Klimaaktivisten wollten am Dienstagmorgen offenbar den Verkehr an der stark befahrenen B27 in Ludwigsburg blockieren. Ein Großaufgebot der Polizei mit mehreren Streifenwagen verhinderte aber diesmal die Aktion der „Letzten Generation“ auf der Bundesstraße vor dem Schloss Favorit.
“Letzte Generation“ in Ludwigsburg Aktionen von Klimaklebern teils verhindert
Ein Großaufgebot der Polizei verhinderte am Dienstagmorgen in Ludwigsburg an der Kreuzung Marbacher Straße eine Aktion der „Letzten Generation“. Rund drei Stunden später hat es ein Mann geschafft, sich auf die Linksabbiegespur zur Martin-Luther-Straße zu kleben.
„Eine Gruppe von sechs bis acht Personen hatte sich in Höhe des Heilbronner Tores neben der Straße befunden“, wie Steffen Grabenstein, Pressesprecher des Polizeipräsidiums Ludwigsburg mitteilt. „Wir haben mit ihnen Kontakt aufgenommen, ihre Personalien aufgenommen, dann sind sie gegangen.“ Sie seien aber nicht als Aktivisten zu erkennen gewesen. Im Vorfeld hatte offenbar das Präsidium von der geplanten Aktion erfahren.
Gegen 10.20 Uhr waren dann aber die Aktivisten – mutmaßlich der gleiche Personenkreis wie zuvor an der B27 laut Grafenstein – erfolgreich: Ein Mann hat sich auf die Straße geklebt. Die Gruppe aus rund fünf bis sechs Personen hat sich nun mit Plakaten eindeutig als Aktivisten der „Letzten Generation“ zu erkennen gegeben. Sie wurden von der Polizei einem Versammlungsort neben der Straße zugewiesen. Dabei sei lediglich die Abbiegespur von der Schwieberdinger zur Martin-Luther-Straße blockiert gewesen mit einer relativ kleinen Verkehrsbehinderung, wie das Polizeipräsidium mitteilt. Laut Raul Semmler, einem Sprecher der Aktivisten, soll sein Mitstreiter bis 11.30 Uhr dort vor Ort gewesen sein. Der Klimakleber muss mit einem Strafverfahren rechnen, da das Festkleben am Asphalt und die damit einhergehende Verkehrsblockade eine Nötigung darstellt, so Grabenstein. Die Aktion in Ludwigsburg ist bislang die zweite Klimakleber-Aktion im Landkreis Ludwigsburg.
Am 15. Dezember hatten Aktivisten der „Letzten Generation“ die Fahrbahn der Bundesstraße 27 blockiert, ebenfalls früh am Morgen während des Berufsverkehrs, damals auf Höhe des Forums in Ludwigsburg.
Die „Letzte Generation“: Bündnis von Klimaaktivisten
2021 wurde das Bündnis
von Klimaaktivisten in Deutschland und Österreich mit dem Namen „Letzte Generation“. Die Aktivisten wollen durch Mittel des zivilen Ungehorsams Druck auf die Bundesregierungen machen für Maßnahmen gegen die Klimakrise. Forderungen sind etwa ein Tempolimit von 100 km/h auf deutschen Autobahnen und eine Fortsetzung des 9-Euro-Tickets im öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV).