Zum 50-jährigen Bestehen geht die Musikschule im Schloss Bietigheim-Bissingen zurück zu den Wurzeln der „klassischen Musik“. Das Stichwort Alte Musik bringt beim Kammerkonzert der Musikschüler im Kulturhaus Sachsenheim all die an ein Notenpult, für die klassische Musik nicht erst in der Wiener Klassik beginnt.
Kulturhaus Sachsenheim Alte Musik – neu entdeckt
Die Bietigheim-Bissinger Musikschule feiert 50-jähriges Bestehen im Kulturhaus in Sachsenheim.
Den Reiz der sogenannten Alten Musik haben die Schüler der Musikschules Bietigheim-Bissingen, darunter auch Sachsenheimer, schnell verschmeckt. Flötisten und Trompeter, Tambourinspieler und Posaunisten fuchsen sich in Literatur, die Hunderte von Jahre alt ist und entfalten sie neu. Im Programm des Konzerts tauchen Namen auf, die heute nur noch Liebhaber dieser Musik kennen: Melchior Frank, Michael Praetorius, Paul Peuerl oder John Dowland aus dem 16. Jahrhundert gehören dazu.
Im Kulturhaus hört man die berühmte Stecknadel fallen
Blockflöten stehen heute wie damals hoch im Kurs. Die Vorbereitungen zu diesem Konzert gaben den Schülern Anlass, sich das tänzerisch leichte rhythmische Denken anzueignen, das die Alte Musik bestimmt. Das Cembalo hat seine große Stunde in Kompositionen von Henry Purcell zum Beispiel. Es kommuniziert mit Flöten. Dazwischen ertönt immer wieder das festlich majestätisch angelegte blitzende Blech. Gitarren gehen in einen zarten Dialog miteinander. Im Kulturhaus hört man die berühmte Stecknadel fallen.
Was die jungen Leute an der Alten Musik anspricht, ist das Tänzerische. Die Rhythmen schwingen und „swingen“ auf ihre Art - eine neue Welt tut sich auf. An Ensembles stellt dieses Genre hohe Herausforderungen. Jeder muss genau auf den anderen hören. Die Blockflötenensembles mit Sarah Feucht, Davina Lämmle, Maren Tilk, Jana Baus, Heike Nikodemus und Jonathan Stoll sind aufeinander eingespielt und liefern den perfekten Klang der alten Zeit Als Bonbon führt Altvater und Thomaskantor Johann Sebastian Bach dieses Schiff in seinen Hafen. Am Ende gibt es nämlich eine Neuauflage aus seinem Konzert in d-Moll. Das pustet den Kopf frei und man weiß auf einmal wieder, warum Bach der Superstar der Barockmusik ist. „Seine Musik fetzt“, bringt es Besucherin Katja Anselm auf den Punkt. Begeistert bekommt das Ensemble am Konzertende Applaus, der so lebendig ist wie ein Wasserfall. Susanne Yvette Walter