Kirchenkonzert Besigheim „Ohne Lieder keine Reformation“

Von Gabriele Szczegulski
Bezirkskantor Tobias Horn. Foto: /privat

Tobias Horn und die Kantorei führen zu 400 Jahre Gesangbuch das Oratorium „Paulus“ auf.

„Hand in Hand“ sei vor 500 Jahren die Reformation mit der Verbreitung protestantischen Liedgutes fortgeschritten. „Ohne Lieder hätte es keine Reformation gegeben“, sagt der Besigheimer Bezirkskantor Tobias Horn. In Besigheim stand das ganze kirchenmusikalische und theologische Jahr unter dem Motto „500 Jahre evangelisches Gesangbuch“.

Mit einem Flugblatt, auf dem ein Lied abgedruckt war, fing 1524 alles an. Dem Buchdruck sei Dank konnte Luther seine theologischen Inhalte, mit einer Komposition versehen, drucken und das erste Gesangbuch mit sieben Titeln verteilen.

700 Kirchenlieder beinhaltet das Gesangbuch heute

Heute sind es an die 700 Kirchenlieder, die das 1996 zum letzten Mal neu aufgelegte Gesangbuch der evangelischen Kirche Württemberg beinhaltet. Alle 30 bis 40 Jahre wird es erneuert und mit neuen Liedern bestückt. „Die Liedproduktion läuft nonstop“, so Horn. 

Dennoch sind die ersten Kirchenlieder wie „Aus dieser Not schrei ich zu dir“, „Allein Gott in der Welt sei Ehr“ oder „Wachet auf, ruft uns die Stimme“, die nach biblischen Psalmen entstanden sind, immer noch im heutigen Gesangbuch abgedruckt. Das Dekanat Besigheim und die Stadtkirchengemeinde hat das ganze Jahr über zahlreiche Veranstaltungen zum Jubiläum des Gesangbuchs ausgerichtet.

Höhepunkt des Jubiläumsjahres

Ein Höhepunkt ist am Sonntag, 13. Oktober, 19 Uhr, in der Stadtkirche die Aufführung des Mendelssohn-Oratoriums „Paulus“ durch die Kantorei. Es ist eines der großen Werke der klassischen Chorliteratur und wirkt besonders eindrücklich wegen seiner großen Chorsätze. Was hat das Oratorium mit dem Gesangbuch zu tun? „Ich habe es ausgewählt, weil es Texte aus der biblischen Apostelgeschichte und evangelische Choräle verbindet“, so Horn.

 
 
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