Kreis Ludwigsburg - Reisen 2022 Reisebüros verzeichnen deutlich mehr Urlaubsbuchungen

Von Petra Neset-Ruppert
Der Anse Patates auf den Seychellen: Die Corona-Pandemie hat die Sehnsucht nach Reisen deutlich verstärkt. In diesem Jahr wollen viele auf ihren Sommerurlaub im Ausland nicht mehr verzichten. Die Reisebüros verzeichnen deutlich mehr Buchungen. ⇥ Foto: Sabrina Hentschel

Das Jahr 2022 scheint für Reisebüros endlich wieder einen Aufschwung zu bringen. Bereits jetzt haben die Buchungen deutlich zugenommen. Kunden nutzen Beratung vor Ort. So sieht es im Kreis Ludwigsburg aus.

Für viele Deutsche scheint die Sehnsucht nach Urlaub besonders groß zu sein. Nach mehr als zwei Jahren Pandemie und Urlaub unter Coronabedingungen zeichnet sich in diesem Jahr ein erster Wandel ab.

„Seit Anfang des Jahres haben die Buchungszahlen deutlich zugenommen“, sagt Bernd Authenrieth, Inhaber des Freudentaler Reisebüros. In Freudental sei man sogar „auf dem besten Weg zu vor-Corona-Niveau“, was die Urlaubsbuchungen betrifft. Diese Trendwende sieht auch der Deutsche Reiseverband (DRV). In einer Mitteilung heißt es: „Grundsätzlich stehen die Zeichen bei den Menschen nach zwei Jahren Pandemie auf Urlaub, das zeigen die eingehenden Reisebuchungen aktuell sehr deutlich.“

Last-Minute nicht mehr beliebt

Auch Nicola Vogel vom Bietigheimer Reisebüro am Eck spürt es an den Buchungen: „Die Leute haben Sehnsucht nach Reisen. Sie wollen einfach mal wieder weggehen.“ Viele Stammkunden buchen nun wieder, aber auch Kunden, die früher selbst online gebucht hätten, habe das Reisebüro am Eck dazugewonnen. „Von den Last-Minute-Urlauben sind wir eigentlich ganz weg. Die Leute kümmern sich jetzt schon früh um ihre Urlaubsbuchungen“, so Vogel. Die Preise steigen deutlich an und das spürten auch die Verbraucher bei den Urlaubsbuchungen. „Es lohnt sich früh zu buchen, denn die Preise werden weiter steigen“, empfiehlt Vogel.

Flex-Option ist gefragt

Für die Urlaubssuchenden sei eine flexible Buchung momentan sehr wichtig. „Bei uns buchen viele Urlauber mit einer Flex-Option“, erzählt Autenrieth. Damit könne man unkompliziert sehr lange den Urlaub stornieren oder umbuchen. „Rund 60 bis 70 Prozent der Buchungen sind bei uns Kurz- und Mittelstrecken. Die restlichen Langstrecken gehen hauptsächlich nach Asien und in die USA“, so Autenrieth. Unter den Top 3 Reisezielen zählt der DRV Spanien, Griechenland und die Türkei. Im Reisebüro am Eck sei Griechenland das beliebteste Reiseziel für den Sommerurlaub.

Unsicher durch Ukraine-Krieg

Das Bietigheimer Reisebüro steht auch im direkten Austausch mit verschiedenen Hotels auf der ganzen Welt. „Wir haben schon die Rückmeldung von Hotels in Afrika bekommen, dass sie dankbar und froh sind, dass die Buchungen wieder anziehen. Dort hängen so viele Jobs am Tourismus“, erklärt Vogel. Der Krieg in der Ukraine sei nochmals ein Unsicherheitsfaktor gewesen und auf die Baltischen Länder habe sich das sehr negativ ausgewirkt: „Ich kann es verstehen, da sind jetzt auch Ängste. Die Leute sind noch vorsichtig, was das Reisen in diese Regionen angeht.“ Doch die Reiselockerungen weltweit hätten die Urlaubssuchenden darin bestärkt, die Buchungen für 2022 anzugehen. Auch im Besigheimer Neckar Enz Reisebüro habe man durch den Ukraine-Krieg eine Delle bei den Buchungen erlebt „aber insgesamt sind wir jetzt deutlich zufriedener mit den Buchungsanfragen in diesem Jahr als im vergangenen“, erzählt Mitinhaber Christian Baumann.

Hoher Beratungsbedarf

In Besigheim habe sich auch die Arbeit im Reisebüro deutlich geändert: „Der Beratungsaufwand ist enorm geworden. Deshalb möchten wir jetzt auch verstärkt mit Terminen arbeiten.“ So könne man in Besigheim auf die Bedürfnisse der Kunden eingehen und besser über die Einreisehürden informieren. „Stückweise werden die jetzt auch von den einzelnen Ländern abgeschafft, sodass es wieder leichter wird mit der Einreise“, sagt Baumann. Häufig änderten sich gerade noch die Flugzeiten, doch darum kümmere sich dann ja auch das Reisebüro.

„In diesem Jahr rechne ich mit einem richtig guten Sommer – die Reiselust der Deutschen ist grundsätzlich da. Auf das gesamte touristische Jahr gesehen, werden wir aufgrund des herausfordernden Winters voraussichtlich noch nicht ganz an die Vor-Corona-Umsätze herankommen. 2023, da bin ich optimistisch, können wir aus heutiger Sicht wieder Umsätze auf dem Niveau der Vor-Corona-Zeit erwarten“, sagt DRV-Präsident Norbert Fiebig in einer Mitteilung.

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