Am 1. November ist das Selbstbestimmungsgesetz in Kraft getreten. Mit einer Erklärung können Menschen nun ihren Namen und ihr Geschlecht beim Standesamt anpassen. Vor allem trans- und intergeschlechtliche sowie nichtbinäre Personen sollen davon profitieren. Früher musste man dazu zwei Gutachten beibringen, außerdem entschied ein Gericht über den Antrag. Wie viele Erklärungen liegen in den Gemeinden nun vor? Die BZ hat nachgefragt.
Kreis Ludwigsburg 30 Anträge zum Selbstbestimmungsgesetz
Seit dem 1. November ist es einfacher als vorher, beim Standesamt das Geschlecht und den Namen zu ändern.
Das sagen die Kommunen
In der Stadt Bietigheim-Bissingen wurden laut Sprecherin Anette Hochmuth im November bisher sechs Erklärungen beim Standesamt abgegeben. Darunter gab es Änderungsanträge von männlich zu weiblich und umgekehrt, ebenso die Eintragung divers sowie die Streichung des Geschlechtseintrags. Die Gebühr für eine namensrechtliche Änderung beträgt in allen Verwaltungen in der Regel 40 Euro.
Beim Standesamt Bönnigheim ist bisher laut Fachbereichsleitung Innere Dienste, Bildung und Ordnung, Alexandra Kindler, eine Anmeldung zur Erklärung über die Änderung des Geschlechtseintrags eingegangen – vom männlichen zum weiblichen Geschlecht.
In Ludwigsburg haben sich laut Sprecherin Lena Lehmann 16 Personen für die Änderungen angemeldet: Fünf Personen möchten von weiblich zu männlich wechseln, sieben Personen von männlich zu weiblich, zwei Personen möchten von männlich zu „ohne Geschlechtsangabe“ wechseln und zwei Personen möchten von weiblich zu divers wechseln. Von diesen 16 Personen waren drei Personen persönlich beim Standesamt Ludwigsburg erschienen, um die Erklärung wirksam abzugeben.
In Sachsenheim gibt es derzeit Sprecher Arved Oestringer sieben Anträge. Drei Personen haben ihr Geschlecht bisher tatsächlich geändert, bei vier Menschen steht dies noch aus. Vier Mal soll das Geschlecht „weiblich“ in „männlich“ geändert werden. Eine männliche Person möchte als weiblich eingetragen werden. Eine Person möchte gar kein Geschlecht eingetragen haben und eine weitere hat bislang noch keine Angabe gemacht.
In Ingersheim liegt bisher ein Antrag vor. Eine bisher weibliche Person möchte laut Bürgermeisterin Simone Lehnert als divers im Geburtenregister eingetragen werden und die Vornamen entsprechend anpassen. Die eigentliche Erklärung wurde bisher noch nicht abgegeben.