Kirchheim Bürgermeister sieht Etat gut aufgestellt

Von Susanne Yvette Walter
Die Kosten für den Bau der Gemeindehalle und für andere aufwendige Bauprojekte prägen in erster Linie das Haushaltsjahr 2023 Foto: /Werner Kuhnle

Kirchheimer Finanzhaushalt hat ein Volumen von 35,35 Millionen Euro.

Die Gemeinde Kirchheim ist gerade dabei, die größte, aufwendigste und damit teuerste Baustelle in ihrer Geschichte zu meistern: den Bau und die Sanierung der Gemeindehalle. Die Kosten dafür und für andere aufwendige Bauprojekte prägen in erster Linie das Haushaltsjahr 2023 und fordern die Gemeinde heraus.

Unmittelbar voraus ging diesem Riesenprojekt ein zweites, die Erweiterung der Schule auf dem Laiern. „Es gelingt, trotz Kostensteigerungen den Haushalt nicht in Schieflage kommen zu lassen. Wir konnten teils Kosten reduzieren wie beim Bau der Gemeindehalle. Es gelang Kosten zu verschieben und weitere Förderungen zu generieren,“ erklärt Bürgermeister Uwe Seibold in der jüngsten Gemeinderatssitzung. Er sieht den Haushalt gut aufgestellt trotz großer Investitionsmaßnahmen. Seibold: „Es zeigt sich, wie viel Wahrheit in dem Slogan steckt ,Kirchheim schafft Zukunft’. Dazu gehört auch der auf Sichtweite angekommene Ausbau des Glasfasernetzes.“

Mittelfristige Finanzplanung

Mit der mittelfristigen Finanzplanung und dem Investitionsprogramm für die Jahre 2022 bis 2026 zeigt die Gemeinde, wie sie die finanziell herausfordernde Lage meistern will: Im Ergebnishaushalt, der sämtliche Erträge und Aufwendungen listet, die im Haushaltsjahr 2023 zu erwarten sind, werden Erträge in Höhe von 16,67 Millionen Euro erwartet, dem gegenüber stehen Aufwendungen in Höhe von 17,35 Millionen Euro. Es ergibt sich ein Zahlungsmittelüberschuss von 42 600 Euro für den Ergebnishaushalt. Zum Haushaltsausgleich und zur Deckung des Fehlbetrages für das Jahr 2023 muss die Gemeinde auf die Ergebnisrücklage der vergangenen Jahre zurückgreifen.

„Auch weiterhin sind alle Spar- und Ertragsmöglichkeiten auszuschöpfen. Im Haushaltsjahr 2023 kann die Gemeinde kein positives ordentliches Ergebnis erwirtschaften, weil wir die Folgen der Corona-Pandemie immer deutlicher spüren. Die geopolitische Weltlage wirkt sich folgenreich aus mit der Unterbringung von Flüchtlingen“, so Seibold.

Die Deckung der Haushaltsmittel für das Jahr 2023 sei eine Sondersituation und damit vertretbar. Die mittelfristige Finanzplanung zeige auch, dass spätestens ab 2025 das ordentliche Ergebnis wieder positiv sei. Ähnliche Ergebnisse werden auch für das Jahr 2026 erwartet.

Der Gemeindeanteil an der Einkommenssteuer ist neben der Gewerbesteuer die ergiebigste Steuerquelle der Gemeinde. Hier sind Einnahmen in Höhe von 3,9 Millionen Euro zu erwarten (Vorjahr 3,57 Millionen Euro) – gegenüber dem Vorjahr eine Zunahme in Höhe von 9,42 Prozent. Der Gemeindeanteil an der Umsatzsteuer beträgt dieses Jahr 334 300 Euro (Vorjahr: 318 600 Euro) Finanzhaushalt.

Finanzhaushalt

Der Finanzhaushalt umfasst Einzahlungen in Höhe von 35,35 Millionen Euro, wovon 16,31 Millionen Euro auf die laufenden Verwaltungstätigkeiten und 13 Millionen Euro auf Einzahlungen aus Investitionstätigkeit entfallen. Eine Einzahlung aus Finanzierungstätigkeit (Kreditaufnahme) ist in Höhe von sechs Millionen Euro vorgesehen. Die gesamten Auszahlungen betragen 32,78 Millionen Euro, davon entfallen 16,27 Millionen Euro auf die laufenden Verwaltungstätigkeiten, 16 Millionen Euro auf Auszahlungen aus Investitionstätigkeit und 447 500 Euro auf Kredittilgungen.

Ergebnishaushalt

Im Ergebnishaushalt ergibt sich ein Zahlungsmittelüberschuss (liquide Mittel) von 2,57 Millionen Euro.

Eigenbetrieb Versorgung

Der Eigenbetrieb Versorgung weist ordentliche Erträge in Höhe von 1,19 Millionen Euro und ordentliche Aufwendungen in der selben Höhe auf. Der Finanzhaushalt des Eigenbetriebs gibt einen Überblick über den Stand der erwarteten Liquidität. Der Finanzhaushalt 2023 umfasst Einzahlungen in Höhe von 4,93 Millionen Euro, wovon 1,09 Millionen Euro auf die laufenden Verwaltungstätigkeiten entfallen, 1,14 Millionen Euro auf Einzahlungen aus Investitionstätigkeit (Zuschüsse, Beiträge und ähnliches) und 2,7 Millionen Euro auf Einzahlungen die aus der Aufnahme von Krediten beruhen. Der Finanzhaushalt 2023 umfasst Auszahlungen in Höhe von insgesamt 4,9 Millionen Euro. Davon entfallen 968 700 aus laufender Verwaltungstätigkeit, 3,79 Millionen Euro auf Auszahlungen aus Investitionstätigkeit sowie 149 800 Euro auf Auszahlungen für die Tilgung von Krediten.

Für das Planjahr 2023 ergibt sich eine Änderung des Finanzierungsmittelbestandes in Höhe von plus 28 800 Euro. Für den Ausbau der Nahwärme sind im Bereich Energieversorgung in den Jahren 2021 bis 2025 Investitionen von insgesamt 10,75 Millionen Euro und Zuschüsse in Höhe von 4,84 Millionen Euro veranschlagt. Die Ausbaupläne des Nahwärmenetzes und die damit verbundenen Kreditaufnahmen sind in Stufen vorgesehen.

  Susanne Yvette Walter

 
 
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