Kitas in Bönnigheim 36 Kinder auf der Warteliste

Von Birgit Riecker
In den Bönnigheimer Kindergärten – das Foto zeigt die Kita im Schlossfeld – fehlen Betreuungsplätze. Foto: /Helmut Pangerl

Fachbereichsleiterin Alexandra Kindler berichtet im Verwaltungsausschuss.

Richtig schlechte Nachrichten gab es für Eltern, deren Kinder eigentlich in den Kindergarten kommen sollten: Es fehlen 36 Plätze. Der Verwaltungsausschuss des Gemeinderats nahm den Kindergartenbedarfsplan zur Kenntnis. Er hofft, dass sich die Zahlen noch verbessern und verweist auf die Erweiterung des Familienzentrums und die Planungen für den Naturkindergarten.

Entspannung erst 2024

Beide Projekte sind im Zeitplan. Demnach könnte sich die Situation zum 1. März 2024 entspannen. „Die Planung für den Naturkindergarten steht“, erklärte Fachbereichsleiterin Alexandra Kindler. Geeignete Grundstücke seien gefunden und gepachtet worden, die Suche nach einem Träger sei ebenfalls erfolgreich gewesen. Dort könnten dann 20 Kinder betreut werden. Doch noch fehle die Baugenehmigung. Die Vertragsverhandlungen mit dem künftigen Träger und dessen Personalsuche seien zudem noch nicht abgeschlossen. Am Familienzentrum im Schlossfeld laufen die Erweiterungsarbeiten für vier weitere Kindergarten- und sieben Krippengruppen.

Doch was machen die Eltern bis dahin? „Es ist noch Bewegung drin“, sagt Kindler. Denn die Zahlen schwanken nicht nur bei den Zu- und Wegzügen, sondern vor allem beim Personal. Wenn genügend Personal gefunden wird, könnte es sein, dass Überbelegungen mit Ausnahmegenehmigungen erlaubt werden. Das sei gerade die größte Sorge.

Betreuungsmitarbeiter fehlen

In allen Einrichtungen zusammen fehlten im Juli voraussichtlich 1,5 Betreuungspersonen, ergänzte Simone Wagner, die Gesamtleiterin der städtischen Betreuungseinrichtungen. „Doch hierfür ist die Rechtslage derzeit leider noch nicht geklärt“, betonte Alexandra Kindler. Außerdem stehe im Raum die Ganztagesbetreuung mit zehn Stunden zu verkürzen, wenn der Personalmangel nicht aufgefangen werden könne. Deshalb will die Stadtverwaltung jetzt eine Bedarfsumfrage starten. Simone Wagner berichtete, dass bereits eine Mutter angekündigt habe, den Rechtsanspruch auf einen Kindergartenplatz einzuklagen. Der Weg dorthin führe über das Kompetenzzentrum Kindertagesbetreuung des Landkreises Ludwigsburg. Der Landkreis versuche dann zunächst, einen Kindergartenplatz innerhalb des Kreises zu finden, sagte Bürgermeister Albrecht Dautel.

„Wir wollen ein bedarfsgerechtes Angebot machen, aber es gelingt nicht immer“, bedauerte der Bürgermeister. „Wir können es nicht in allen Fällen richten.“ Denn Bönnigheim sei eine der am stärksten gewachsenen Kommunen im Landkreis. Und es gibt auch eine gute Nachricht: Für Krippen-Kinder stehen ausreichend Plätze zur Verfügung.

Alexandra Kindler verwies außerdem auf die „Willkommens Gruppe“, in der zweimal wöchentlich sieben ukrainische Kinder betreut und beim Deutschlernen gefördert werden. Weiter strebe die Verwaltung an, zusätzliche Kita-App-Segmente zu prüfen und wenn sie tauglich sind, sie zu kaufen. Eine Ferienbetreuung in den ersten drei Wochen der Sommerferien wird angeboten, wenn sie von mehr als zehn Kindern in Anspruch genommen wird.   Birgit Riecker

 
 
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