Erdbeeren sind nicht nur schmackhafte Früchte, die am besten frisch geerntet genussvoll verzehrt werden. Sie haben auch eine ausgeprägte Symbolik: Die Römer verbanden sie mit der Liebesgöttin Venus, in der Antike waren sie das Symbol der Sinnenfreude, in der christlichen Kunst standen die Erdbeeren wegen ihres niedrigen Wuchses für Demut und Bescheidenheit und selbst die Beatles widmeten ihr mit „Starwberry Fields Forever“ sogar einen Song. Doch in diesem Jahr macht der Erdbeeranbau durch die Trockenheit den Erzeugern Sorge.
Kreis Ludwigsburg Sorgen um die süßen Früchtchen
Die Erdbeerernte ist in vollem Gange. Die Qualität ist gut, die Beeren – botanisch eigentlich Nüsse – sind süß, doch die Trockenheit macht den Erzeugern zunehmend Sorge.
„Wenn der Mai schon so trocken ist, wie soll es dann im Juli werden“, sagt Frank Scheuler vom gleichnamigen Hofladen und Hofcafé in Löchgau. Für alle Kulturen ist es nach seiner Einschätzung bedrohlich und man müsse viel Wasser gegeben, das sei eine teure Sache und bedeute viel Aufwand. Nicht nur während der Ernte, die voraussichtlich bis Mitte Juli geht, ist eine Bewässerung notwendig, auch danach, damit die Pflanzen nicht geschädigt werden.
Erntebeginn am 20. April
Auf fünf Hektar baut Scheuler Erdbeeren der Frühsorten Clery, Verdi, Sonata und Malwina an. Zum Sortiment gehört auch die neue Züchtung Twist mit gutem Geschmack und höheren Fruchtgewichten im Frühbereich sowohl im Folientunnel wie auch im Freiland. „Am 20. April hat die Ernte im Folientunnel in diesem Jahr sehr früh begonnen“, sagt Scheuler und resümiert das bisherige Ergebnis: „Die Sonne ist für die Reife sehr gut, das Wasser ist aber der begrenzende Faktor.“
Schon am 18. April hat die Ernte auf dem Erdbeerhof von Anna-Sophia Schmid in Kleinsachenheim aus dem Folientunnel begonnen, jetzt werden die Freilandfrüchte gepflückt. Auf einer Fläche von rund sechs Hektar werden bei Schmid die Sorten Malwina, Allegro Clery, Faith und Asia angebaut. „Dieses Jahr haben wir ein sehr trockenes Jahr, die Qualität ist aber sehr gut da wir durch unser Bewässerungssystem die Feuchte selbst in der Hand haben“, erklärt Anna-Sophia Schmid. Im vergangenen Jahr sei es bei der Ernte zu nass gewesen durch den vielfachen Regen.
Auf dem Kleinsachsenheimer Erdbeerhof werden die Früchte durch Folien und Stroh vom Erdboden geschützt. Beim Erdbeeranbau sei ein chemischer Pflanzenschutz oft unumgänglich, allerdings „wird bei uns auch viel Unkraut gehackt“, erklärt Schmid. Natürlich hat sie auch einen besonderen Tipp für den Genuss von Früchten: „Erdbeeren ungewaschen mit Vanille-Eis von Fräulein Schmidt.“