Konzert in Bönnigheim Alles rockt, alles groovt

Von Susanne Yvette Walter
„Soul control“ mit Sängerin Foto: /Martin Kalb

Matthias Leucht und seine Band „Soul Control“ spielen im Kulturkeller.

Das Leben ist kein Wunschkonzert? Von wegen: Sobald Matthias Leucht ins Spiel kommt und mit ihm seine Band „Soul Control“ ändert sich das schlagartig. Der Musiker aus Sachsenheim hat Jazz- und Popularmusik studiert. Er hält nicht nur das Saxofon fest im Griff, sondern stellt mit „Soul Control“ eine Band auf, deren Repertoire besonders breit gefächert ist. „86 Songs gehören in unser Repertoire. Davon haben wir 70 vor diesem Konzert noch mal geübt“, witzelt er im Bönnigheimer Kulturkeller am Samstagabend. Plätze werden im alten Kellergewölbe nur dann frei, wenn Leute aufstehen zum Tanzen.

Hier braucht kein Musiker vorgestellt zu werden

Einen Stab von Musikern hat Leucht zur Verfügung, um, je nach Anlass „Soul Control“ neu zu formieren. Viel Jazz, ein bisschen Country und eine Brise ganz großes Kino mixt er zu einem wirkungsvollen Ganzen mit dem Titel „Poems on the rocks“. Dabei nimmt „Soul Control“ Evergreens wie „Summertime“ oder „Simply the best“ von Tina Turner als Basis für ein neues Gesamtkunstwerk.

Improvisation und kreativer Spielwitz dominieren die Szenerie. Das macht die Begegnung atemraubend. Das milde Klima macht sich schon beim Intro breit, als Bassist Alexander Wolpert den Reigen eröffnet und alle ihm wortlos auf die Bühne folgen: Hier muss niemand vorgestellt werden und doch fallen Namen. Matthias Leucht gibt mit Soul Control ein Heimspiel.

X-Mal hat er den Kulturkeller schon in wechselnder Besetzung gefüllt. Seine Kollegen sind wie er: breit aufgestellt und treten ebenfalls in wechselnder Besetzung auf. Dieses Mal kommen neben Alexander Wolpert am Bass, Peter Appich am Klavier und Andreas Pfitzer an der E-Gitarre auf die Bühne. Und was wäre eine Band ohne eine charmante Frontsängerin? Stefanie Pfitzer mimt den Vamp und nimmt es beim Covern mit Tina Turner auf.

„Soul Control“ baut Frank Sinatra ein neues Denkmal mit seinem Song „Fly me to the moon“. Sinatra im Jazzfieber - das fetzt. Peter Appich lässt das Piano Kapriolen schlagen und gibt dann die Melodie an die E-Gitarre ab. Hier swingt alles leicht und in größter Selbstverständlichkeit.

Die „Caprifischer“ werden vom Schmalz entfernt

„Soul Control“ und Matthias Leucht schaffen es, von den legendären „Caprifischern“ das Schmalz abzustreifen und die Sonne im Meer versinken zu lassen, ohne Schlagerpathos, dafür mit jazzigen Einschüben. „Soul Control“ nimmt sich die Zeit für jeden Song, macht ihn reicher als das Original und verleiht ihm seine eigene pfiffige Note. Das schreit nach mehr: „I will survive“ von Gloria Gaynor bietet der Frontsängerin ein optimales Feld, um ihre Stimme auszuleben.

 Susanne Yvette Walter

 
 
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