Sich im Alter entspannen und die Rente genießen – oder doch lieber ein Ehrenamt ausüben? Oft sind es auch junge Menschen, die durch eine freiwillige Tätigkeit Erfahrungen fürs Leben sammeln möchten. Aber auch in vielen anderen Lebenslagen entscheiden sich Menschen dazu, sich ehrenamtlich zu engagieren und damit anderen helfen zu wollen. Wo finden Bürgerinnen und Bürger aber eine Übersicht, was im Kreis Ludwigsburg so geboten wird? Und gibt es dann auch Beratungsgespräche für diejenigen, die sich noch etwas unsicher sind? Die BZ hat sich umgeschaut.
Kreis Ludwigsburg Wo freiwillige Helfer gesucht werden
Wer sich ehrenamtlich engagieren möchte, kann sich unter anderem bei Börsen inspirieren oder sich beraten lassen. Die BZ stellt eine Auswahl an Angebote vor.
Malteser, Caritas und Co.
Interessierte können sich beispielsweise auf der Website der Malteser informieren. In Bietigheim-Bissingen werden unter anderem soziale ehrenamtliche Aktivitäten im Buchclub und Literaturtreff, beim Gedächtnistraining oder für den Sitztanz angeboten. Die meisten Angebote finden laut Website im Treffpunkt M statt.
Die Bietigheim-Bissinger Tafel sucht, wie in anderen Gemeinden auch, ebenso ehrenamtliche Helferinnen und Helfer.
Auch die Caritas Ludwigsburg-Waiblingen-Enz bieten freiwillige Ehrenämter an. Als ehrenamtlicher Mitarbeiter können sich Interessierte unter anderem Tätigkeit und Personenkreis aussuchen, mit dem sie sich eine Zusammenarbeit vorstellen können. Auch in der Flüchtlingshilfe gibt es Möglichkeiten, sich zu engagieren. Im Bereich „Ehrenamtliche Sprach- und Kulturvermittlung“ dolmetschen Ehrenamtliche für Geflüchtete sowie Migrantinnen und Migranten bei Behörden, Beratungsstellen, Ärzten und vielem mehr. Bei Interesse ist ein für den Landkreis Ludwigsburg zuständiger Kontakt auf der Website verlinkt.
Freiwilliges Forum Ludwigsburg
Wer sich allgemein gerne in Ludwigsburg engagieren möchte, kann auch direkt auf der Homepage der Stadt vorbeischauen: In einer Datenbank sind viele Bereiche gespeichert, in denen sich Bürgerinnen und Bürger ehrenamtlich engagieren können. So können Zielgruppe, Arbeitsweise und Kenntnisse individuell ausgefüllt werden und so zu einem passenden Ehrenamt führen.
Übrigens suchen auch DRK-Ortsverbände, beispielsweise in Sachsenheim, Besigheim oder Bönnigheim, Ehrenamtliche, die Menschen in Not helfen möchten Und auch in Kirchengemeinden sind Freiwillige willkommen, Interessierte können sich auf der Website ihrer Gemeinde informieren, ob Ehrenämter offen sind.
Sabine Schmidt-Kotzur ist Koordinatorin beim Netzwerk Ehrenamt des Freiwilligen-Forums Ludwigsburg. Hier haben sich Einrichtungen und Organisationen aus sozialen Bereichen zusammengefunden, die alle mit Ehrenamtlichen in ihren Einrichtungen zusammenarbeiten. Auf der Website lässt sich durch viele verschiedene Organisationen stöbern, die sich am Netzwerk Ehrenamt beteiligen. „Beratungsgespräche bei uns sind möglich. Es wird dann ein Telefonat oder auch ein persönliches Gespräch geführt“, sagt Schmidt-Kotzur. Die meisten Kontakte würden über die Einrichtungen und Institutionen laufen, das Interesse bestehe kontinuierlich.
Klinikradio und Café Knapp
Ausgefallenere Tätigkeiten, denen Menschen im Kreis Ludwigsburg ehrenamtlich nachgehen können, seien beispielsweise die Mitarbeit im Klinikradio der RKH-Kliniken oder das Engagement im Café Knapp der Stiftung Evangelische Altenheime. Weiterhin laden die sozialen Institutionen aus Ludwigsburg auf eine Ehrenamtsmesse ein, diese findet alle zwei Jahre statt.
„Jede Institution oder Einrichtung präsentiert sich mit einem Informationsstand über die Möglichkeiten des ehrenamtlichen Einsatzes“, meint die Koordinatorin. Ziel sei es, Menschen zu informieren und das Thema Ehrenamt in der Stadt zu platzieren sowie ins Gespräch zu kommen. „Neben der Findung neuer Ehrenamtlicher möchten wir auch ein Kontaktforum für aktive Ehrenamtliche bieten“, meint sie weiter. Die Messe findet am Freitag, 27. September, von 15 bis 18 Uhr auf dem Ludwigsburger Rathaushof statt.
Generationen, die sich engagieren
Engagieren sich eigentlich eher ältere oder jüngere Menschen? „In der Mehrzahl sind es die älteren Menschen, einfach, weil sie meist mehr Zeit haben“, meint die Netzwerksprecherin. „Sie wollen oftmals einen Beitrag zu einem besseren gesellschaftlichen Miteinander leisten, dafür bietet sich ein Ehrenamt an.“
Doch auch die jüngere Generation sei dabei, dem Netzwerk liegt laut Schmidt-Kotzur auch am Herzen, sie in Kontakt mit sozialem Engagement zu bringen. „Sie haben weniger Zeitressource, aber entscheidend ist, bei den jungen Menschen in der eigenen Biografie die Option eines Ehrenamts zu initiieren.“ Darauf liegt übrigens auch bei der diesjährigen Ehrenamtsmesse das besondere Augenmerk: welche Angebote jüngeren Menschen gemacht werden können.