Kreis Ludwigsburg Im Kreis Ludwigsburg fliegen vorerst keine medizinischen Drohnen

Von Jennifer Stahl
2023 haben die RKH-Kliniken die Genehmigung für den Drohnenflug erhalten. Das Projekt wird aktuell nicht weiterverfolgt. Foto: /Martin Kalb

In Schleswig-Holstein fliegen derzeit Drohnen zwischen zwei Kliniken hin und her, welche Proben transportieren. Wie der Sachstand bei den RKH-Kliniken ist.

Die moderne Medizin schwebt in der Luft. Zumindest ist das in Schleswig-Holstein so. Dort fliegen die bundesweit ersten Drohnen seit Ende März zwischen den Asklepios-Kliniken in Selent (Kreis Plön) und Bad Oldesloe (Kreis Stormarn) hin und her. Im Frachtraum der Drohne werden vor allem Blutproben transportiert, die dann im Labor der anderen Klinik untersucht werden sollen.

Genehmigung 2023 erhalten

Die RKH-Kliniken haben im Jahr 2023 ebenfalls eine Genehmigung für den Regelflugbetrieb mit Drohnen erhalten (die BZ berichtete). Diese galt für den Kreis Ludwigsburg, den Enzkreis sowie für den Kreis Breisgau-Hochschwarzwald.

Die BZ hat beim Pressesprecher der RKH-Kliniken, Alexander Tsongas, nachgefragt, wie der aktuelle Stand bei den Drohnenflügen ist. „Dieses Projekt wird derzeit nicht weiterverfolgt“, sagt er. Angesichts der wirtschaftlichen Situation der RKH-Kliniken, der anstehenden Krankenhausreform und des Fachkräftemangels konzentriere man sich auf die Patientenversorgung und die Konsolidierung der wirtschaftlichen Lage, sagt er. Darüber hinaus werden die hiesigen Kliniken in diesem Jahr eine Unternehmens- und Medizinstrategie für die nächsten fünf Jahre entwickeln, bei der die Patientenversorgung, eine standortübergreifende Ausrichtung und ein nachhaltiger Wachstumspfad im Fokus stehen sollen. „Dabei sollen sowohl medizinische Qualität als auch Wirtschaftlichkeit in Einklang gebracht werden“, erklärt Tsongas.

Er sagt: „Ob wir Projekte wie den Transport von Laborproben mit Drohnen in naher Zukunft wieder aufnehmen, wird mit der Unternehmensstrategie beantwortet werden können.“

Bis Drohnen regelmäßig im Auftrag der Medizin über dem Kreis Ludwigsburg schwirren, kann es also noch eine Weile dauern. Als Vorteile von Drohnenflügen wurde in einer Pressemitteilung der RKH Gesundheit im April 2023 die „Optimierte Logistik, verbesserte Patientenversorgung und weniger Umweltbelastung“ genannt.

Transport: Bis zu vier Kilogramm

All das und mehr birgt die moderne Medizin tatsächlich. Die Asklepios Kliniken schreiben auf ihrer Homepage, dass die elektrisch und größtenteils autonom fliegenden Drohnen bis zu vier Kilogramm Laborproben transportieren können. Die unbemannten Luftfahrzeuge wirken auch dem Personalmangel entgegen und durch den Flugverkehr besteht zudem nicht die Gefahr, dass die Zellen beschädigt werden oder ihnen der Sauerstoff ausgeht, weil der Kurier beispielsweise im Stau steht.

Die Drohnen in Schleswig-Holstein „parken“ übrigens folgendermaßen: Sie docken jeweils an eigens dafür montierten Halterungen über den Fenstern an. Das Klinikpersonal kann die Proben dann problemlos entnehmen. Jennifer Stahl

 
 
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