Viele Freiheiten locken in den Jahren des Studiums, doch am Geld mangelt es oft. Vor allem die hohen Mietkosten führen dazu, dass rund 38 Prozent der Studentinnen und Studenten in Baden-Württemberg, ungefähr 140.000 Menschen, armutsgefährdet sind, wie aus einer Mitteilung des baden-württembergischen Wissenschaftsministeriums hervorgeht.
Kreis Ludwigsburg Wo Studenten in der Region Geld sparen können
Studierende sind oft knapp bei Kasse. Neben finanziellen Hilfen gibt es in der Region für sie Vergünstigungen in verschiedenen Bereichen wie Kultur und Sport.
Das neue Semester 2025/2026 hat Anfang Oktober begonnen. Über 10.000 Menschen studieren an den drei Hochschulen in Ludwigsburg, der Pädagogischen Hochschule, der evangelischen Hochschule, der Hochschule für öffentliche Verwaltung und Finanzen sowie an der Filmakademie und der Akademie für Darstellende Kunst Baden-Württemberg. Wie werden die Studenten hier in der Region finanziell entlastet?
Starthilfe für Studienanfänger
„Sehr empfehlen“ kann Beate Pfennigwerth, die Leiterin des Studienreferats der Filmakademie in Ludwigsburg, bei Finanzfragen im Studium die Sozialberatung des Studierendenwerks Stuttgart. Die Einrichtung unterstützt auch die Studierenden der Ludwigsburger Hochschulen und Akademien. Vor Ort bieten die Sozialpädagogen Helga Kessler und Ronald Friedrich offene Sprechstunden rund um das Thema finanzielle Unterstützung während des Studiums an (siehe Infokasten).
Kessler sieht in den hohen Mietkosten für Studierende ein großes Problem. Sie begrüßt die Studienstarthilfe, die seit dem Semester 2024/25 in Kraft getreten ist. Die einmalige Förderung von 1000 Euro unterstützt Studienanfänger aus einkommensschwachen Haushalten unabhängig davon, ob sie die Studien-Sozialleistung BAföG erhalten. Für Studierende mit Kind weist sie etwa auf die Kita Löwenzahn hin, die sich auf dem Campus der PH Ludwigsburg befindet und deren Gebühren für die studierenden Eltern ermäßigt sind. Generell gibt es in den meisten Kommunen verringerte Kita-Gebühren für einkommensschwache Familien, wie etwa in Bietigheim-Bissingen eine 50-prozentige Ermäßigung durch den Nachweis eines Familienpasses.
Kostenloser Stromsparcheck
Menschen im Zweitstudium sind nicht mehr BAföG-berechtigt. Für diese Studierenden, die knapp bei Kasse sind, empfiehlt Kessler, sich über eine mögliche Unterstützung durch Wohngeld zu informieren.
Auch empfehlen die Sozialberater bei Studenten aus dem Kreis Ludwigsburg den kostenlosen Stromsparcheck der Ludwigsburger Energieagentur LEA. Dabei gibt es für Personen mit geringem Einkommen Tipps, wie sie Energiekosten einsparen können.
Konkrete Vergünstigungen für Studenten gibt es meist auch in den Kommunen. So „bezahlen alle Studenten für Kultur-Tickets nur fünf Euro bei Veranstaltungen im Rahmen von ‚Treffpunkt Kultur’“, informiert Stadtsprecherin Anette Hochmuth über die Rabatte für das Bietigheim-Bissinger Kulturangebot. Das Forum am Schlosspark bietet einen stark vergünstigten Forum-Pass in Höhe von 30 Euro für das junge Publikum an, unter anderem auch für Studenten bis 30 Jahre.
Auch Vereine bieten oft vergünstigte Mitgliedsbeiträge an, wie etwa der TSV Bietigheim-Bissingen. Der Beitrag kostet Studierende 65 Euro statt normal 105 Euro. Beim TV Großsachsenheim etwa betragen die Mitgliedschaftskosten 45 Euro für Studierende statt normal 75 Euro pro Jahr. Auch der Bädereintritt ist für Studierende normalerweise ermäßigt, wie etwa für das Bad am Viadukt mit 4,50 Euro statt sechs Euro pro Stunde.
StuWi-Card wird zur Luis-Card
In Ludwigsburg gibt es noch bis voraussichtlich Sommer 2026 ein besonderes Angebot für Studierende mit Hauptwohnsitz in der Stadt: Die StuWi-Card mit einem 200 Euro hohen Willkommensbonus und Rabatten in Ludwigsburger Geschäften. Diese Förderung wird auf den 30. Juni 2026 eingestellt. „Die Studierenden, die im Besitz einer StuWi-Card sind, können ihr Guthaben noch bis zum 30. Juni einlösen“, berichtet Jürgen Schindler, Leiter der Bürgerdienste. Ab Januar 2026 händigt die Stadt an alle Studierenden, die sich mit Hauptwohnsitz anmelden, sogenannte Luis-Gutscheine in Höhe von 150 Euro aus, die bei rund 400 Händlern in der Stadt einlösbar sind.
Sozialberater des Studierendenwerks unterstützen kostenlos
Ein bis zweimal pro Semester
bieten die Sozialberater des Studierendenwerks Stuttgart eine Offene Sprechstunde an den Ludwigsburger Hochschulen und Akademien an. Dafür können online Termine vereinbart werden. Themen sind etwa die Studienfinanzierung, Jobben, finanzielle Notlagen, Hilfen für internationale Studierende oder Studieren mit Kind.
Auch hält das Team der Sozialberatung Online-Infovorträge, etwa am 6. November zum Thema: „Wege der Studienfinanzierung“, und am 26. November zum Thema „Wohngeld als Möglichkeit zur Studienfinanzierung?“ und am 2. Dezember zu „ Stipendien – Geld (fast) geschenkt!“
Unabhängig davon kann ein persönliches Beratungsgespräch vor Ort oder per Telefon oder Video unter 0711 4470-1059 oder -1057 vereinbart werden.
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