Kreis Ludwigsburg Public Viewing: Meist im Kleinformat

Von Helena Hadzic
Die Fußball-Fans im Kreis müssen bei der EM 2024 auf die Gastronomie ausweichen. Foto: / Martin Kalb

Die Fußball-Europameisterschaft rückt näher, doch die Planungen für Großveranstaltungen sind verhalten. Dennoch gibt es einige Gastronomen, die die Spiele übertragen.

Das Jahr 2024 ist für die deutsche Fußball-Nation ein spektakuläres Jahr – immerhin ist Deutschland der Austragungsort der diesjährigen Europameisterschaft. Auch die Fans im Kreis Ludwigsburg sind bereits Feuer und Flamme. Und das liegt nicht nur daran, dass die belgischen Kicker in Ludwigsburg untergebracht sind, sondern dass mit der Fußball-EM auch Public Viewing im Raum steht. Aber gibt es in diesem Jahr überhaupt Großveranstaltungen? Die BZ hat nachgehakt und präsentiert eine kleine Auswahl an inoffiziellen Veranstaltern.

Mehrere Gastronomen in Ludwigsburg am Start

In Ludwigsburg gibt es dieses Mal kein offiziell von der Stadt organisiertes Public Viewing auf dem Marktplatz. Die Kosten für Personal, Material und Sicherheitskräfte seien viel zu hoch, erklärt Elmar Kunz, stellvertretender Geschäftsleiter von Tourismus und Events Ludwigsburg. Die letzte Großveranstaltung in der Stadt wurde 2006 auf dem Akademiehof ausgetragen, und das werde vorerst auch so bleiben. Kunz betont jedoch, dass diese Veranstaltungen wichtig für die Fans sind – daher werden kleinere Public-Viewing-Angebote von Gastronomen und Veranstaltungsorten auf der Homepage (https://visit.ludwigsburg.de) gesammelt.

Ein Veranstalter davon ist beispielsweise auch die Monrepos-Hütte, dort können die Gäste alle Spiele um 15 und 18 Uhr sowie alle Deutschland- und Belgien-Spiele ab 21 Uhr verfolgen, das bestätigt Direktor Felix Sommerrock vom Schlosshotel Monrepos. Platz gibt es für etwa 60 Gäste im Inneren, wie viel Kosten die Veranstaltungen jedoch verursachen, möchte er nicht sagen.

Orhan Özbagci, Inhaber des Ludwigsburger Biergartens Uferstüble, ist auch mit Public Viewing am Start. Für ihn ist klar: „Wenn Deutschland spielt, werden wir groß auffahren“, bestätigt er auf Nachfrage. Dafür wird auch der Biergarten mit den Fahnen der teilnehmenden Länder dekoriert, erzählt er. Eine große Leinwand wird es nicht geben, dafür jedoch eine Vielzahl an größeren TV-Geräten in mehreren Bereichen. „Das bietet sich auch besser an, weil wir ja doch einen hohen Baumbestand haben, auf diese Weise haben die Gäste aus jedem Winkel eine gute Sicht auf die Bildschirme“, sagt er. Insgesamt können dort an die 1000 Fans Platz finden. Alle Live-Spiele werden übertragen. Für Stammgäste wird eine VIP-Lounge eingerichtet, Plätze müssen reserviert werden. Zudem wird er Sicherheitskräfte bei Deutschland-Spielen einsetzen.

Auch im Ludwigsburger Brauhaus werden alle Spiele gezeigt, sagt Geschäftsführer Ralph Wagner. Kostentechnisch schlagen für ihn die zusätzlichen GEMA-Gebühren auf, sowie ein kleiner Beitrag an Werbungskosten. Insgesamt ist im Innenbereich für über 140 Gäste Platz, im Außenbereich sogar für über 240. Eine Besonderheit für Gäste des Brauhauses: Für jedes deutsches Tor gibt es dort beispielsweise einen Pfefferminz-Likör, denn der „Spaßfaktor beim gemeinsamen Fußballschauen ist bei uns sehr groß“, so Wagner. Übertragen werden alle Spiele auf vier Großbildschirmen, bei Deutschland-Spielen rechnet er aber mit erhöhtem Zulauf, weswegen Reservierungen nötig sind.

Mit einer großen Leinwand kann man hingegen im Biergarten Zum Badgarten rechnen, und das bei allen Spielen. Platz gibt es für 300 Fans, erklärt Deniz Subayrak vom Badgarten. Die Vorfreude ist bereits groß: „Wir können es kaum erwarten und hoffen, dass der Sommer bis dahin auch uns erreicht hat“, meint Subayrak. Etwas weiter nördlich im Landkreis, nämlich in Cleebronn, können Fußball-Fans zudem auch im Erlebnispark Tripsdrill die EM-Spiele, die während der Öffnungszeiten laufen, auf einem Fernseher mitverfolgen, so Pressesprecherin Britta Dirrler. Ein Public Viewing über die Öffnungszeiten des Parks hinaus sei jedoch nicht geplant.

Wenig Auswahl in Bietigheim-Bissingen

Was die Stadt Bietigheim-Bissingen betrifft, wird es, wie bereits in den vergangenen Jahren, kein offiziell organisiertes Public Viewing geben, das erklärt Anette Hochmuth, die Pressesprecherin der Stadt.

Einen Lichtblick gibt es jedoch von Seiten der Ege-Trans-Arena in Bietigheim-Bissingen, wenn auch nur einen sehr kleinen. Bereits 2014 gab es eine Großveranstaltung, diese wurde damals durch einen externen Veranstalter durchgeführt: „Schon da waren die Kosten hoch und bis zum Halbfinale der Gästezuspruch sehr verhalten“, sagt Thilo Dittmann, Abteilungsleiter für Bäder und Eishallen der Stadtwerke Bietigheim-Bissingen. Hinzu komme, dass 2024 die Lizenz der UEFA 3000 Euro an Kosten verursacht. Auf Nachfrage heißt es jedoch – zur Freude der Fans –, dass kurzfristig Überlegungen angestellt werden, inwieweit eine Übertragung mit den Anforderungen der UEFA noch möglich sei. Aber auch nur, „wenn die Deutsche Mannschaft im Turnier sehr weit kommt“, so Dittmann. Es gilt also: Daumen drücken, vielleicht wird der Traum vom großen Public Viewing doch noch wahr.

Übrigens: Großes Public Viewing gibt’s auf dem Heilbronner Volksfest. Zum Festauftakt am 5. Juli startet Göckelesmeier die Übertragung mit den Viertelfinale-Spielen auf einer Riesen-LED-Leinwand.

 
 
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