Lobbyarbeit für Kultur in Bönnigheim Kulturtreibenden Vereine vereinigen sich

Von Jürgen Kunz
Vorbereitungstreffen zur Gründung der „AG Kultur unter einem Dach“ im Bönnigheimer Schnapsmuseum (von links): Mike Etzel, Kurt Sartorius, Angelika Fischer, Silke Seybold, Daniel Seybold, Tom Wentz, Ulrike Staudenrausch und Beate Jung.&x21e5; Foto: Oliver Bürkle

Vertreter des Musikvereins, der Historischen Gesellschaft und von „da capo“ wollen die Arbeitsgemeinschaft „Kultur unter einem Dach“ gründen. Damit wollen sie Kulturschaffenden in Bönnigheim eine gemeinsame Stimme geben.

Die Kultur findet kein Gehör hier“, sagte Ulrike Staudenrausch, die als Vorsitzende des Musikvereins Stadtkapelle Bönnigheim, zusammen mit Kurt Sartorius, Vorsitzender der Historischen Gesellschaft, zu einem Vorbereitungstreffen am Montagabend eingeladen hatte, mit dem Ziel die Arbeitsgemeinschaft „Kultur unter einem Dach“ als Verein zu gründen. Sartorius bestätigte diese ernüchternde Einschätzung der Musikvereinsvorsitzenden und betonte: „Wenn wir uns zusammenschließen, sind wir auch ein ,großer Verein’“.

„Beim letzten Gespräch mit Bürgermeister Dautel entstand die Idee eine Arbeitsgemeinschaft zu gründen“, erläuterte Staudenrausch zu Beginn am Montagabend. Am Treffen um die Gründung des Vereins „AG Kultur unter einem Dach“ vorzubereiten beteiligten sich neben Staudenrausch und Sartorius Mike Etzel (Förderverein „Museum im Steinhaus“), Angelika Fischer, Silke Seybold, Daniel Seybold (Historische Gesellschaft), Tom Wentz (Musikverein), Beate Jung (da capo/Concordia) und Rainer Falk in seiner Funktion als Stadtmusikdirektor und musikalischer Leiter der Stadtkapelle.

„Je strukturierter wir sind, umso mehr Wertigkeit haben wir“, betonte Falk bei den Beratungen zur Vereinsgründung. Eine gute Infrastruktur bewirke, dass sich die Kultur in der Stadt weiterentwickle, „über das hinaus, was wir schon haben“. Einig waren sich die Anwesenden, dass ein Verein dazu ideal sei, der nach einstimmigem Beschluss der Anwesenden gegründet werden soll.

Satzungsentwurf wird
erarbeitet

Auf den Namen „AG Kultur unter einem Dach“ einigte man sich schnell, auch die Vereinszwecke wurden einmütig formuliert. So will der Verein den gemeinnützigen Zweck verfolgen, die Kultur in Bönnigheim zu fördern. Mit der Vereinigung der kulturtreibenden Vereine unter einem Dach soll die Kulturarbeit eine größere Bedeutung und eine Heimat finden. Idealerweise durch die nachhaltige Nutzung der alten Genossenschaftskelter am Burgplatz als Begegnungsstätte für Bürger und Kultur, wie es im ersten Satzungsentwurf heißt.

„Das eine ist, dass es mit der alten Genossenschaftskelter ein Gebäude gibt, das erhaltenswert ist, und es gibt auch einen Bedarf an öffentlichem Raum“, sagte Angelika Fischer. „Die Kultur gehört in die Stadt“, ergänzte Falk. Bereits im vergangenen Dezember erhielt der Gemeinderat in nicht öffentlicher Sitzung das Angebot, dass durch Kontakte des Musikvereins zum Karlsruher Institut für Technologie (KIT) im Rahmen eines Studienprojekts, eine Gruppe Architektur-Studenten grundsätzliche Überlegungen für eine neue Nutzung der Genossenschaftskelter anstellen könnte. Was allerdings vom Gemeinderat abgelehnt wurde (die BZ berichtete).

Anlass für das Engagement des Musikvereins war und ist, seit vielen Jahrzehnten ist das Musikerheim in der Kirchheimer Straße zwischen Rewe-Markt und Bauhof der Anlaufpunkt für den Musikverein Stadtkapelle mit seinen verschiedenen Jugendorchestern. Immer wieder waren kleinere Renovierungsarbeiten nötig, doch jetzt ist das nach Auskunft von Staudenrausch „so marode, dass sich eine Sanierung nicht mehr rentiert“. Die Historische Gesellschaft mit ihrem Vorsitzenden Kurt Sartorius unterstützt die Idee eines Bürger- und Kulturzentrums, da es für den Geschichtsverein unstrittig ist, dass die alte Genosssenschaftskelter erhaltenswert ist und erhalten bleibt.

Gründungsversammlung
am 5. Mai

Am Montagabend wurde einstimmig vereinbart, dass Ulrike Staudenrausch und Silke Seybold federführend mit „viel Frauenpower“ die Vorarbeiten zu einer Vereinsgründung vorantreiben. In der nächsten Sitzung am Montag, 30. Mai, 19 Uhr, im Schnapsmuseum soll nun an der Satzung gearbeitet werden. Die Gründungsversammlung ist für Dienstag, 5. Juli, geplant. Mitglieder des nicht eingetragenen Vereins „AG Kultur unter einem Dach“, der aber seine Gemeinnützigkeit beim Finanzamt beantragen will, können Vereine wie auch Privatpersonen werden.

„Wir wollen die Bevölkerung sensibilisieren und für das Projekt gewinnen“, sagte abschließend Kurt Sartorius, und man wolle klare Forderungen stellen und eine große, starke Gemeinschaft werden. Er erhielt dafür viel Zustimmung.

 
 
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