Kostenbeteiligung der Evangelischen Kirchengemeinde Hohenhaslach. Die Mitglieder der Kirchengemeinde packen aber auch selbst mit an und nehmen unter anderem die Neugestaltung und Pflege des Pfarrgartens in die Hand.

„Wenn wir genau wissen, wann das sanierte Pfarrhaus bezugsfertig ist, wird auch die Suche nach einem neuen Pfarrer einfacher. Aber ich bin zuversichtlich, dass es noch eine Bewerbung geben wird“, betont Baumgärtner, der auch von Seiten des Kirchengemeinderats schon einige mögliche Bewerber für die vakante Pfarrstelle angesprochen hat. Diese wollten jedoch allesamt erst Klarheit bezüglich der Termine für die Sanierung des Pfarrhauses.

Insgesamt gibt es in der Evangelischen Landeskirche in Württemberg derzeit rund 100 Pfarrstellen, die auf eine Neubesetzung warten. Im Evangelischen Kirchenbezirk Vaihingen-Ditzingen soll gemäß des Pfarrplans „2030“ die Zahl der Pfarrstellen von über 30 auf 23,5 bis Ende 2030 reduziert werden. Nach den aktuellen Prognosen sollen Ende 2030 noch etwas mehr als 40 000 Gemeindemitglieder im Kirchenbezirk leben, sodass durchschnittlich eine Pfarrstelle 2000 Gemeindemitglieder versorgen würde.

 
 
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