Kreis Ludwigsburg Zwei Wochen Wartezeit für die Kfz-Anmeldung

Von Frank Ruppert und Gabriele Szczegulski
Die Wartezeit für Autobesitzer dauert bei der Kfz-Zulassungsstelle in Ludwigsburg auch mit einem Online-Termin lange.⇥ Foto: Martin Kalb

Um ein Auto anzumelden, muss der Kunde einen Termin online abrufen und zwei Wochen Wartezeit in Kauf nehmen.

Seit Mitte April ist eine Terminvergabe für die Kfz-Zulassungsstelle des Landratsamts Ludwigsburg notwendig und dies erfolgt vornehmlich online. Grund, so die Sprecherin des Landratsamtes und Assistenztin des Landrats, Caren Sprinkart, sei der Gesundheitsschutz in der Folge der Coronakrise von Bürgern und Mitarbeitern. „Grundsätzlich halten wir die Online-Terminvergabe für sehr bürgerfreundlich und wollen diesen Aspekt auch weiter verfolgen und eventuell so belassen“, so Sprinkart auf BZ-Anfrage.

Was von ihr als bürgerfreundlich dargestellt wird, dauert in der Praxis aber zu lange: Zwei Wochen Wartezeit für private Kunden muss Sprinkart einräumen und sie macht keine Hoffnung auf eine zeitnahe Änderung der Abläufe in der Zulassungsstelle. Bei Notfällen und „systemrelevanten Zulassungen“, so Sprinkart sei eine kurzfristige Terminvergabe möglich.

Heftige Kritik

In sozialen Netzwerken wird heftig Kritik geübt. So heißt es, dass Termine schwer zu bekommen seien. Auch Autohändler waren anfangs verärgert darüber, dass eine schnelle Zulassung nicht mehr möglich war. Die Situation in Ludwigsburg habe sich aber gegenüber April etwas gebessert, berichtet Christian Reher, Geschäftsführer der Kraftfahrzeuginnung Region Stuttgart. Ein Chaos wie beispielsweise auf der Zulassungsstelle in Calw habe es nicht gegeben. Bei einer Umfrage der Innung unter den Autohäusern hatte sich für den Kreis Ludwigsburg ein Zulassungsstau von rund 100 Neuzulassungen ergeben. „Das haben wir von der Innung natürlich scharf kritisiert. Inzwischen ist dieser Stau abgebaut. Es gibt aber immer noch einzelne Meldungen über verzögerte Abläufe im Kreis Ludwigsburg. Daran lässt sich ablesen, dass die Abläufe noch nicht optimal sind“, sagt Reher.

„Wir müssen unsere Zulassungen bis 9 Uhr morgens vorlegen und können die fertigen Papiere am Nachmittag abholen“, erklärt der Kreisvorsitzende der Kfz-Innung Kreis Ludwigsburg, Markus Klein. Das bedeute allerdings einen doppelten Zeitaufwand für zwei Fahrten. „Wir würden uns deshalb wünschen, dass die Onlineschiene noch stärker ausgebaut würde“. Und er macht gleich einen Vorschlag: „Optimal ist, wenn die Unterlagen, die wir jetzt schon teilweise online einreichen, komplett online abgewickelt würden und es nur noch den Abholtermin gäbe.“

Auch andere Vorgänge

„Unsere Händler sind aus wirtschaftlichen Gründen auf schnelle Zulassungen angewiesen“, sagt auch Reher. Gleichzeitig müssten aber die Zulassungsstellen auch private Zulassungen, Ummeldungen und andere Vorgänge bewältigen. „Die Autohändler haben die Möglichkeit ihre Zulassungsanträge täglich ohne Terminvereinbarung in der Zeit von 7.30 bis 12 Uhr abzugeben. Hier können wir momentan gewährleisten, dass die Unterlagen am folgenden Werktag wieder zur Abholung bereit liegen“, sagt Landratsamt-Sprecherin Caren Sprinkart.

Wartezeiten für Bürger seien derzeit „leider unvermeidlich, da wir aufgrund des Abstandsgebots und der Hygienemaßnahmen nicht so viele Kunden gleichzeitig bedienen können“, so Caren Sprinkart.

Die Organisation, der Landratsämter, so Christian Reher,  müsse sich aber den Anforderungen anpassen, Corona dürfe keine Ausrede für lange Wartezeiten sein, dann müsse man mehr im Internet organisieren, so der Geschäftsführer der Innung.

 
 
- Anzeige -