Das Fest ist dieses Mal bewusst so gestaltet, dass es ein Fest für die Mitglieder ist – für alle, auch für die ehrenamtlichen Mitarbeiter, die sonst das ganze Jahr über die Festle bestreiten“, erklärt der erste Vorsitzende des TSV Kleinsachsenheim, Elmar Kleinbrahm. Das Fest vom 2. bis 4. Mai soll über ein reines Jubiläum hinausgehen. Es wird das 125-jährige Bestehen des Vereins gefeiert und die aktive Beteiligung seiner Mitglieder – sowohl auf dem Sportplatz als auch hinter den Kulissen.
Kleinsachsenheim TSV feiert 125-jähriges Bestehen
Seit seiner Gründung hat der Verein zahlreiche Herausforderungen gemeistert und sich stetig weiterentwickelt.
Was heute als moderner Sportverein mit etwa 1100 Mitgliedern besteht, hat seinen Ursprung in einer kleinen Initiative zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Gegründet wurde der TSV Kleinsachsenheim am 6. Januar 1900 – mit dem Ziel, den Menschen vor Ort eine Möglichkeit zur gemeinsamen sportlichen Betätigung zu bieten. Zunächst war Turnen die einzige Disziplin, später kamen Fußball, Volleyball und Tischtennis hinzu, die heute die zentralen Abteilungen des Vereins bilden.
Vom Turnplatz zur Gemeinschaft
Schon wenige Jahre nach der Gründung trieben die Mitglieder den Aufbau des Vereins voran. 1905/06 bauten sie in Eigenleistung eine Feldscheune im „Burgstall“ zur ersten Turnhalle um. Diese wurde über Jahrzehnte als Trainingsstätte und Treffpunkt genutzt. 1910 folgte mit Unterstützung der Gemeinde der erste eigene Turnplatz im Bereich „Schulgärten“, der lange Zeit das Zentrum des sportlichen Lebens in Kleinsachsenheim bildete.
Auch das gesellschaftliche Miteinander nahm von Anfang an einen wichtigen Platz im Vereinsleben ein. So wurde eine Sängerabteilung gegründet und es fanden regelmäßig Theateraufführungen sowie Fasnachtsveranstaltungen statt. Gartenfeste mit Tanz und Tombola wurden über Jahre hinweg zu Höhepunkten im Ort. Der TSV Kleinsachsenheim übernahm schon früh eine zentrale Rolle im gesellschaftlichen Leben der Gemeinde.
Heute bietet der Verein ein vielfältiges Angebot für alle Generationen. Neben klassischen Sportarten gibt es Gruppen wie Pilates, Rückenfitness, Yoga, Frauenselbstverteidigung, Kinderturnen und Seniorengymnastik.
Der TSV Kleinsachsenheim setzt auch auf Jugendförderung, wie dem Elbo Cup, ein Jugendfußballturnier, das jährlich zahlreiche Mannschaften anzieht. „Das ist ein Turnier, das wir seit vielen Jahren machen und das jedes Jahr unfassbar beliebt ist“, sagt Kleinbrahm. In den vergangenen zwei Jahren hat der TSV zudem eine erfolgreiche Mädchenfußballmannschaft aufgebaut.
Auch die Senioren sind aktiv, nehmen an Seniorengymnastik teil oder treffen sich als „Kicker“, einer gemischten Gruppe ab 45 Jahren. Sie organisieren zudem Ausflüge und soziale Veranstaltungen. Ein Beitrag kommt von den „Jedermännern“, die jedes Jahr den Jahresausklang auf dem Waldspielplatz veranstalten. „Das ist von allen Seiten eine echt absolut tolle Gemeinschaft, weil da jeder mitwirkt“, findet er.
Überwindung schwieriger Zeiten
Der TSV Kleinsachsenheim hat schwierige Phasen durchlebt, besonders die beiden Weltkriege, die große Rückschläge brachten. Viele Mitglieder kehrten nicht zurück, und das Vereinsvermögen ging verloren. Nach dem Zweiten Weltkrieg dauerte es Monate, bis der Verein wiederaufgebaut wurde. Die Gemeinschaft und der Einsatz der Mitglieder halfen, den TSV neu zu beleben. Auch die Corona-Pandemie sei eine Herausforderung gewesen, doch der TSV Kleinsachsenheim überstand diese Zeit erfolgreich. „Während der Corona-Zeit hatten wir als einer der wenigen Vereine keine Mitgliederrückgänge“, so Kleinbrahm.