Klassenmusizieren in Bönnigheim, Erligheim und Kirchheim Sponsoren finanzieren zwei Tuben

Von Jürgen Kunz
Die Grundschüler Malte Dolinski und Patrick Häusser präsentieren stellvertretend für ihre Bläserklassen-Mitschüler zwei neue Tuben. Finanziert wurden die Instrumente über Spenden. Als Vertreter der Geldgeber waren am Montag dabei: (von links) Uwe Schäfer (Rektor der Ganerbenschule), Andreas Büdenbender (VR-Bank), Helga Bitz-Keller (KSK), Mike Wasel (Amann Group), Ulrike Staudenrausch (Musikverein), Manuela Häußer (Kinderkleidermarkt) und Stadtmusikdirektor Rainer Falk.⇥ Foto: Helmut Pangerl

Das Bildungsangebot „Klassenmusizieren“ gibt es seit 20 Jahren in Bönnigheim und wurde jetzt mit einer 4500-Euro-Spende gefördert.

Mehr als 800 Kinder sind in den vergangenen 20 Jahren durch das Projekt „Klassenmusizieren in der Grundschule“ mit einem Blasinstrument in Verbindung gekommen. Vor zwei Jahrzehnten wurde diese Idee von Rainer Falk, Stadtmusikdirektor und Leiter der Bönnigheimer Musikschule, in Bönnigheim initiiert und seither mit Erfolg in Zusammenarbeit mit der Ganerbenschule und dem Musikverein Stadtkapelle Bönnigheim umgesetzt und entwickelt. Seit zehn Jahren gibt es inzwischen Bläserklassen in der Grundschule Erligheim-Hofen und seit neun Jahren an der Kirchheimer Schule auf dem Laiern. Die Übergabe von zwei Tuben an die Städtische Musikschule, die mit Spenden in Höhe von rund 4500 Euro finanziert wurden, war am Montagvormittag Gelegenheit, eine kleine Bilanz dieses Bönnigheimer Erfolgsprojekts zu ziehen.

Kulturträger der Stadt

In der städtischen Einrichtung, mit unterstützenden Partnern in den Grundschulen Bönnigheim, Erligheim und Kirchheim, musizieren aktuell rund 400 Kinder. Etwa 120 Kinder im Kindergarten seien aktuell beim musikalischen Bildungsangebot „Singen-Bewegen-Sprechen“ („SBS“) dabei, das es seit Oktober 2010 gibt: „Damit fördern wir Kinder auch in ihrer Schulreife.“ Nach Einschätzung von Falk, werde man damit auch dem Anspruch als musische Bildungseinrichtung und Kulturträger in der Stadt gerecht. Stellvertretend als „Premium-Veranstaltung“ nannte er die Kulturwochenenden mit der „Bönnigheimer Nachtmusik“, die jährlich im Sommer organisiert werden, als Symbiose von Musikschule, Musikverein und Bläserklassen.

Der Bildungsplan sieht in der Grundschule eine Schulstunde Musik pro Woche vor. Durch das Klassenmusizieren erhöhe sich dieser Unterricht auf drei Wochenstunden. 78 Viertklässler sind aktuell in den zweiten Bläserklassen in Bönnigheim, Erligheim und Kirchheim dabei. In der Klassenstufe 3 gibt es in Bönnigheim 30 Kinder in der Bläserklasse und acht Kinder in einer Streicherklasse. Um sich dem Urteil einer fachkundigen Jury zu stellen, werden die Bläserklassen mit 70 Kindern am 8. März in zwei Reisebussen nach Stuttgart fahren. Dort wird es im Rahmen der Blasorchestermesse „BRAWO“ ein Wertungsspiel für Bläserklassen geben.

Unterstützung ist nötig

17 Lehrer unterrichten im aktuellen Schuljahr an der Bönnigheimer Musikschule. Falk ist sich bewusst, dass dieses Angebot eine „Kann-Aufgabe der Stadt“ ist, und nicht selbstverständlich sei. Deshalb sei man angewiesen auf finanzielle und ideelle Unterstützung. Falk freute sich, dass es diese Förderung nun beim Kauf von zwei Tuben wieder gegeben hat. Diese zusätzlichen großen (und schweren) Instrumente werden in der Ganerbenschule deponiert, damit die jungen „Bläserklassen“-Tubisten nicht mehr ihr Instrument von Zuhause in die Schule zum Unterricht mitbringen müssen.

Insgesamt 4500 Euro haben das Orgateam des Bönnigheimer Kinderkleidermarkts, die Amann Group, der Förderverein der Ganerbenschule, die Kreissparkasse Ludwigsburg, die VR-Bank Neckar-Enz und der Musikverein Stadtkapelle Bönnigheim gespendet. Manuela Häusser vom Kinderkleidermarkt-Orgateam, die die Spendenaktion initiierte, brachte es bei der Übergabe der beiden Tuben auf den Punkt: „Die Sponsorenfindung ist nur durch die gute 20-jährige Arbeit in den Bläserklassen möglich.“ Das Angebot des Klassenmusizierens bringe die Ganerbenschule voran, ist sich Schulleiter Uwe Schäfer sicher und Ulrike Staudenrausch, Vorsitzende des Musikvereins, betonte; „Wir sind in der charmanten Situation, dass wir den Nachwuchs aus den Bläserklassen bekommen.“

 
 
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