Sieht man einmal von etlichen herausfordernden, wetterbedingten Einsätzen und einigen Bränden ab, war 2024 für die 47 Einsatzkräfte der Kirchheimer Feuerwehr vergleichsweise ein gutes Jahr. Kommandant Christian Scherb und Bürgermeister Uwe Seibold lobten jedenfalls ein sehr gut motiviertes, funktionierendes, personell gut ausgestattetes und gut ausgebildetes Team.
Kirchheim Einsätze und Fortschritte im Jahr
Die Freiwillige Feuerwehr zieht bei ihrer Hauptversammlung eine positive Bilanz und zeigt sich als gut aufgestellte und einsatzbereite Einheit.
Mehr Einsätze als im Vorjahr
In der betont lockeren Generalversammlung der insgesamt 87 Personen großen Wehr, zu der 47 Aktive, elf Jugendfeuerwehr- und 24 Kinderfeuerwehr-Mitglieder gehören, berichtete der Kommandant am Freitagabend von insgesamt 44 Einsätzen. Davon waren 15 Brände und 29 andere Einsätze. Im Vorjahr waren es zusammen 33 Einsätze gewesen. Dazu kamen im vergangenen Jahr 31 Lehrgänge und unter anderem 44 Übungen.
Abgesehen von einem schwierigen Brand in einem Mehrfamilienhaus im Dezember 2024, bei dem laut Kommandant „Manpower“ gefordert war, stand Anfang Juni primär der Hochwasserpegel des Neckars im Fokus. Sowohl in Kirchheim als auch in Walheim waren die Wehrleute gefordert, als es darum ging, Hochwasserdämme zu bauen, Tausende von Sandsäcken zu füllen und sich mehreren überfluteten Kellern zu widmen.
Schilderungen, die auch der anwesende Kreisverbandsvorsitzende und Sprecher von 43 Mitglieds-Wehren mit über 6000 Angehörigen und 76 Einsatz-Abteilungen, Klaus Haug (Hessigheim), hervorhob. Bei den insgesamt rund 6000 Einsätzen bis hin ins Saarland habe neben Großbränden vor allem das Hochwasser viele Einsatzkräfte bis an den Rand der Erschöpfung gebracht, hieß es.
Die Berichte von neun Funktionsträgern spiegelten anschließend vielfältige Aktivitäten und ein starkes Zugehörigkeitsgefühl wider.
Bemerkenswert dabei auch, dass die Kirchheimer in die Ukraine Feuerwehr-Stiefel spendeten und sie Anfang Juli 2025 ein Teamtraining auf dem 2200 Meter hohen Nebelhorn bei Oberstdorf absolvieren wollen.
Bei den Ehrungen gab es tosenden Beifall, insbesondere für Frank Seyffer, der 46 Jahre Dienst für die Allgemeinheit geleistet hat, an über 1000 Einsätzen beteiligt war und nun offiziell verabschiedet wurde. Er wurde am Freitag zum ersten Ehrenvorsitzenden der Kirchheimer Blauröcke ernannt und vom Rathauschef auch noch mit der Bürgerurkunde ausgezeichnet.
Siegmund Mayer erhielt für 40 Jahre aktiven Dienst das Feuerwehr-Ehrenzeichen in Gold; für 25 Jahre wurden Dirk Neumann und Simon Belschner mit „Silber“ geehrt.
Investitionen in neue Fahrzeuge
Der Bürgermeister der 6300 Einwohner zählenden Neckar-Gemeinde nahm nicht nur die (einstimmig erfolgte) Entlastung der Verantwortlichen um Kommandant Christian Scherb mit Dank an die gesamte Wehr bis hin zu den Nachwuchs-Abteilungen vor, sondern stellte auch nach einstimmigem Gemeinderatsbeschluss die Bestellung von gleich zwei Fahrzeugen im Wert von insgesamt 900.000 Euro heraus. „Das ist ein eindeutiges Bekenntnis des Gremiums zu ,seiner‘ Wehr“, so Uwe Seibold, der dann auch weitere Schritte in Sachen Neubau eines Feuerwehrhauses erwähnte.
Karte für Ermäßigungen
Kreisverbandschef Klaus Haug hatte unter anderem berichtet, dass die baden-württembergischen Wehren demnächst eine Ehrenamtskarte für Ermäßigungen bekämen, wenn sie im vergangenen Jahr mindestens 200 Stunden ehrenamtlichen Dienst geleistet hätten. Positiv sehe er Bemühungen bezüglich der Renten von Wehrleuten und einen Teilerfolg in Sachen Besteuerung der Kameradschaftskassen, die um zwei Jahre ausgesetzt werden.