Kirchheimer Gemeinderat Gute Nachrichten für Nahwärmekunden

Von Susanne Yvette Walter
Im August 2021 erweiterte die Gemeinde das Kirchheimer Nahwärmenetz im Foto: /Birgit Riecker

Dank der Ansenkung der Mehrwertsteuer müssen die Kirchheimer kaum tiefer in die Tasche greifen.

Im Jahr 2009 hat die Gemeinde Kirchheim den Betrieb des Nahwärmenetzes und die Versorgung der Bürger gestartet. Jetzt befasste sich der Gemeinderat mit einer Anpassung der Grundgebühr wegen der Steigerung der Kosten.

Jürgen Bothner, Leiter der Finanzverwaltung, erklärt den Sachverhalt: „Der Grundpreis mit 490 Euro netto pro Jahr hat sich bei einer Anschlussleistung bis 15 kW nicht verändert. Wegen Kostensteigerungen in den letzten 13 Jahren soll der Grundpreis ab 1. Januar 2023 auf 550 Euro pro Jahr bei einer Anschlussleistung bis 15 kW angepasst werden. Für jedes weitere kW steigt er von 32 Euro netto auf 38 Euro netto.“

Wegen der Mehrwertsteuersenkung im Bereich Nahwärme von 19 Prozent auf sieben Prozent zum 1. Januar 2023 ergebe sich für den Endverbraucher mit einer Anschlussleistung bis 15 kW kaum eine Veränderung: Der Grundpreis bis 15 kW beträgt zwar statt 490 dann 550 Euro. Statt einer Mehrwertsteuer von 93,10 Euro bei 19 Prozent fallen allerdings nur noch 38,50 Euro bei sieben Prozent Mehrwertsteuer an. In der Summe sind das statt 583,10 Euro (brutto)nun 588,50 Euro(brutto) Bothner: „Die Erhöhung wirkt sich für den Kunden fürs ganze Jahr mit 5,40 Euro aus.“

Der Beschlussvorschlag wurde einstimmig angenommen: Der Grundpreis für die Nahwärme wird ab 1. Januar 2023 erhöht. Bürgermeister Uwe Seibold: „Wir sind in der komfortablen Situation, dass die Gebührenerhöhung beim Kunden zwar ankommt, aber sich durch die Mehrwertsteuersenkung, die Gültigkeit hat bis April 2024, nicht erheblich auswirkt. Ob die Mehrwertsteuersenkung dann verlängert wird, wissen wir nicht. Aber so lange hat der Kunde keine nennenswerte Mehrbelastung für das ganze Jahr.“ Für die nächsten eineinhalb Jahre hat die Gemeinde Kirchheim nun Mehreinnahmen im Nahwärmebereich, ohne dass die Kunden nennenswert tiefer in die Taschen greifen müssen. Seibold: „Auch dann haben wir es ja in der Hand, Gebühren für Nahwärme so anzupassen, dass es für alle Beteiligten eine gute Regelung ist.“

Abwassergebühren angepasst

Alle zwei Jahre werden die Abwasser- und Wassergebühren in Kirchheim neu festgesetzt. Damit wird seit Jahren die Firma Allevo Kommunalberatung beauftragt. Thomas Lanver ist im Unternehmen unter anderem für die Gebührenkalkulation zuständig und erläuterte in der Sitzung des Gemeinderates die Kirchheimer Zahlen.„Wir kommen von einem Gebührensatz beim Schmutzwasser von 2,58 Euro und beim Niederschlagswasser von 0,58 Cent. Beim Schmutzwasser geht es künftig um drei Cent nach unten, beim Niederschlagswasser geht es um zehn Cent nach oben“, kündigt er an. Gründe dafür liegen in den höheren Betriebskosten. Darunter versteht man zum Großteil die Beratungskosten, die, so Bürgermeister Uwe Seibold, alle zehn bis 15 Jahre einmal anfallen. Seibold: „Wir sind verpflichtet zusammen mit einem Ingenieur, der uns dabei begleitet, das Kanalsystem zu untersuchen und genau das läuft die letzten zwei Jahre. Wir haben das komplette Kanalnetz befahren und digitalisieren lassen. Das sind die Kosten, die in dem laufenden Aufwand drin stecken.“

Einstimmig beschloss der Kirchheimer Gemeinderat die Absenkung im Bereich Schmutzwasser auf 2,55 pro Kubikmeter und die im Niederschlagsbereich den Anstieg auf 68 Cent je Quadratmeter. 

 
 
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