Klinikum Ludwigsburg Meilenstein für die Krebsbehandlung

Von bz
Von links: Cornelia Walter, Leitende Medizinphysikerin in der Strahlenklinik, Dr. Carola Maitra, Vorsitzende der Ärzteschaft Ludwigsburg, Professor Dr. Arnst-Christian Müller, Anne Matros, Regionaldirektorin der RKH-Kliniken Ludwigsburg-Bietigheim, und Landrat Dietmar Allgaier bei der offiziellen Inbetriebnahme des neuen Linearbeschleunigers. Foto: Benjamin Stollenberg

Ein hochmoderner Linearbeschleuniger ist nun in Betrieb, er soll die Behandlung von Tumoren verbessern. Die Kosten betragen 4,5 Millionen Euro.

In der Klinik für Radioonkologie und Strahlentherapie im RKH-Klinikum Ludwigsburg wurde vor Kurzem ein Linearbeschleuniger der neuesten Generation in Betrieb genommen. Er verbessert laut einer Mitteilung die Krebstherapie, ist schonender für die Patienten und bildet einen wichtigen Baustein in der Weiterentwicklung des Krebszentrums Nord-Württemberg im Landkreis Ludwigsburg.

Die Strahlentherapie komme bei mehr als der Hälfte der kurativen Therapien für Krebspatienten zum Einsatz, heißt es in einer Mitteilung. Der neue Linearbeschleuniger, mit dessen Hilfe das Gewebe mit energiereichen Lichtteilchen (Photonen) bestrahlt wird, wird standardmäßig bei Prostatakarzinom, Gebärmutterhalskrebs, Brustkrebs und Tumoren in der Lunge, aber auch bei weiteren Tumoren eingesetzt. „Dank dieses Geräts sind wir jetzt in der Lage, die Tumore präzise und unter Berücksichtigung der Beweglichkeit der Körperoberfläche (surface guided radiotherapy) schonender zu behandeln“, sagt Professor Dr. Arndt-Christian Müller, Ärztlicher Direktor der Klinik für Radioonkologie und Strahlentherapie.

Schneller und schonender

Das Gerät verfügt über ein „Conebeam-CT“, welches vor jeder Behandlung in wenigen Sekunden ein 3D-Bild des Patienten zum Abgleich mit dem Bestrahlungsplan erstellt. Die Behandlung erfolge mittels filterfreier Bestrahlung (FFF) deutlich schneller als bei üblichen Linearbeschleunigern mit Ausgleichsfiltern, so die RKH-Kliniken. Die Behandlungszeit von rund 10 bis 15 Minuten könne dadurch verkürzt werden. Durch die schnellere und oberflächenangepasste Bestrahlung könnten angrenzende gesunde Organe bei gleichzeitiger Dosiserhöhung am Tumor noch besser geschont werden. Der Patient profitiere auch davon, dass die Rotation des Beschleunigers durch die Torusbauweise unbemerkt und geräuschärmer sei. Der Raum sei großzügig und hell gestaltet.

Für den Umbau des Raums und die Installation des Linearbeschleunigers samt Technik wurde über einen Zeitraum von neun Monaten eine Summe von rund 4,5 Millionen Euro investiert. Der Linearbeschleuniger sei „ein wichtiger Meilenstein im Kampf gegen den Krebs und für die Weiterentwicklung des Krebszentrums Nord-Württemberg im Landkreis Ludwigsburg“, sagt Anne Matros, Regionaldirektorin der RKH-Kliniken Ludwigsburg-Bietigheim.     bz

 
 
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