Lichensterngymnasium Sachsenheim Von der Steinzeit bis zum Nationalsozialismus

Von Michaela Glemser
Fünftklässler des Gymnasiums erleben mit dem Stadtmuseum ein Steinzeitprojekt. Foto: /Martin Kalb

 Lichtenstern-Gymnasium und Stadtmuseum Sachsenheim vereinbaren Bildungspartnerschaft. 

Beim Steinzeit-Workshop des evangelischen Lichtenstern-Gymnasiums erlebten rund 85 Fünftklässler Geschichte hautnah: Sie entzündeten Feuer mit Steinen, testeten eine Speerschleuder, trugen Fellkostüme und zerkleinerten Nüsse mit Steinklingen. Möglich wurde das durch die enge Zusammenarbeit mit dem Sachsenheimer Stadtmuseum, die nun offiziell als Bildungspartnerschaft besiegelt wurde.

Kooperation mit Stadtmuseum

„Es ist wichtig, dass sich die Schule auch in ihr gesellschaftliches Umfeld öffnet“, betonte Schulleiter Helmut Dinkel. Den Schülerinnen und Schülern solle dabei auch vermittelt werden, welche außerschulischen Bildungsangebote in der Region bestehen – etwa durch die neue Bildungspartnerschaft mit dem Stadtmuseum. Museumsleiterin Dr. Claudia Papp bietet Workshops zur Steinzeit, Römerzeit, dem Buchdruck im Mittelalter und zur Reformation an – ergänzt durch Einblicke in die Ortsgeschichte und die Klopferle-Sage. „Während der Geschichtsunterricht im Klassenzimmer manchmal eher abstrakt ist, können wir die geschichtlichen Hintergründe besser veranschaulichen“, erklärte Dr. Papp. Ein Jahresplan soll künftig die Einbindung in den Unterricht koordinieren. Dinkel betonte außerdem, man könne den Lehrplan eigenständig ergänzen und so die Zusammenarbeit mit dem Museum lebendig gestalten.

Gemeinsames Projekt

Sogar Ausstellungen im Stadtmuseum sollen künftig gemeinsam mit Schülerinnen und Schülern des Lichtenstern-Gymnasiums entstehen. „Konkret planen wir mit einem Seminarkurs in der Oberstufe eine Ausstellung zum Nationalsozialismus im Stadtmuseum, die Ende Oktober 2026 starten soll“, berichtete Fachlehrer Timo Schuh.

Auch Schülersprecherin Meltem Sari zeigte sich begeistert von der neuen Bildungspartnerschaft: „Natürlich kann man sich es viel besser vorstellen, wie Menschen in früheren Zeiten gelebt haben, wenn es mit den Angeboten des Stadtmuseums so erlebbar gemacht wird.“ Sachsenheims Bürgermeister Holger Albrich, der die Bildungspartnerschaft ebenfalls unterzeichnete, betonte die Bedeutung des Stadtmuseums, um Kinder und Jugendliche an die Geschichte heranzuführen.

Museumsleiterin Dr. Claudia Papp bereitet die Workshops gemeinsam mit den Museumspädagoginnen Jutta Glöckle und Rebecca Heinrich vor und nutzt dafür den reichen Fundus des Hauses.

Weiterentwicklung geplant

Langfristig soll die Kooperation weiter wachsen. „Unsere Bildungspartnerschaft kann in den kommenden Jahren immer weiter ausgebaut und ergänzt werden, sodass beide Seiten davon profitieren können“, betonte Schulleiter Dinkel. Die thematischen Möglichkeiten seien dabei vielfältig und ließen sich auf unterschiedliche Jahrgangsstufen anpassen. Michaela Glemser

 
 
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