Kunstprojekt in Besigheim Die Jüngsten finden Zugang zur Kunst

Von Michael Soltys
Das Gemälde von Carl Röchling (1889) spielt in dem Vermittlungsangebot (Modul C) die „Hauptrolle“. Es wird „kindgerecht erklärt“, berichtet eine der Initiatorinnen des Kunstprojekt in Besigheim, Archivarin Sandy Richter. Foto: Stadtarchiv Besigheim

Ein Kreis rund um Archivarin Sandy Richter hat ein Kunstprojekt für Vorschulkinder aus der Taufe gehoben.

„Wir waren komplett ausgebucht und mussten sogar Absagen erteilen.“ Mit diesen Worten beschrieb Sandy Richter am Dienstag im Verwaltungsausschuss den Erfolg eines Projekts, das die Archivarin gemeinsam mit Kulturamtsleiterin Anette Walz und Andrea Goebel, der Fachbereichsleiterin der Besigheimer Kindergärten, aus der Taufe gehoben hat.

Dabei werden Vorschulkinder angeregt, sich mit künstlerischen Darstellungen in Besigheim auseinanderzusetzen und selbst kreativ zu werden. „Von Malerei bis Musik“ nennt sich das Projekt, das zunächst von Anfang Oktober bis Ende November dauert, aber fortgesetzt werden soll.

Finanzielle Unterstützung nötig, um das Projekt fortzuführen

Dazu genehmigte der Gemeinderat eine finanzielle Unterstützung in Höhe von 10.000 Euro, die allerdings noch unter einem Haushaltsvorbehalt steht. Sprich: Die endgültige Entscheidung fällt erst bei der Beratung des Haushalts 2025 zu Beginn des kommenden Jahres.

Die Idee des Projektes ist es, die Kinder auf verschiedene Weise mit Kunstformen bekannt zu machen, die Künstler in Besigheim verwirklicht haben. Die Wandteppiche, die im Rathaus zu sehen sind, und die Bodenmosaiken in der Stadthalle Alte Kelter, beides vom Besigheimer Künstler-Ehepaar Fred und Annelies Stelzig geschaffen, sind dabei ebenso Anknüpfungspunkte wie das große Bild von der Flößerei, das im Besigheimer Rathaus hängt.

Dazu hat sich Richter die Unterstützung der Museumspädagogen Ingrid Burger und Regine Ille-Kopp, langjährige Leiterin des Bietigheimer Hornmoldhauses, und der Erzieherin Claudia Joos geholt. Die drei Frauen haben die einzelnen Module konzipiert und führen sie in der Praxis auch durch. Sie haben Fragestellungen für die Kinder entwickelt und zeigen ihnen kreative Techniken auf, mittels derer sie sich mit der neu entdeckten Kunst auseinandersetzen können.

Neunte von elf geplanten Veranstaltungen beginnt

Alle interessierten Kinder und alle Kitas hatten die Chance, sich an dem Projekt zu beteiligen, hob Richter hervor, aber nicht jeder ist zum Zug gekommen. Aktuell beginne die neunte von insgesamt elf geplanten Veranstaltungen in diesem Herbst. Die Erzieherinnen und die Eltern lobten das Projekt gleichermaßen, berichtete die Archivarin. Es sei fantastisch, sehr gut organisiert und durchgeführt.

Um es fortzusetzen fehlt es aber an Geld, machte Richter im Verwaltungsausschuss in Besigheim deutlich. „Bisher haben wir alles zusammengekratzt“, sagte sie weiter. Kitas und Privatpersonen haben Material bereitgestellt, auch einzelne Firmen haben geholfen. Sie könne zwar Fördergelder aus Stiftungen beantragen, doch davor sei es notwendig, dass sich die Stadt an dem Projekt beteiligt, begründete sie ihren Wunsch nach Finanzmitteln der Stadt.

Die 10.000 Euro, wenn sie denn im Besigheimer Haushalt festgeschrieben werden, sollen für Material und dauerhafte Anschaffungen, beispielsweise ein Modell eines Floßes, ausgegeben werden. Ein weiterer Teil ist als Honorar vorgesehen für die Museumspädagogen.

Projekt ist an das Archiv angebunden

Das Projekt ist an das Archiv angebunden, weil das Archiv auch die städtische Kunstsammlung betreut, entgegnete Richter auf eine entsprechende Frage von Stadtrat Christian Herbst von der SPD. Zu den Aufgaben des Archivs gehöre es auch, die Kunst in der Stadt öffentlich zu machen. Sie selbst verstehe sich dabei als Bindeglied im Netzwerk, machte sie deutlich.  Michael Soltys

 
 
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