Kreis Ludwigsburg Unternehmerfrauen im Handwerk

Von Heidi Falk
Den Arbeitskreis Ludwigsburg der Unternehmerfrauen im Handwerk (ufh) gibt es bereits seit 1988. Die Vorsitzende Regine Friedrich (Vierte von links) ist von der Rolladen Friedrich GmbH in Löchgau. Foto: /ufh

Regine Friedrich aus Löchgau, Vorsitzende der Unternehmerfrauen im Handwerk Ludwigsburg, ist über Umwege zum Handwerk gekommen, brennt aber dafür und möchte durch ihr Engagement den Frauenanteil im Handwerk erhöhen.

Vor allem früher war es der klassische Weg für Frauen, zum Handwerk zu kommen: über den Ehemann. Sie heiratet in ein Unternehmen ein und übernimmt den kaufmännischen Teil, erledigt die Buchhaltung für den Betrieb des Mannes, kümmert sich um Organisatorisches. So war es auch bei Regine Friedrich aus Löchgau.

Sie und ihr Mann betreiben die Rolladen Friedrich GmbH, ein Familienunternehmen in zweiter Generation, das seit 55 Jahren in der Region tätig ist. Ihr Mann sei Glaser- sowie Rolladen- und Jalousiebaumeister, habe das Unternehmen von seinen Eltern übernommen. Regine Friedrich hat eine klassische Bankausbildung, „mit der Familienplanung kam die Idee auf, in den Familienbetrieb einzusteigen“, sagt sie im Gespräch mit der BZ. Von ihrer Schwiegermutter wurde sie eingelernt, übernahm schließlich das Büro ganz. „Handwerk ist Herzblut“, sagt sie und weiter: „Die Arbeit im Handwerk im Familienbetrieb ist herausfordernd.“

Einsatz für Frauen im Handwerk

Neben Familie und Job wollte sich die damals 33-jährige Löchgauerin noch für etwas anderes engagieren: Frauen im Handwerk. Über eine Bekannte kam sie zum Verein der Unternehmerfrauen im Handwerk (ufh). Seit 20 Jahren ist sie nun aktiv dabei, erst als Mitglied, später als Beisitzerin, seit zehn Jahren als Vorsitzende des Arbeitskreises Ludwigsburg, den es seit 1988 gibt. „Wir sind ein Zusammenschluss von Frauen im Handwerk.“ Es handle sich keineswegs um ein Kaffeekränzchen, betont Friedrich. Im Mittelpunkt stünden fachliche Fortbildungen, der Austausch untereinander, das klassische Netzwerken. Natürlich gehören Ausflüge dazu, die die Frauen zusammenwachsen lassen. Ob Reisen nach Paris, Brüssel, Bern oder der regelmäßig stattfindende Stammtisch, all das diene dazu, sich gegenseitig kennenzulernen und Vertrauen zueinander zu schöpfen. Denn nur so sei Netzwerken nachhaltig möglich. Zum festen Programm gehören Kurse in Rhetorik, Steuerrecht, KI oder Konfliktmanagement. „Mit den Themen sind wir am Puls der Zeit“, sagt die Vorsitzende. Etwa zehn Veranstaltungen gibt es jährlich.

Hochklassige Veranstaltungen

Die Redner und Rednerinnen seien hochklassig. Unterstützung erfahren die ufh durch die Handwerkskammer, die Kreishandwerkerschaft mit ihren Innungen sowie die IKK classic. Gestellt werden beispielsweise Räume für die Tagungen, Referenten oder Werbematerialien.

Der Ludwigsburger Arbeitskreis hat rund 50 Mitglieder, das jüngste ist Anfang 30, das älteste 89 Jahre alt. Es gibt auch Landesverbände sowie den Bundesverband. Außerdem kommen die Frauen aus ganz unterschiedlichen Gewerken von Elektro- über Maler-, Friseur- bis Kfz- und Rolladen-Betrieben. Darunter Unternehmerfrauen, Unternehmerinnen und Meisterinnen – „und wir sind stets auf der Suche nach neuen Mitgliedern“, so Friedrich.

Die Schulungen sind übrigens auch für Interessierte offen, die kein ufh-Mitglied sind. Auch gebe es immer wieder Veranstaltungen, zu denen die männlichen Kollegen auch eingeladen sind. „Es gibt Themen, die man gemeinsam angehen muss“, erklärt Friedrich.

 
 
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