Kunstschule in Bietigheim und Ludwigsburg Angebote sind gefragt wie nie

Von Uwe Mollenkopf
Malen für Kinder in der Kunstschule. Foto: Werner Kuhnle

Die Interkommunale Kunstschule Labyrinth hat die Coronazeit gut überstanden. Im kommenden Jahr soll die Zusammenarbeit mit der Bietigheim-Bissinger Musikschule intensiviert werden.

Wir sind sehr gut aus der Corona-Krise herausgekommen, unsere Angebote sind nachgefragt wie nie zuvor.“ Diese Bilanz zieht die Interkommunale Kunstschule Labyrinth, die größte Einrichtung für die künstlerische Ausbildung von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen in den Bereichen Tanz, Theater, Zirkus und Bildende Kunst in Ludwigsburg und Bietigheim-Bissingen.

Laut dem Jahresbericht, der vom Bietigheim-Bissinger Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung zustimmend zur Kenntnis genommen wurde, konnte die Nachfrage nach den Angeboten der Einrichtung im vergangenen Jahr wieder an das Vor-Corona-Niveau anknüpfen und dieses teilweise übertreffen. So nahmen 1425 Personen an Jahreskursen teil, im Vorjahr waren es 1487. Bei den Workshops und Ferienangeboten wurden 1640 Teilnehmer gezählt, was einen absoluten Höchststand bedeutet. Zum Vergleich: 2021 waren es nur 950 Teilnehmer. Insgesamt erreichte die Kunstschule 4176 Kinder und Jugendliche (Vorjahr: 3170), 11 419 Besucher (14 145) kamen zu den Veranstaltungen.

Schwerpunkt Rock, Pop und Jazz

Was den Bietigheim-Bissinger Anteil angeht, so wurden bei den Jahreskursen, die hier angeboten wurden, 360 Teilnehmer gezählt, bei den Workshops und Ferienangeboten waren es 283. Insgesamt 1170 Besucher von Projekten und Veranstaltungen wurden an Enz und Metter gezählt.

Zur Zielsetzung der Kunstschule heißt es im Jahresbericht, man wolle auch zukünftig in Bietigheim-Bissingen und Ludwigsburg ein möglichst gutes Angebot bereithalten und auf gesellschafts- und bildungspolitische Entwicklungen und Fragestellungen eingehen. „Kooperationen mit anderen kulturellen oder sozialen Einrichtungen in den Städten stehen wir offen gegenüber.“

So ist ab dem neuen Schuljahr 2023/2024 auch eine engere Zusammenarbeit mit der Musikschule im Schloss in Bietigheim-Bissingen geplant. Dabei soll ein neuer Musiktheaterkurs mit dem Titel „On Stage“ angeboten werden. Die Erweiterung auf das Musiktheater mit Schwerpunkt Rock, Pop und Jazz biete Jugendlichen in Bietigheim-Bissingen neue Möglichkeiten und arbeite inhaltlich auf die Jubiläumsveranstaltungen zur städtischen Musikgeschichte im Jahr 2024 zu. Die Kunstschule wolle an dem kulturellen Gemeinschaftsprojekt „BiBi Pop“ der Stadt mitwirken. 

Gebühren steigen

Nach einer coronabedingten Pause kooperiert die Kunstschule Labyrinth auch wieder mit der Kita Farbstraße. In der Kunstwerkstatt von vier bis sechs Jahren werden unterschiedliche Materialien entdeckt und verschiedene künstlerische Techniken vorgestellt. Weitere Kooperationspartner in der Stadt, bei denen verschiedene Kurse stattfinden, sind die Hillerschule, die Realschule im Aurain, die Realschule Bissingen, die Schillerschule, die Schule im Sand und die Waldschule.

Im Kunstschuljahr 2023/2024 müssen Teilnehmer dafür aber tiefer in die Tasche greifen. Die Gebühren für die Kursangebote sollen um fünf Prozent angehoben werden. Ein Jahreskurs mit einer Dauer von 90 Minuten wird dann monatlich 38 Euro statt bisher 36 Euro kosten. Die Gemeinderäte in Ludwigsburg und Bietigheim-Bissingen gaben dafür grünes Licht. Ebenfalls steigen soll das Honorar der Künstler, die als freie Mitarbeiter auf Honorarbasis für die Kunstschule arbeiten. Die letzte Anpassung fand 2018/2019 statt.

Trotz der Gebührenerhöhung bleibt die Kunstschule auch in Zukunft auf Zuschüsse angewiesen. Für das Jahr 2023 wird mit einem Abmangel von rund 313 000 Euro gerechnet, für 2024 mit rund 332 000 Euro. 2022 betrug das Defizit 259 600 Euro. Den Abmangel teilen sich Ludwigsburg und Bietigheim-Bissingen in Abhängigkeit von der jeweiligen Schülerzahl. So übernahm Bietigheim-Bissingen im vergangenen Jahr 55 900 Euro, was einem Anteil von 22,6 Prozent entspricht.

 
 
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