Genau zum passenden Zeitpunkt in Topform präsentierten sich einige Nachwuchsleichtathleten der LG Neckar-Enz und des LAZ Ludwigsburg bei den deutschen Meisterschaften der U18 und U23 in Mönchengladbach. Aileen Kuhn (LAZ Ludwigsburg) münzte ihre Unzufriedenheit nach den nationalen Titelkämpfen der Männer und Frauen in der U23 in den Titel im Hammerwurf um. Ebenfalls mit Gold dekorierte sich Kuhns Vereinskameradin Anna Hiesinger im Stabhochsprung der U18. Bronze sicherte sich der Ludwigsburger Kurt Lauer in persönlicher Bestzeit über 3000 Meter Hindernis der U23.
Leichtathletik-DM der U18 und U23 In Topform beim Saisonhöhepunkt
Kuhn und Hiesinger gewinnen Gold, Lauer (alle LAZ Ludwigsburg) Bronze bei der U18- und U23-DM. Metzger und Sippel (beide LG Neckar-Enz) laufen persönliche Bestzeiten.
Ebenfalls mit persönlichen Rekorden warteten Annika Metzger sowie Nina Sippel von der LG Neckar-Enz über 1500 Meter der U23 über 100 Meter der U18 auf. Bei der gut organisierten DM in Mönchengladbach, bei der lediglich der böige Wind oftmals störte, nutzten sie die starke Konkurrenz, um sich weiter zu steigern.
Metzger muss Ellbogen einsetzen
Als Erste im LG-Dress griff Metzger ins Geschehen ein. Die Illingerin startete im zweiten Vorlauf der U23 über 1500 Meter. Gleich zu Beginn schlug man hier ein flottes, aber noch kontrolliertes Tempo an. Ab und an musste sie dabei die Ellenbogen ausfahren, um sich inmitten der dicht gedrängten Meute zu behaupten. Jede Runde wurde ein wenig schneller gelaufen, bevor es dann 400 Meter vor dem Ziel so richtig zur Sache ging.
Erwartungsgemäß hatte Metzger gegen die ältere Konkurrenz nichts mit dem Finaleinzug zu tun, sie kam im Mittelfeld ins Ziel. Die Anstrengungen hatten sich aber gelohnt, denn mit 4:40,92 Minuten stand schließlich eine neue Bestzeit zu Buche. Lion Tür (LG Neckar-Enz) meisterte seine beiden Anfangshöhen beim Stabhochsprung der U23 jeweils im ersten Versuch, bevor bei 4,90 Meter Schluss war. Somit belegte er mit 4,80 Metern Platz 13.
Eine dicke Überraschung glückte Nina Sippel. Sie sprintete bei Windstille im 100-Meter-Vorlauf der U18 zu 12,37 Sekunden. Damit unterbot sie beim Saisonhöhepunkt ihre Bestzeit um eine Zehntel Sekunden und zog sogar hauchdünn ins Halbfinale ein. In der Vorschlussrunde bestätigte sie ihre Topverfassung und rannte bei Gegenwind exakt ihre vorhergehende Bestzeit von 12,47 Sekunden und schob sich von der Platzierung her noch ein wenig nach vorne.
Tags darauf kam sie im 200-Meter-Lauf schwerer aus dem Startblock und musste zudem – in der Kurve auf Bahn zwei laufend – mit heftigem Gegenwind kämpfen. Doch ausgangs der Kurve zündete die Besigheimerin den Turbo und rollte einen Teil des Feldes noch von hinten auf. Mit 25,78 Sekunden lief Sippel dicht an ihre Bestzeit heran, wurde Fünfte im voll besetzten Lauf und ließ dabei auch in dieser Disziplin eine Menge an Konkurrentinnen mit besseren Vorleistungen hinter sich.
Kuhn kommt an Bestweite heran
Deutlich besser gelaunt war Aileen Kuhn als vor Wochenfrist bei der DM der Männer und Frauen in Braunschweig war Aileen Kuhn nach Gold mit dem Hammer bei den Juniorinnen. Vor allem ihre Weite von 68,45 Metern stimmte sie versöhnlich – sie warf das Sportgerät wieder zwei Meter weiter als in Braunschweig, wo sie mit ihrer Technik gehadert hatte, und nur einen halben Meter kürzer als ihre Bestleistung. „Ich bin ganz froh, dass ich da jetzt wieder rangekommen bin, weil die letzten Wochen etwas schwierig waren. Ich weiß, dass ich eigentlich viel mehr kann, ich konnte es nur nicht im Wettkampf zeigen“, erklärt die LAZ-Athletin. Insgesamt sei der Wettkampf jetzt auch wieder konstanter gewesen.
Im vergangenen Jahr in Rostock hatte sie mit 3,95 Metern triumphiert. Diesmal gab es bei böigem Wind im Grenzlandstadion von Mönchengladbach den nächsten Titel für Anna Hiesinger im Stabhochsprung der U18. Die Ludwigsburgerin meisterte alle Höhen bis einschließlich vier Meter im ersten Anlauf, damit war sie eine Klasse für sich.
Anschließend probierte sie sich an einer neuen Freiluft-Bestleistung von 4,11 Metern, diese war jedoch in der Windlotterie noch unerreichbar. „Die Bedingungen waren nicht optimal“, berichtet Hiesinger, die mit den vier Metern zufrieden war. Anfang der Saison hatten sie noch Knieprobleme und Pfeiffersches Drüsenfieber ausgebremst. „Mein erstes Ziel war es, die U18-EM-Qualifikation zu schaffen, daher freue ich mich sehr, dass das jetzt geklappt hat“, erklärt sie.
Ausreißversuche ohne Erfolg
Das Rennen über 3000 Meter Hindernis der U23 fing mit einem Ausreißversuch von Robin Müller (LC Top Team Thüringen) und Kurt Lauer (LAZ Ludwigsburg) an, die es jedoch nie schafften, ganz vom Verfolgerfeld davonzukommen. Unter anderem war Florian Zittel (TV Wattenscheid 01) an der Spitze einer Fünfer-Gruppe aufmerksam und schloss die Lücke immer wieder.
Als sich Lauer auf den letzten 800 Metern erneut absetzte, waren Zittel und Silas Zahlten (LG Brillux Münster) hellwach. Auf der Gegengeraden der Schlussrunde ging Zittel ein weiteres Mal auf Aufholjagd, fing den Ludwigsburger wieder ein und baute seinen Vorsprung bis zum Ziel aus. In neuer Bestzeit von 8:40,71 Minuten lief der Wattenscheider zum Sieg. Spannend wurde es im Kampf um Silber: Hier fing Zahlten (8:41,59 Minuten) Lauer (8:42,30 Minuten) noch kurz vor der Zielgeraden ab.