Ein verheerendes Bild bot sich den Einsatzkräften der Freiwilligen Feuerwehr, die am Dienstag in den frühen Morgenstunden zu einem Feuer in die Straße „Römerhof“ in Kirchheim gerufen wurden. Bei ihrem Eintreffen stand eine Scheune des Aussiedlerhofes bereits in Vollbrand und der Brand hatte auch auf den Dachstuhl des angrenzenden Wohngebäudes übergegriffen.
Kirchheim Feuer wütet auf Aussiedlerhof
In der Straße „Römerhof“ ist eine Scheune abgebrannt. Auch das dazugehörige Wohngebäude musste teilweise abgerissen werden. Der Schaden wird auf eine halbe Million Euro geschätzt.
Ursache Frostschutzfeuer?
Laut Mitteilung der Polizei war das Feuer gegen 4.40 Uhr von einer etwa einen Kilometer entfernt wohnenden Zeugin gemeldet worden. Neben dem großen Feuer befanden sich mehrere kleinere Brandherde auf dem Gelände. Im Zuge der ersten Ermittlungen der Polizei stellte sich heraus, dass am Vorabend vermutlich mehrere kleine Feuer auf dem Gelände entzündet worden waren, um die dort befindlichen Obstbäume vor dem Frost zu schützen. Dabei habe offenbar im Laufe der Nacht zunächst ein Obstbaum Feuer gefangen, von dort hätten sich die Flammen auf die Scheune und weiter auf das Wohngebäude ausgedehnt, heißt es im Polizeibericht.
Über 150 Feuerwehrleute
Christian Scherb, der Kommandant der Kirchheimer Freiwilligen Feuerwehr, betonte allerdings gegenüber der BZ, dass solche Frostschutzfeuer auch in der Vergangenheit immer wieder entfacht wurden, ohne dass etwas passiert sei. Auch eine andere Ursache des Brandes sei daher nicht auszuschließen. Die Kirchheimer Feuerwehrleute wurden bei den Löscharbeiten durch Wehrleute aus mehreren Gemeinden unterstützt, unter anderem aus Bönnigheim, Besigheim, Ingersheim, Bietigheim und Ludwigsburg.
Eine besondere Herausforderung war die Löschwasserversorgung. Über einen Kilometer Leitung musste verlegt werden, es kamen drei Löschwasser-Abrollbehälter zum Einsatz, unter anderem derjenige aus Bietigheim-Bissingen. Insgesamt waren die Freiwilligen Feuerwehren mit über 150 Kräften und 30 Fahrzeugen im Einsatz. In dem Gebäude war laut Polizei eine Angestellte des landwirtschaftlichen Betriebs untergebracht, die das Haus unverletzt verlassen konnte.
Stroh im Obergeschoss
Nach BZ-Informationen handelt es sich um ein älteres Gebäude, das nur noch zur Unterbringung von Erntehelfern verwendet wird. In der Scheune waren landwirtschaftliche Maschinen und ein Traktor untergebracht. Im Obergeschoss befand sich Stroh, das laut dem Kirchheimer Feuerwehrkommandanten dafür verantwortlich war, dass es so schnell und so stark brannte.
Die Scheune war nicht mehr zu retten und stürzte ein. Das Wohnhaus blieb zwar stehen, es wurde aber durch den Brand stark beschädigt, sodass es später teilweise abgerissen werden musste. Es habe dort immer noch Glutnester gegeben, schilderte Scherb am Dienstagmittag. Die Kirchheimer Feuerwehr war deshalb noch längere Zeit mit Nachlöscharbeiten beschäftigt. Der Sachschaden beläuft sich ersten Schätzungen zufolge auf mindestens 500.000 Euro. Die polizeilichen Ermittlungen dauern an.