Kirchheim erweitert sein Betreuungsangebot Naturkindergarten Klecks startet im August

Von Uwe Deecke
Sylvia Hitzbleck, Christine Moissl und Jessica Dermaku (von links) vor dem neuen Zirkuswagen des Naturkindergartens Klecks in Kirchheim, der am 23. August in Betrieb geht. ⇥ Foto: Uwe Deecke

Der Naturkindergarten Klecks geht am 23. August in Betrieb. Die Gemeinde Kirchheim fand dafür ein großes Gelände am Waldrand unterhalb von Hofen.

Ganze 40 Ar hat die Gemeinde hier zur Verfügung, inmitten von Streuobstwiesen und am Waldrand, wo es auch eine Pferdekoppel gibt. Dafür musste einiges am Hanggelände gemacht werden: Wasser- und Stromleitungen wurden verlegt, die Standfläche hergestellt, geebnet und befestigt, Rasen wurde eingesät und zwei Hügel mit Erde und Sand aufgeschüttet, die später als Spielfläche dienen.

„Der Zirkuswagen wurde vorletzte Woche aus Norddeutschland geliefert“, erklärt Sylvia Hitzbleck, Fachamtsleiterin Bildung und Erziehung bei der Gemeinde Kirchheim. Bestellt hat sie den Naturholzwagen aber bereits vor Weihnachten. Er wiegt zehn Tonnen, ist zehn Meter lang und kostete mit Ruheecke, Heizung, Toilette und Küche rund 60 000 Euro, die vom Gemeinderat bewilligt worden waren (die BZ berichtete).

Strom- und Wasserversorgung

Strom und Wasser bekommt der Naturkindergarten von der nahen Leitung zum Hochbehälter, für das Abwasser gibt es eine Grube, so dass der Betriebserlaubnis nichts mehr im Wege stand.

Es ist der erste Naturkindergarten der Gemeinde, der beim Eltern-Infoabend vorgestellt wurde und auch gleich auf Interesse stieß. Die Betreuungsform liegt im Trend und verschafft auch Kirchheim Spielraum bei den steigenden Kinderzahlen. Auch in finanzieller Hinsicht: Günstiger als ein Anbau an einen bestehenden Kindergarten ist ein solcher Naturkindergarten allemal.

Erzieherin Christine Moissl, die sich gleich für den Naturkindergarten bewarb, hat bereits einige Ideen, wie man das Gelände nutzen kann. „Wir haben verschiedene Themenbereiche geplant“, erläutert die Erzieherin beim Pressetermin vor Ort. Der alte Kirchbaum nebenan wird zum Sitzbereich für den Morgenkreis, es gibt einen Matschbereich mit Matschküche, ein Naturatelier, eine Werkstatt, einen Naturlehrbereich, einen Baubereich, ein Hochbeet, eine Feuerschale mit Grill, einen Sitzbereich mit Baumstamm und natürlich die beliebten Hängematten. Auch mit einem Imker stehe man in Kontakt, der hier einen Bienenstock aufstellen könnte, so Moissl. Und es soll natürlich jeden Tag raus gehen in die nahe Umgebung, wo die Natur hautnah erlebt werden kann.

Weil das Kinderhaus Klecks als „Early-Excellence-Einrichtung“ ausgezeichnet wurde, ist für seinen Naturkindergarten das Konzept ebenfalls von Bedeutung. „Es gibt Elternaktionen und am Samstag Eltern-Kind-Aktionen“, erklärt Jessica Dermaku, die Fachbereichleiterin bei der Gemeinde.

Eltern werden eingebunden

Dabei werden die Eltern eingebunden in die Projekte und so auch zum Teil des Kindergartens, wie es das Konzept zur Erziehungspartnerschaft anstrebt. Die Planung sei auch bei den Eltern beim Infoabend auf Interesse gestoßen. Weil das Gelände in einem Landschaftsschutzgebiet und nicht in einem Naturschutzgebiet liegt, sei ein solcher Kindergartenbetrieb hier möglich, macht Sylvia Hitzbleck deutlich.

Wiese und Vielfalt erhalten

Dafür müsse auch die Wiese und ihre Vielfalt erhalten werden, wie es das Landratsamt forderte. Der Ablauf sieht vor, dass die Kinder um 7.30 Uhr an die Wendeplatte der Max-Eyth-Straße gebracht werden und dann gemeinsam die rund 300 Meter zum Gelände hochlaufen. Wer es zu dieser Zeit nicht schafft, der kann auch bis 8.45 Uhr mit dem Auto gebracht werden. Abgeholt werden können die Kinder dann um 12.30 am Gelände oder um 13.30 Uhr an der Wendeplatte. Nach der Freispielphase gibt es jeden Tag eine Tour, entweder nach Hohenstein, Hofen, an den Neckar oder zum Dorfladen um dort einzukaufen. Wetterfester „Zwiebel-Look“ sei erforderlich, so Hitzbleck.

Die Eröffnung für die 20 köpfige Kindergartengruppe werde am 23. August sein, noch seien wenige Plätze frei. Für die Zeit der Eingewöhnung wird wie auch im Kindergarten die Betreuungszeit reduziert.

 
 
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