Kreis Ludwigsburg TÜV-Blockade für mehr Prüftermine

Von Johannes Stiefel
Fahrschulen planen für Donnerstag eine Protestaktion vor der Niederlassung des TÜV-Süd in Ludwigsburg. Foto: dpa/Swen Pförtner

Fahrschulen aus dem Kreis Ludwigsburg planen für Donnerstag eine Protestaktion vor der Niederlassung des TÜV-Süd im Ludwigsburger Tammerfeld.

„Da geht es nur ums Geld.“ So fasst Chris Böckle seine Sicht auf die jüngsten Entwicklungen im hiesigen Marktgebiet des TÜV-Süd zusammen. Böckle ist Geschäftsführer der Fahrschule AbC mit mehreren Filialen im Kreis Ludwigsburg. Hintergrund seines Unmuts ist die Streichung der Hälfte aller Termine für die praktischen Führerschein-Prüfungen durch den TÜV. Auch das Angebot an Plätzen für die Theorieprüfung habe sich verringert.

Daher hat Böckle für Donnerstag eine Protestaktion organisiert. Er und seine Kollegen wollen die Zufahrt zum TÜV-Süd in der Dornierstraße in Ludwigsburg blockieren. So möchten die Fahrlehrer aus dem Kreis auf ihre Situation aufmerksam machen und Druck ausüben. Neben eines größeren Angebots an Prüfungsplätzen fordern sie unter anderem auch eine „Kommunikation auf Augenhöhe“, so Böckle.

Höhere Preise, wenig Service

Zwischen Fahrschulen und TÜV sei derzeit „kein persönlicher Kontakt mehr möglich“, so Böckle weiter. Auf die Forderungen der Fahrschulen werde kaum reagiert und es fehle an Ansprechpersonen. Gleichzeitig komme es zu Erhöhungen der Prüfungsgebühren. Böckle ist der Meinung, der TÜV ruhe sich auf einer Monopolstellung aus und komme seinen Verpflichtungen nicht nach. Leidtragende seien auch die Fahrschüler, die bis zu ihren Prüfungen lange Wartezeiten in Kauf nehmen müssten.

So viele Prüfungen wie noch nie

Nach Aussage eines Sprechers des TÜV-Süd auf BZ-Nachfrage resultiere die Änderung daraus, dass es bei einigen Fahrschulen einen Überhang an nicht genutzten Terminen gegeben habe. Die frei gewordenen Plätze würden nicht gestrichen, sondern anderen Fahrschulen zugeteilt, die einen höheren Bedarf aufweisen. Sollte eine Fahrschule über ihren festen Anspruch hinaus Prüfungstermine benötigen, könnte diese sogenannte Bestelltermine hinzubuchen. Beim TÜV-Süd ist man der Meinung „dass die Änderungen zu einer gerechteren und bedarfsgerechten Verteilung der Prüfplätze auf die einzelnen Fahrschulen führen wird.“ Um über diese Änderungen zu informieren, haben bisher zwei Info-Termine stattgefunden. Im Jahr 2023 seien so viele Fahrprüfungen durchgeführt worden wie noch nie, so der Sprecher weiter. Neu ausgebildete Mitarbeitende sollen ab diesem Sommer die Kapazitäten weiter vergrößern. Johannes Stiefel

 
 
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