Das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt (WSA) Neckar mit Hauptsitz in Stuttgart und einer Außenstelle in Marbach, die in Benningen angesiedelt ist, betreibt eine Reihe von Arbeits- und Dienstfahrzeugen auf dem Neckar. Die Schiffe erfüllen wichtige Aufgaben wie hydrografische Vermessung, Schlepp- und Schubdienste, Tauchereinsätze sowie die Wartung der Wasserstraße.
Kreis Ludwigsburg Arbeitseinsätze auf dem Neckar
Schieben, Überwachen, Vermessen: Die Schiffe des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamtes (WSA) Neckar haben auf der Wasserstraße viel zu tun.
Zu den dem Amt zugeordneten Schiffen zählt unter anderem die „Dauchstein“, ein Fahrzeug der „Spatz-Klasse“ mit einer Länge von 14,80 Metern, gebaut 1999. Die Spatz-Klasse ist eine Serie von multifunktionalen Arbeitsschiffen. Die Klasse ist speziell für die Gegebenheiten auf den Binnenwasserstraßen wie dem Neckar konzipiert, wobei ein geringer Tiefgang von besonderer Bedeutung ist.
„Leichter“ sind unmotorisierte Lastkähne
Auch das Schubboot „Delphin“, das bereits 1973 in Dienst gestellt wurde, gehört dazu. Es ist 14,92 Meter lang, verfügt über eine Maschinenleistung von 200 Kilowatt und wird zum Schieben sogenannter „Leichter“ eingesetzt – unmotorisierter Lastkähne, die mit Gütern beladen sind.
Das Prinzip ähnelt dem eines Sattelzugs im Straßenverkehr: Das Schubboot übernimmt die Fortbewegung, während der Leichter die Ladung trägt. Nach dem Abstellen kann der Leichter als schwimmendes Zwischenlager dienen, bis er entladen oder erneut weitertransportiert wird. Die „Delphin“ war bis vor Kurzem immer wieder an der Pleidelsheimer Schleuse auf dem Neckar im Einsatz. Der dazugehörige Leichter war einmal mit einem Bagger und einmal mit einem Kran ausgestattet. Der Grund: An der Schleuse hat man die Lichtmasten ausgetauscht, gearbeitet wurde von den Schleusenkammern aus.
Lagerplatz für Gestrüpp in Pleidelsheim
In Pleidelsheim gibt es an der Schleuse am Ufer auch einen großen Lagerplatz für Gestrüpp und Holz, das im Neckar angeschwemmt oder im Uferbereich geschnitten wurde. Nach Auskunft des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamts liegt das Holz zumindest so lange, bis die Brutzeit vorbei ist. Inzwischen ist der Lagerplatz abgeräumt. Für Tauchereinsätze im Neckar kommt die „Flunder“ zum Einsatz.
Nicht zu verwechseln ist es mit der „Flunder“ der Stuttgarter Riverhouse Flotte, ein Schiff für Partygesellschaften auf dem Neckar. Die „Flunder“ des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamts ist eine Taucherplattform mit einer Länge von 7,80 Metern und zwei Motoren zu je 15 Kilowatt, die 2011 gebaut wurde. Ergänzt wird die Tauchausrüstung durch das Schiff „Frosch“, das bereits 1968 gebaut wurde. Es ist 20,60 Meter lang und mit einem 68-Kilowatt-Antrieb ausgestattet.
Ein zentrales Arbeitsmittel des Schifffahrtsamts ist das Peilschiff „Neckar“, das seit 1963 im Einsatz ist. Es wurde speziell für hydrografische Vermessungen konzipiert, misst 29,76 Meter in der Länge und verfügt über eine Maschinenleistung von 220 Kilowatt.
Neckar-Fahrrinne wird überwacht und gemessen
Das Schiff dient der Überwachung der Neckar-Fahrrinne und stellt durch regelmäßige Messungen sicher, dass die Wasserstraße für die Schifffahrt sicher und effizient nutzbar bleibt. So muss immer genügend Wasser unter dem Kiel sein.
Es gibt ein weiteres Schiff gleichen Namens – den Tender „Neckar“ der Rhein-Klasse der ehemaligen deutschen Bundesmarine. Ebenfalls 1963 in Dienst gestellt, wurde es 1989 außer Dienst genommen und 1993 verschrottet. Zwischen diesem Kriegsschiff und dem Peilschiff der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung Neckar besteht allerdings keinerlei Zusammenhang.