Kirchheim Frische Stimmen für neuen Chor

Im Halbkreis stehen die Stühle um das Klavier herum und nach und nach füllt sich der Raum. Schließlich sind es 22 singwillige Damen sowie zwei sangesfreudige Herren: „Ich freu mich riesig, dass ihr alle da seid“, begrüßt der junge Chorleiter Yannik Hofmann alle und stellt sich anschließend selbst vor. 27 Jahre ist er alt und studiert im letzten Semester an der Musikhochschule in Stuttgart. Außerdem ist er Pianist und Sänger und das im Pop-Jazz Bereich.

Genau diese Stilrichtungen sind auch für den neuen Chor vorgesehen, der bisher allerdings noch keinen Namen hat: „Wir wollten die Chance bieten neu anzufangen, reinzuwachsen, einen eigenen Chor zu gestalten und deshalb haben wir auch nichts vorgegeben“, erklärt die zweite Vorsitzende des Liederkranzes Kirchheim Denise Munz die Idee hinter dem neuen Chorprojekt. Sie selbst singt bei Young Chorporation mit und Dirigent Florentin Birkert, der ebenfalls an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Stuttgart studiert, hatte seinen Kommilitonen ins Spiel gebracht für den Posten im neuen Pop-Chor.

Chor bestimmt seinen Namen

Kommen und mitsingen darf jede und jeder. Der Spaß soll im Vordergrund stehen und wohin die musikalische Reise gehen wird, das entscheiden die Chormitglieder gemeinsam – ebenso wie den Namen. Bisher sprechen noch alle einfach vom neuen Pop-Chor und dieser soll zugleich eine Lücke im Verein schließen: „Wir haben gemerkt, dass der Nachwuchs fehlt und bevor wir ein alter Chor sind, der dann irgendwann ausstirbt, machen wir das jetzt rechtzeitig mit der Neugründung“, begründet Denise Munz die Entscheidung innerhalb des Liederkranzes Kirchheim. So soll die Kluft von ungefähr 20 Jahren zwischen den Sängerinnen und Sängern des Jugendchores und den Mitgliedern des Jungen Chores, der Young Chorporation, geschlossen werden. Ganz so streng in Bezug auf das Alter wird es aber keinesfalls gesehen und es dürfen selbstverständlich auch jüngere sowie ältere singbegeisterte Menschen mitmachen.

Sportliche Aufwärmübungen

Bevor die ersten Töne bei der ersten Probe erklingen, wärmt Chorleiter Yannik Hofmann seine Sängerinnen und Sänger erst einmal gründlich auf: Da werden die Arme hoch in die Höhe gestreckt, die Schultern gekreist, auf der Stelle gesprungen und der Körper gründlich gedehnt für die folgende Atemübung: „Stemmt gern eure Hände in die Hüften und atmet auf f aus“, fordert Yannik Hofmann alle auf und möchte gern eine entspannte Bauchatmung sehen. Nach dem Prinzip des „Call and Response“ gilt es danach eine durchaus anspruchsvolle Konsonantenkombination zu artikulieren und das außerdem noch in der jeweils richtigen Tonfolge. Das erfordert volle Konzentration bei den 24 Chormitgliedern, aber gelingt fürs erste Zusammensingen schon erstaunlich gut. Auf Yannik Hofmanns Frage, wer das erste Mal in einem Chor singt, melden sich allerdings nur sieben der Anwesenden und somit sind 17 bereits Geübte dabei, was man eben auch deutlich hört.

Afrikanischer Gospel zum Auftakt

Nachdem alle ihre Körper perfekt auf das Singen eingestimmt haben, wählt Yannik Hofmann als erstes ein traditionelles afrikanisches Lied zum Reinkommen, wie er es nennt. Es heißt „Ipharadisi“, und in ihm schwingt die Sehnsucht nach dem Paradies, in dem alle Menschen gleich sind, mit. „Klingt gut“, stellt Yannik Hofmann erfreut fest, nachdem alle den Sopran gesungen haben. Mit dem Popsong „Unwritten“ von Natasha Bedingfield geht es weiter, bevor es mit „Can You Feel the Love Tonight“ auch etwas romantisch wird. Leidenschaftlich und mit musikalischer Vielseitigkeit viele junge Menschen für das Singen zu begeistern, nennt Yannik Hofmann als sein Ziel, und mit dieser ersten Probe ist er auf einem sehr guten Weg. Man darf auf das erste Konzert gespannt sein, und es werden gern noch weitere Vokalisten in den Pop-Chor aufgenommen: Geprobt wird immer montags ab 20 Uhr in der Alten Schule in Kirchheim.