Landschaftspflege in Bietigheim-Bissingen Mit den Biotopflächen wachsen die Kosten

Von Uwe Mollenkopf
Südwestlich vom Oberen Wald in Bietigheim-Bissingen befindet sich dieses Biotop, das einst ein alter Steinbruch war und früher einer Schrotthalde glich. Am Dienstag entscheidet der Gemeinderat über das künftige Landschaftspflegeprogramm der Stadt.⇥ Foto: Martin Kalb

Der Bietigheim-Bissinger Gemeinderat beschließt am Dienstag über das Landschaftspflegeprogramm 2021 bis 2025. Die Kosten werden auf 773 350 Euro beziffert.

Zahlreiche Biotopflächen, sowie im Auftrag des Liegenschaftsamtes auch Streuobstwiesen, werden von der Stadtgärtnerei Bietigheim-Bissingen auf der Gemarkung der Stadt landschaftspflegerisch betreut. Die Kosten sind beträchtlich: 718 500 Euro fielen dafür im laufenden Landschaftspflegeprogramm 2016 bis 2020 an, wobei die Daten für 2020 noch nicht vorliegen. Am Dienstag soll der Gemeinderat über das künftige Landschaftspflegeprogramm der Jahre 2021 bis 2025 entscheiden (das mittlerweile achte), und es wird laut der Ratsvorlage noch teurer. Im Vergleich zum 7. Programm steigen die Kosten um 65 850 Euro auf 773 350 Euro in diesem Zeitraum.

Wie Bürgermeister Joachim Kölz in der Vorlage mitteilt, ist bei der Erstellung des 8. Programms zwar die angespannte Haushaltslage aufgrund der Corona-Pandemie berücksichtigt worden. „Wo immer naturschutzfachlich vertretbar, wurden die Zeitintervalle zwischen zwei Pflegemaßnahmen, insbesondere bei Gehölz-/Kopfweidenpflegen) verlängert.“ Dass die Kosten dennoch steigen, liege an der ständig wachsenden Zahl zu pflegender Flächen und daran, dass laut Gesetz die Pflegerhythmen nicht beliebig gedehnt werden könnten. Vor allem seien es aber die gestiegenen Lohnkosten, die sich bemerkbar machten. „Lag 2014 die Vergütung einer Arbeitsstunde noch bei 22 Euro, beträgt sie aktuell 28 Euro und wird im Jahr 2025 voraussichtlich 34 Euro pro Stunde betragen“, verdeutlicht Kölz.

Das vorgelegte 8. Landschaftspflegeprogramm umfasse alle landschaftspflegerischen Maßnahmen, „die planbar und aus naturschutzfachlicher Sicht erforderlich sind, um auf der Gemarkung den lokalen Biotopverbund, die Wildpflanzen-und Wildtiervorkommen sowie die regionaltypische Kulturlandschaft nachhaltig zu sichern“, heißt es in der Vorlage, in der auch Bilanz gezogen wird, was die bisherigen Maßnahmen betrifft.

Erholungsflächen sichern

Demnach hätten in der Vergangenheit viele Flächen ökologisch aufgewertet und der Biotopverbund sowie das Landschaftsbild verbessert werden können. Die landschaftsprägenden Flusstäler von Enz und Metter präsentierten sich in „ökologisch hochwertigem Zustand“ und die kleinen Fließ- und Stillgewässer seien wieder naturnah. Die von der Stadtgärtnerei seit Jahrzehnten gepflegten Kopfweiden entlang der Gewässer, die landschaftsbildprägenden Hecken und Feldgehölze, die Feuchtwiesen in den Tälern und die artenreichen Halbtrockenrasen an den sonnigen Talhängen würden ganz wesentlich zum Artenreichtum und Erhalt des Lebensraumverbundes auf der Gemarkung beitragen. Wohnungsnahe Erholungsflächen für die Bürgerschaft würden auf diese Weise gesichert.

 
 
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