Kreis Ludwigburg Im Juni gab es mehr Einstellungen

Der Arbeitsmarkt im Landkreis ist weiterhin von den Corona-Einflüssen gekennzeichnet. Insgesamt waren im vergangenen Monat 11 880 Menschen arbeitslos gemeldet. Das waren 2,7 Prozent oder 317 mehr als im Vormonat und 39,7 Prozent oder 3377 mehr als im Vorjahresmonat. Dies teilt die Agentur für Arbeit Ludwigsburg in ihrem Arbeitsmarktbericht von Juni mit.

Geringste Arbeitslosigkeit

Die Arbeitslosenquote stieg um 0,1 Prozentpunkte und lag im Juni bei 3,8 Prozent. Im Vorjahresmonat lag sie bei 2,7 Prozent. Damit weist der Landkreis Ludwigsburg im Vergleich mit den Agenturbezirken Göppingen und Waiblingen mit einer Arbeitslosenquote von je 4,6 Prozent sowie Stuttgart mit 5 Prozent die geringste Arbeitslosigkeit in der Region Stuttgart auf. Die Arbeitslosenquote von Baden-Württemberg beträgt 4,4 Prozent.

Auch im Juni zeigten Betriebe wieder Kurzarbeit an. Seit dem letzten Stichtag am 27. Mai gingen weitere 169 Anzeigen auf Kurzarbeit bei der Agentur für Arbeit für insgesamt 2474 Beschäftigte ein. 2155 Männer und Frauen meldeten sich erstmals oder erneut arbeitslos, davon 1028 unmittelbar aus vorheriger Erwerbstätigkeit, 232 oder 18,4 Prozent weniger als im Vormonat und 14 Personen oder 1,3 Prozent weniger als im Vorjahr.

Gleichzeitig gelang es 1830 Menschen, ihre Arbeitslosigkeit zu beenden, davon 717 Männer und Frauen durch Aufnahme einer Beschäftigung, 172 oder 31,6 Prozent mehr als im Vormonat und 95 oder 11,7 Prozent weniger als im Juni 2019. 353 Personen begannen im Juni mit einer Ausbildung oder sonstigen Maßnahme der aktiven Arbeitsmarktpolitik, 103 mehr als im Mai und 236 weniger als im Vorjahresmonat.

Anstieg schwächt sich ab

„Erfreulicherweise hat sich der Anstieg der Arbeitslosigkeit im Landkreis Ludwigsburg zuletzt wieder deutlich abgeschwächt, weil sich einerseits weniger Personen arbeitslos melden mussten und andererseits wieder deutlich mehr Menschen als noch in den beiden Monaten zuvor wieder eine Beschäftigung aufnehmen konnten“, sagt Martin Scheel, der Leiter der Ludwigsburger Arbeitsagentur. Bei der Agentur für Arbeit Ludwigsburg, dem Bereich der beitragsfinanzierten Arbeitslosenversicherung nach dem dritten Sozialgesetzbuch (SGB III), waren im Juni 6766 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet.

Im Vergleich zum Vormonat waren das 175 Menschen mehr (plus 2,7 Prozent) und 2526 mehr (plus 59,6 Prozent) als im Vorjahresmonat. Die anteilige Arbeitslosenquote stieg um 0,8 Prozentpunkte zum Vorjahresmonat auf 2,2 Prozent.

Beim kommunalen Jobcenter Landkreis Ludwigsburg, dem Bereich der steuerfinanzierten Grundsicherung nach dem Sozialgesetzbuch II, waren im vergangenen Monat 5114 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet, ein Plus von 142 Personen (plus 2,9 Prozent) zum Vormonat und 851 (plus 20 Prozent) zum Vorjahresmonat. Die Arbeitslosenquote lag bei 1,6 Prozent, ein Anstieg um 0,2 Prozentpunkte zu Juni 2019. Die Nachfrage der Unternehmen nach Arbeitskräften nahm gegenüber Mai wieder etwas zu. So meldeten die Arbeitgeber im Juni über nahezu alle Branchen 682 neue Arbeitsstellen, überwiegend für Fachkräfte. Das waren 87 mehr als im Vormonat und 602 weniger als im Vorjahresmonat. Insgesamt waren 2505 offene Arbeitsstellen gemeldet, 56 weniger als im Vormonat und 1887 weniger als im Vorjahresmonat.

Fachkräfte werden gesucht

„Der Fachkräftebedarf der Unternehmen ist auch in Corona-Zeiten hoch. Betriebe, die sich in Kurzarbeit befinden, sollten jetzt darüber nachdenken, ihre Mitarbeiter auf die künftigen beruflichen Herausforderungen, beispielsweise im Zusammenhang mit der fortschreitenden Digitalisierung, vorzubereiten. Die Fachleute des Arbeitgeber-Service der Agentur stehen für Informations- und Beratungsgespräche gerne zur Verfügung“, sagt Martin Scheel.

Info Die Arbeitgeber-Hotline ist unter Telefon (0800) 455 55 20 zu erreichen. Die Kontaktaufnahme für Arbeitnehmer erfolgt unter Telefon (0800) 455 55 00 oder (07141) 13.79 00.