Kirchheim Die Unabhängigen mit nur fünf Kandidaten

Von Jürgen Kunz
Alle drei bisherigen Gemeinderatslisten bewerben sich in Kirchheim erneut. Foto: Martin Kalb

Die etablierten Gemeinderatslisten Wählergemeinschaft Kirchheim, Unabhängige Wählervereinigung Kirchheim und CDU bewerben sich um 14 Sitze im Gemeinderat. 

Bei der Gemeinderatswahl in Kirchheim sind 14 Sitze am Ratstisch zu vergeben. Mit acht Sitzen ist die Wählergemeinschaft Kirchheim die größte Fraktion, gefolgt von der Unabhängigen Wählervereinigung Kirchheim mit fünf Sitzen und der CDU mit einem Gemeinderat. Insgesamt 33 Kandidatinnen und Kandidaten schicken diese drei Gruppierungen am Sonntag ins Rennen.

Auf dem Wahlvorschlag der Wählergemeinschaft Kirchheim (WGK) versammeln sich 14 Bürgerinnen und Bürger, die seit Jahren im Ort verwurzelt sind. Deren Lebensumfeld ist vielfältig: einige leben schon seit ihrer Kindheit hier, andere sind zugezogen, manche arbeiten selbstständig, hier im Ort, andere pendeln zum Arbeitgeber in die Stadt, sagt Stephan Hennig: „Wir alle sind auf unterschiedliche Art und Weise in örtlichen Vereinen, Initiativen und Kulturgruppen engagiert.“ Fünf der Kandidaten gehören bisher dem Kirchheimer Gemeinderat an.

Im Vorfeld der Wahl wurden zahlreiche Gespräche mit Kirchheimern geführt. Außerdem gab es einen Informationsabend, bei dem die Wählergemeinschaft Kirchheim die grundsätzliche Arbeit eines Gemeinderates vorgestellt und auch die Ideen und Vorstellungen der Gemeinderatsliste dargestellt wurden. „Unsere Liste vollbekommen zu haben macht uns glücklich und sehr zuversichtlich, was den Ausgang der Wahl angeht“, so Hennig. Das gemeinsame Interesse zielet auf „die nachhaltige Weiterentwicklung der Gemeinde Kirchheim“. Dies betreffe vor allem den Ausbau der Infrastruktur – dabei sei nicht nur Verkehr gemeint, sondern Lebensqualität als Ganzes, merkt der WGK-Sprecher an: „Also die Förderung aller technischen und sozialen Einrichtungen und Bereiche der Gemeinde, die zur Weiterentwicklung eines gelingenden Zusammenlebens für alle beitragen – Familien, Alleinstehende, Ältere wie Jüngere, Gewerbetreibende, Angestellte, Arbeitslose, Schaffende und Erholungsuchende, Einheimische, Zugezogene, Gäste – unabhängig von Herkunft, Religion und Geschlecht.“ Zum Wahlziel sagt Stephan Hennig: „Natürlich hoffen wir unser gutes Ergebnis von 2019 wiederholen zu können und wieder mit acht Gemeinderätinnen und Gemeinderäte die Geschicke im Gremium mitgestalten zu können.“

„Wir haben eine gute Mischung aus jung und älter“, sagt Christian Ecker von der Liste Unabhängige Wählervereinigung Kirchheim. Die Kandidaten auf der Liste vertreten verschiedene Berufsgruppen und haben eine langjährige Gemeinderätin auf der Liste sowie vier Kandidaten, so Ecker, die ihre Persönlichkeit in die Gremiumsarbeit einbringen möchten. Die Unabhängigen hätten immer eine paritätische Liste gehabt: gleiche Anzahl von Frauen und Männern. Die Liste zeichne sich dadurch aus, dass kommunalpolitische Themen kritisch diskutiert und viele Aspekte einer Sache herausgearbeitet werden.

Es sei schwierig gewesen, genügend Bewerber zu finden. Einige hätten sehr große Erwartungen an sich selber und auch an die Wählervereinigung. Oft konnten die Bewerber aber wegen mangelnder Zeit diese Erwartungen nicht erfüllen. Einige jüngere Bewerber sind mit Beruf, Familie, Kindererziehung und Pflege der Eltern voll ausgelastet. Ältere Bewerber wollen sich nicht mit einem Mandat auseinandersetzen, weil sie die Pensionierung genießen und ihre Zeit frei bestimmen möchten, erklärt der Listensprecher.

Ecker: „Wir möchten das Thema Nachhaltigkeit in allen Bereichen der Gemeinde umsetzen – im Wohnungsbau, der Energieversorgung, bei der Erschließung neuer Baugebiete. Wir setzen uns für die Bio-Landwirtschaft ein. Wir wollen den aktuellen Schuldenstand der Kommune abbauen.“ Zum Wahlziel sagt er: „Es steht fest, dass von fünf aktuellen Gemeinderäten nur eine als Kandidatin der Liste weitermacht. Dieser Ausfall von vier Räten war nicht zu kompensieren. Deshalb sind wir jetzt fünf Kandidaten. Für uns wäre es ein wirklich großer Erfolg, wenn drei Kandidaten in den Gemeinderat einziehen können.“

Die Gemeinderatsliste der CDU in Kirchheim sei äußerst vielseitig, charakterisiert Tobias Vogt, MdL. Mit einem Altersspektrum von Anfang 30 bis 75 Jahren, mit zahlreichen Kandidaten die mitten im Leben stehen mit jungen Kindern und verantwortungsvollen beruflichen Positionen. Mit fünf Handwerksmeistern und fünf Selbstständigen, mit kaufmännischen Angestellten und Rentnern. Vogt: „Wir haben drei Frauen und elf Männer auf der Liste.“ Vier Kandidaten können bereits über Erfahrung in der Kommunalpolitik verweisen: Tobias Vogt (CDU), Tobias Munz und Christoph Braun (bisher Wählergemeinschaft, neu CDU) sitzen aktuell im Gemeinderat, zudem tritt mit Ulrich Bröllos ein ehemaliger Gemeinderat wieder an.

Vogt: „Wir sind die Liste mit dem jüngsten Bewerberfeld, mit den meisten Handwerksmeistern und Selbstständigen.“ Die CDU will sich insbesondere einsetzen für eine nachhaltige Gemeindeentwicklung, solide Finanzen, ein aktives Gemeinde- und Vereinsleben, zuverlässige und qualitativ hochwertige Kinderbetreuung, die Förderung des Ehrenamts und Unterstützung der Selbstständigen.

Die Partei verspüre aktuell einen Aufwind, der sich sowohl in der Zahl der Neumitglieder als auch in den vielen Begegnungen mit den Bürgerinnen und Bürgern ausdrücke. Die Ansprache sei dabei deutlich leichter als noch bei vergangenen Wahlen gewesen, merkt Vogt an: „Wir konnten sowohl CDU-Mitglieder als auch Nicht-Mitglieder für eine Kandidatur gewinnen. Wir sind stolz, den Kirchheimern eine vollständige Liste mit 14 Kandidaten zur Wahl stellen zu können.“

Ziel bei der Wahl sei es, die aktuelle Zahl der Gemeinderäte (bisher einer) deutlich zu erhöhen und künftig mit mindestens vier Vertretern im Gemeinderat vertreten zu sein.

 
 
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